Kanarienvögel: Erkrankungen, Krankheitsbilder, klassische Medizin ---> Teil 1
Wie versprochen habe ich hier schonmal den ersten Teil für unsere Kanarienneulinge geschrieben. Für Anregungen und Korrekturen bin ich natürlich dankbar, falls ich etwas übersehen habe und etwas falsch sein sollte. Den dritten und letzten Teil versuche ich irgendwann nächste Woche einzustellen. Da nenne ich dann die Ekrankungen beim Namen (LSM, Trichomonaden, Megabakteriose, Parasiten, Milben etc.) und beschreibe kurz wie sich das äußert und was der Tierarzt zur Behandlung tun kann.
Außerdem möchte ich Tommy, Joeflai, Maria, Giboso und alle anderen mit Züchtererfahrung bitten mir vielleicht mal kurz zu mailen, was Eure Geimwaffen sind. Ich habe da z.B. von Propolis gelesen, Oregano als Öl,...
Kanarienvögel: Erkrankungen, Krankheitsbilder, klassische Medizin
Vorwort
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist als kleiner
Leitfaden für Anfänger von Kanarien in Wohnungshaltung gedacht. Als vorrangige Quelle diente das Buch „Ziervögel: Erkrankung, Haltung, Fütterung“ von Angelika Wedel (ISBN: 3830440235).
Ein kranker Vogel gehört grundsätzlich in die Obhut eines vogelkundigen Tierarztes [in Deiner Nähe z.B.:
http://www.vogeldoktor.de/], wobei auch gut ausgebildete Ärzte in Kleintierpraxen oftmals bei den gängigsten Erkrankungen gut weiterhelfen können. Der Artikel soll lediglich als Hilfestellung dienen, auf Erkrankungen bei Kanarienvögeln richtig zu reagieren und Symptome richtig einzuschätzen sowie die häufigsten Erkrankungen kennenzulernen. Ohne ärztlichen Rat keine adäquate Behandlung!
1. Was hat meine Kanarie bloß?
Wer seine Kanarienvögel regelmäßig pflegt und beobachtet, auf Hygiene (Käfiggreinigung), richtige Fütterung und stets sauberes Bade- und Trinkwasser achtet, sie keiner Zugluft aussetzt, sie zusätzlich mit Vitaminen, Kalk (Grit, Magensteinchen) und Spurenelementen (z.B. besonders in der Mauser) versorgt und Ihnen reichlich Freiflug gewährt, der trägt schon viel dazu bei, daß sich die Kanarien wohlfühlen werden und weniger anfällig für Krankheiten sind. Das bedeutet auch, daß er keinen Dämpfen, Zigarettenrauch oder Deodorants ausgesetzt wird und beim Freiflug keine giftigen Pflanzen oder andere Stoffe (Tabakkrümel etc.) erreichbar sind. Dennoch kann es immer wieder passieren, daß ein Kanarienvogel erkrankt. Ein Befall durch Milben beispielsweise kann das Immunsystem des Vogel schwächen, sodaß Infektionen auftreten können.
Folgende Symptome deuten auf Krankheiten bzw. Handlungsbedarf hin:
- Häufiges Aufplustern
- ungewöhnlich viel Schlaf
- trüber Blick
- Niesen/Husten
- knackende Atemgeräusche
- Fieplaute, Japsen
- kein Gesang mehr (+) oder heisere Laute
- veränderter, flüssiger Kotanteil (*)
- veränderter, anders gefärbter Kotanteil (*)
- veränderter, flüssiger Harnanteil (*)
- Würgen/Erbrechen
- Bedürfnis nach Ruhe (+)
- kahle Gefiederstellen (+)
- Grundloser Rückzug in Ecken oder auf den Boden des Käfigs/der
Voliere
- Plötzliche Verweigerung von Nahrung
- Herumstochern in Futternäpfen
- Häufiges Kratzen
- Nächtliche Unruhe
- Blutige Stellen im Gefieder
- Glanzloses Gefieder
- Ständiges Belasten des selben Beines
- Hängende(r) Flügel
- Auffallend häufiges Trinken
- Trägheit/Unlust/Keuchen nach Bewegung
- Gewichtsverlust trotz häufigen Fressens
- Gewichtszunahme
(Häufig treten mehrere Symptome gleichzeitig auf.)
