Hallo Susanne,
erstmal möchte ich festhalten, daß ich noch nie Tiere kupiert habe und es auch nicht tun werde.
Es ist gesetzlich verboten. Das heißt aber noch lange nicht, daß es richtig ist.
Gesetze werden erlassen in erster Linie unter den Gesichtspunkt der ökonomischen Bedeutung für das Land und seine „Oberen Zehntausend“. Deshalb gibt es Legebatterien, Puten-, Hähnchenmastanlagen, Schweine-, Kuhverschläge, werden Tiertransporte durch ganz Europa subvenzioniert, werden Tiere als Versuchsobjekte missbraucht, um, was, Lippenstifte zu entwickeln. Genau wie bei kleinen Ferkeln, denen die Hoden ohne Narkose entfernt werden, damit das Fleisch nicht nach Eber stinkt, denn bis wie viel Wochen merken sie es nicht? – alles klar! Das ist alles ok und gesetzlich erlaubt.
Ziergeflügel hat keine ökonomische Bedeutung - da ist es auf einmal Tierquälerei und es gibt Gesetze dagegen, auch, um die Zustimmung der Grünen bei den o.g. zu bekommen. Die meisten Ziergeflügelhalter haben ihre Tiere, weil sie Freude daran haben und nicht, weil sie sie quälen wollen. Doch um Freude daran zu haben, ist es wichtig, daß es den Tieren gut geht, daß sie gut behütet sind. Schwungfedern verschneiden hört sich in der Theorie sehr schön an, ist aber in der Praxis nur schwer umzusetzen: Wir reden hier nicht von einigen Großgänsen, die ihre Schwungfedern mit einen Mal abwerfen und dann für 4 Wochen oder so nicht flugfähig sind, sondern von kleinen Zierenten, die kontinuierlich durchmausern und ständig flugfähig bleiben.
Wie stellt sich das in der Praxis dar:
Sagen wir, man hat einen Teich. Da tut man dann in der Mauserzeit Woche für Woche alle Tiere fangen und verschneiden. Kannst du dir vorstellen, was das für einen Streß für die Tiere bedeutet und wie die sich freuen, wenn sie dich sehen.
Du mußt es aber machen, weil wie gesagt: sie schieben nicht alle Federn mit einmal, sondern nacheinander. Oder man muß sie für die Dauer einsperren.
Mir ist es selbst so gegangen mit einer Zimtente: Den einen Tag gefangen - noch nicht angefangen mit der Mauser – knapp 14 Tage später ist sie mit den Stockenten aufgestiegen! Die Stockenten kamen wieder - die Zimtente nicht... .
Ich habe das Problem gelöst, indem ich eine
Voliere gebaut habe aber nicht jeder Halter kann diese Kosten tragen.
Was das Kupieren für Schmerzen bedeutet, habe ich am eigenen Leib erfahren - ich habe eine Extremität verloren. Ich weiß aber jetzt auch, dass sie schnell vergessen sind.
Dies ändert nichts an meiner Einstellung und erst recht nicht unsachliche Beleidigungen, die hier manche sogenannte Tierschützer von sich geben und dann genüsslich ihr Frühstücksei aus der Legebatterie verspeißen.
Hallo Cherli,
wir reden hier nicht von einheimischen, meist ortstreuen Stockenten, sondern von Exoten, denen es in den Genen liegt, fortzuziehen wenn sich die Jahreszeiten ändern und dann unseren Klimaverhältnissen schutzlos ausgeliefert sind z.B. Zimt-, Blauflügel-, Rotschulter- usw. sowie Pfeifgänsen u.ä. .
Du schreibst, dass du nie kupierte Tiere kaufen würdest. Damit stehst du ziemlich allein da. Auch das habe ich erlebt: im ersten Jahr habe ich einen Schwung Rotschulterenten gezogen – natürlich unkupiert. Ich hatte große Schwierigkeiten, die Tiere gut unterzubringen. Interessenten hatte ich viele – bis sie merkten, daß die Tiere nicht kupiert waren. Die Probleme des jahreszeitlichen Zuges habe nicht nur ich. Jetzt züchte ich keine Enten mehr – lege taube Eier unter.
Mehr habe ich zu diesen Thema nicht zu sagen.
MfG
Maik