Also auf seiner Hp erklärt er es so mit der DNA:
Ein altbekanntes Problem: Habe ich da nun einen Hahn oder eine
Henne in der
Voliere sitzen?? Glücklich können sich diejenigen Vogelhalter
schätzen, die Tiere mit einem ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus
besitzen. Alle anderen haben Pech!
Hier möchten wir nun versuchen, einige Informationen über die Methode der
DNA-Analyse zum Zweck der Geschlechtsbestimmung zu geben und einige
Vor- und Nachteile aufzuzählen. Diese Methodik ist sehr präzise und sollte
keinesfalls mit den teilweise recht mysteriösen Geschlechtsbestimmungs-
methoden einiger Züchter - große Augen, kurzer Schwanz, Pendel bei
Vollmond, etc. - in einen Topf geworfen werden.
Doch machen Sie sich ihr eigenes Bild...
Es gibt unterschiedliche Methoden zur Geschlechtsbestimmung von Vögeln, die keinen
ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus besitzen. Die beiden wichtigsten sind die
endoskopische Untersuchung und die DNA-Analyse, um die an dieser Stellen detaillierter
behandelt werden soll.
Als Ausgangsmaterial für eine derartige Untersuchung kann sowohl Blut als auch eine
oder besser mehrere möglichst frische Schwanz- oder Schwungfedern des jeweiligen
Vogels verwendet werden. Das Auszupfen von Federn ist vom Vogelhalter sehr leicht
durchzuführen, wogegen jedoch die Blutabnahme ein wenig komplizierter ist.
Das Abschneiden einer Kralle zum Zwecke der Blutgewinnung sollte unbedingt vermie-
den werden, da diese Prozedur für den Vogel sehr schmerzhaft sein kann.
Die Blutentnahme aus der Halsvene, der sogenannten Vena jugularis, darf nur von einem
sachkundigen Tierarzt durchgeführt werden, denn eine unsachgemäße Vorgehensweise
kann für den Vogel tödlich enden.
An den Federkielen bleiben beim Auszupfen immer einige wenige Zellen haften und aus
eben diesen Zellen wird im Analyselabor mit molekularbiologischen Methoden das gene-
tische Material, die sogenannte DNA, isoliert. Im Anschluss daran wird ein bestimmtes
Gen analysiert. Dieses Gen, das CDH-Gen, scheint nach heutigem Kenntnisstand bei
nahezu allen Vogelarten vorzukommen. Der entscheidende Punkt ist aber, dass dieses
Gen bei beiden Geschlechtern vorhanden ist, aber in bestimmten Abschnitten beim Hahn
eine andere Struktur besitzt als bei der Henne. Diese kleinen Unterschiede werden für die
Analyse ausgenutzt. Diese kleinen Genabschnitte werden zunächst mit der sogenannten
Polymerasekettenreaktion (PCR), eine der wichtigsten Techniken der modernen
Molekularbiologie, in großer Zahl vervielfältigt, um eine genaue Analyse überhaupt zu
ermöglichen.
Nach der Vervielfältigung gibt es normalerweise zwei Vorgehensweisen. Bei der ersten
wird das jeweilige Genstück mittels eines Restriktionsenzyms, ein Protein, das in der La-
ge ist, DNA scherenartig an einer ganz genau definierten Stelle zu zerschneiden, in zwei
kleinere Stücke zerteilt. Dieses Zerschneiden ist aber nur bei der Henne oder beim Hahn
möglich – je nachdem welches Restriktionsenzym verwendet wurde – aber nicht bei beiden.
Diese zerschnittenen Genstücke können in einem elektrischen Feld ihrer Größe nach
aufgetrennt und anschließend sichtbar gemacht werden. Auf diese Weise kann genau
zwischen den Geschlechtern unterscheiden werden.
Mit Hilfe dieser Technik wurde beispielsweise das Geschlecht des letzten noch in Freiheit
lebenden Spix-Aras bestimmt – ein Hahn.
Bei der anderen Variante wird ein Abschnitt des Gens vervielfältigt, der bei beiden
Geschlechtern vorhanden ist, aber eine unterschiedliche Länge besitzt.
Wie diese unterschiedlichen Längen zustande kommen würde an dieser Stelle zu weit
vom eigentlichen Thema wegführen – deshalb soll hierauf nicht eingegangen werden.
Auch hier werden nun wieder diese Genstücke im elektrischen Feld ihrer Größe nach
aufgetrennt und nach Sichtbarmachung kann eindeutig zwischen Hahn und Henne unter-
schieden werden.