(*) Vermehrte oder flüssigere Ausscheidungen können jedoch auch durch die Gabe von viel Grünfutter, bei Stress oder einer anderen Ernährungsumstellung auftreten. Ebenso verändert Grünfutter häufig die Farbe des Kots.
(+) auch in der Mauserzeit (ca. August – Oktober) möglich
2. Sofortmaßnahmen
Bis der Tierarzt aufgesucht werden kann, vergeht meist noch etwas Zeit (z.B. Schule/Beruf oder Symptome treten sonntags auf). Aufgrund der hohen Stoffwechselrate von Vögeln müssen im Falle einer Krankheit Sofortmaßnahmen zur Stabilisierung des Zustandes eingeleitet werden, bis nach einer Untersuchung durch den Tierarzt die Behandlung beginnen kann.
Je heftiger die Symptome auftreten, desto schneller sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Am Wochenende gibt es auch in der Veterinärmedizin einen Notdienst.
a) Der erkrankte Kanarienvogel sollte
sofort von den anderen getrennt werden (Ansteckungsgefahr der anderen und/oder mehr Ruhe für das betroffene Tier).
b) Der Vogel braucht nun
ein warmes Plätzchen. Eine Rotlichtlampe aufstellen. Ca. 30-40 cm Abstand einhalten und so aufstellen, daß der Vogel ausweichen kann.
c) Trinkwasser ggf. durch vollständig abgekühlten Kamillentee oder schwarzen Tee ersetzen und
auf jeden Fall Vitamine sowie Immunsystem anregende Mittel hinzugeben (z.B. Alvimun, Echinacea D3 Globuli).
d) Speziell bei krankhaftem
Durchfall das Grünfutter entziehen. Evt. Bird Bene Bac reichen.
Alufolie unterlegen um eine Kotprobe zu sammeln.
e) Hat sich der Vogel verletzt, dann den Käfig mit einem Tuch abdecken, besonders bei
Kopfverletzungen.
f) Stark Blutende Verletzungen müssen mit einem
Blutstiller (z.B. Eisenchlorid-Watte) behandelt werden, kleinere Verletzungen kann man mit einer geeigneten
Salbe einreiben (z.B. Bepanthen von Roche)
3) Medizinische Befunde
s.o. --- Dazu möchte ich noch ein bißchen recherchieren, damit es auch fachlich korrekt ist. Außerdem werde ich einen Anamnese-Leitfaden schreiben, damit man als Neuling beurteilen kann, ob der Arzt auch wirklich alle Mittel ausschöpft. Leider habe ich schon häufig gehört, daß Tierärzte mit AB behandeln (ohne wirkliche Untersuchung) oder gar kein Interesse zeigen.
4) Weiterführende Links
http://www.vogel-faq.de/index.php?sid=11604&aktion=artikel&rubrik=009&id=23&lang=de
http://www.vogel-faq.de/index.php?sid=11604&aktion=anzeigen&rubrik=008
http://www.prachtfink.de/berichte/be016/s_be016d.html
http://www.kanarien-exoten.de/Krankheiten/krankheiten.html
http://www.birds-online.de/gesundheit/gesundheit.htm
http://www.freenet.de/freenet/hobby_freizeit/tiere/voegel/gesundheit/04.html
http://www.the-birdhouse.de/index_2.htm
(Für die Links gilt der internationale Disclaimer.)
Es wäre schön, wenn Ihr diese Links zum Thema Krankheiten noch ergänzen würdet.
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