Habe damit schlechte Erfahrung gemacht und würde es auf keinen Fall empfehlen.
Es ging auch um einen schlecht gestutzten Grauen
Normalerweise, wenn der Vogel mausert, fallen nicht alle Federn auf einmal aus, so dass die nachwachsenden Federn von den noch vorhandenen alten Federn, auch wenn diese gestutzt sind, geschützt werden.
Ziehst Du die Kiele, ist da gar nichts, was die nachwachsenden Federn schützt. Das kann dazu führen, dass diese immer wieder abbrechen, mit der dazugehörigen Verblutungsgefahr.
Ausserdem hat das Tier ohne Federn überhaupt keinen Auftrieb mehr, was mit einer erheblichen Verletzungsgefahr verbunden ist.
Zusätzlich kann durch das Ziehen der Kiele der Folikel so geschädigt werden, dass keine Federn mehr wachsen können.
Das Ziehen selbst ist von den Schmerzen her vergleichbar mit dem Ziehen eines Fingernagels. Dies würde ich nur im Notfall ohne Narkose durchführen.
Bei meiner Kleinen hat es aus den oben genannten Gründen nach dem Ziehen der Kiele zwei Jahre gedauert, bis die Federn so weit nachwuchsen, dass sie zumindest ein bisschen fliegen konnte. Schwierigkeiten hat sie noch immer, da wohl einiges beschädigt wurde.
Die letzten Monate, bevor sie wieder ein bisschen fliegen konnte, hat sie in einem ganz flachen Nagetierkäfig verbracht, um die Verletzungsgefahr zu reduzieren, da sie sich zum einen nachwachsende Federn immer wieder abbrach und sich auch mehrfach die Brust blutig aufschlug.
Es war ein ganz großes Elend, das auch nicht spurlos an ihrer Persönlichkeit vorbeigegangen ist. Sie ist noch immer sehr ängstlich und unsicher.
Ich würde es nicht noch einmal machen!
Zur gleichen Zeit übernahm ich eine andere Graue, der ebenfalls auf der einen Seite die Federn gekürzt waren (lt. Halter waren sie so abgebrochen). So konnten sich die beiden in dem Nagetierkäfig Gesellschaft leisten. Bei diesem zweiten Tier, liess ich die Kiele nicht ziehen.
Sie konnte fast zwei Monate vor der anderen wieder fliegen und ist jetzt völlig wiederhergestellt.
LG,
Ann.