Diese beiden Methoden sind an dieser Stelle nur sehr vereinfacht dargestellt – dennoch
sollte es so möglich sein, sich ein Bild zu machen, was hier eigentlich geschieht...
Die Vor- und Nachteile dieser Methode sind nun in der folgenden Auflistung
zusammengestellt:
Vorteile:
1) Das Auszupfen einer Feder ist einfach durchzuführen und für den Vogel
komplikationslos.
2) Bei Elternaufzuchten können Federn der Jungvögel bereits in der Nistkiste
entnommen werden.
Nachteile:
1) Die Aussage beschränkt sich auf das Geschlecht des Tieres, Aussagen über
die Zuchtkondition sind nicht möglich.
2) Bislang ist diese Methode, wenn auch grundsätzlich möglich, noch nicht für alle
Papageien- und Sitticharten etabliert.
3) Die Daten sind leicht zu manipulieren, z.B. durch Falschkennzeichnung der Pro-
ben vor dem Einsenden, da keine neutrale Kontrollperson (Tierarzt) zwischen-
geschaltet ist.
Die alternative Methode der Geschlechtsbestimmung ist die endoskopische Untersuchung.
Dieser operative Eingriff kann bei jedem Vogel durchgeführt werden. Jedoch gibt es auch
hier keine 100%-tige Sicherheit, da hier die Fähigkeit und Erfahrung des operierenden
Tierarztes von entscheidender Bedeutung sind - ebenso wie im Falle der Federanalyse
die Qualität der Probe und die vom jeweiligen Labor angewandte Methode die kritischen
Parameter sind.
Die Gefahr, das der Vogel den Eingriff nicht überlebt, ist bei einem unerfahrenen Opera-
teur durchaus gegeben. Der Vorteil dieser Technik liegt eindeutig darin, dass neben der
Geschlechtsbestimmung auch sofort - in einem Abwasch - der Zustand der inneren Organe
des Bauchraums untersucht werden kann.
Entscheiden Sie nun selbst, welche Methode für Ihre Belange
die geeignetste zu sein scheint...
Wenn Sie sich entschlossen haben, eine Federanalyse
zur Geschlechtsbestimmung Ihrer Vögel durchführen zu lassen,
sind von Beginn an einige Punkte zu beachten, um das richtige
Resultat zu erzielen
1) Qualität der Federn
Stellen Sie sicher, dass die Federn, die Sie zur Analyse einschicken, auch tatsächlich
von dem fraglichen Vogel stammen! Dieser Hinweis klingt zwar zunächst sehr albern -
aber es gibt nichts, was es nicht gibt...
Am sichersten ist es, die Federn frisch zu zupfen. Damit stellen Sie sicher, dass die Fe-
dern auch tatsächlich vom richtigen Tier sind. Außerdem läßt sich die Analyse mit frischem
Material besser durchführen, als mit älterem - obwohl auch dies nicht unmöglich ist. Die
DNA, die in den Zellen an den Federkielen enthalten ist bleibt noch einige Monate intakt.
Um die Erfolgschancen zu erhöhen, sollten Sie 2 bis 3 Schwanz- oder Schwungfedern
einschicken
2) das Handling der Federn
Fassen Sie die Federn immer nur an der Fahne und niemals am Kiel an. Die Zellen, die für
die Analyse benötigt werden, befinden sich am Federkiel. Sie würden zwar durch die Berüh-
rung nicht zerstört werden, aber das Gen, das hier untersucht wird, kommt nicht nur beim
Vogel, sondern auch beim Menschen vor. Da nun acu in der menschlichen Haut immer Zellen
erneuert und alte abgestossen werden, könnten Sie so die Federprobe verunreinigen. Das
Labor würde dann Ihr Geschlecht, aber nicht das des Vogel bestimmen...
http://grete.virtualave.net/handling.jpg
Packen Sie die Federn anschließend entweder in Alufolie oder in einen kleinen Plastikbeutel,
z.B. einen Gefrierbeutel. Als zusätzliche Angaben, die das Labor benötigt, schreiben Sie fol-
gende Informationen auf einen beigelegten Zettel:
um welche Art es sich handelt (deutscher und lateinischer Name),
Kennzeichnung des Vogels (Ring- oder Chip-Nummer),
Federtyp (Schwanz- oder Schwungfeder).
Eigentlich sollte nun nichts mehr schiefgehen...
Soweit die HP.
Habe ihn jetzt nochmals angeschrieben, wenn ich eine Antwort bekomme stelle ich sie hier rein.