4. Ein Förster ist ein ausgebildeter Fachmann, der in der Regel die Gesetze kennt und auch ein Gespür für die zunehmend kritischere Bevölkerung (siehe unsere Diskussion) hat.
Ist es "kritischer", wenn sich eine Bürgerin Sorgen macht und um Rat fragt? Wohl kaum. Sie sorgt sich, und fragt sich und uns, ob das alles mit rechten Dingen zugeht. Erfahrungsgemäß tut es das nicht immer. Bei uns wurden vor einigen Jahren an einer Auffahrt zu einem ehemaligen Containerbahnhof mitten im Sommer sämtliches Gehölz und kleinere Bäume entfernt. Die Auffahrt war in keinster Weise eingeschränkt. Es hätte, so es trotzdem irgendwie nötig war, auch im Herbst gemacht werden können. Auf meine Nachfrage bei der Bahn wurde von den Fachleuten behauptet, ein Gleis sei zugewachsen. Der Witz an der Geschichte: Dort gab es nie ein Gleis und gibt es auch bis heute keins. Auch nicht in der Nähe.
5. Presse, NABU (die ja sicher noch viel größere Experten sind) oder ähnliches zu bemühen, finde ich nicht richtig. Erst sollte mal mit denjenigen gesprochen werden, die damit zu tun haben. Vorher sollte man mit ggf. unangebrachter Kritik sparsam umgehen.
Schon im Ausgangspost schrieb Jana96:
Der Oberförster ist telefonisch nicht erreichbar ... ich komm an den irgendwie überhaupt nicht heran.
Dann kann man, so wie du dir das vorstellst, natürlich auch bis zum Sankt Nimmerleinstag warten? Nein, kann man nicht, denn dann sind die Bäume gefällt.
Hier sprach auch niemand von "Kritik", sondern es ging darum, Antworten auf Fragen zu finden. Bei uns klappt das ganz gut mit der Presse. Es hat auch zur Folge, dass manches nicht mehr "einfach so" geschieht, und sogar, dass Vorhaben gecancelt werden, wie aktuell, wo eine neu entstandene Bürgerinitiative in einem Stadtteil sich für den Erhalt 100jähriger Platanen ausgesprochen hat, die für eine Tiefgarage gefällt werden sollten. Das ganze Vorhaben wurde gestoppt und es werden neue Lösungen gesucht, wo es angeblich vorher nur diese Lösung gab. Insgesamt sind bei uns - durch unsere Baumschutzaktionen -, sämtliche Parteien und die einzelnen Politiker mittlerweile sensibilisiert, was den Erhalt alter, wertvoller Baumbestände angeht. Es geht hier auch um Menschenschutz, ich lasse jetzt mal die Daten, was so ein Baum alles Schönes bewirkt, außen vor.
Ich finde es notwendig und großartig, wenn sich immer mehr Menschen für ihre (Stadt-)Natur engagieren. Und wenn sie damit - in deinen Augen - "kritischer" sind, um so besser! Man muss sich nicht alles gefallen lassen.
Ein Stadtwald gehört der Stadt und damit in der Regel den Bürgern, es sei denn es ist ein in der Stadt gelegener Privatwald. Aber auch für Privatbesitz gilt das Bundesrecht. Und die Verwaltungen sind für die Bürger da und werden von denen bezahlt - nicht umgekehrt. Auch bei der Geschichte, die ich oben erwähnte, wurde ein Bewußtwerdungsprozess ausgelöst durch die Infragestellung über die Presse - und es gab tolle Unterstützung durch die Politik.
Um Pilz oder Käfer wird es sich wohl weniger handeln:
Es wird gerade ein neues Wegenetz angelegt dort im Wald
Das kann man auch im Winter machen.
Aber da Jana sich nicht wieder gemeldet hat, ist das Thema wohl erledigt.