Hallo Mike,
zur Ernährung der Plattschweifsittich kannst Du unter
http://www.az-agz-igplattschweifsittiche.de/Prachtrosella.htm nach lesen, wie ich Rosellas züchte. Nicht jeder Züchter hat die neusten Erkenntnisse bezüglich der Futterzusätze. Die Luftfeuchtigkeit während der Brut habe ich bisher noch nie verändert, da dieses die Vögel selbst erledigen durch z.B. Baden. Ich züchte seit mittlerweile 1985 Vögel und habe diesbezüglich noch keine Probleme gehabt. Es kann viele Ursachen haben. Was für einen Nistkasten verwendest Du? Ebenso kann ein verlassen des Nest für mehrere Stunden schon zum absterben führen.
@ Jessy
Du hast bei der Auflistung die Mineral- bzw. Zusatzfutter vergessen.
@ Schäfchen36
vielleicht solltest Du ja mal mehr Tipps geben als nur zu kritisieren.
Ich gebe hier lediglich auch nur meine Erfahrungen weiter und versuche zu helfen.
Gruß
Siegfried
Hier ein Auszug aus dem Bericht der oben verlinkt ist:
Des weiteren bekommen meine Plattschweifsittiche Grit, Vogelkalk, Mineralstoffe, Jodkalkstein, Taubensteine, Sepiagrit und Kieselsteine 1-2 mm, Aminosäuren, Spurenelemente und Vitamine
VII. Zucht
Im März oder April, wenn uns die ersten warmen Tage beschert werden, beginnt der Stanleysittich mit der Balz. Der Hahn sitzt auf einer Sitzstange neben der Henne mit nach vorne gestoßenen und leicht geöffneten Flügeln, die Brustfedern gesträubt, der Kopf aufgerichtet und nach hinten oder zur Seite geneigt, wippt er mit dem gefächertem Schwanz. Dabei ertönt ein unablässiges Geschnatter und sein Balzruf Tatü - Tatü. Er balzt auch auf dem Erdboden und vor dem Nistkasten. Damit lockt er sein Weibchen herbei. In der Auswahl der Nistkästen sind die Tiere nicht sehr wählerisch. Man kann diese Kästen ohne weiteres selbst herstellen. Ich verwende rechteckige Nistkästen (Außenmaße Breite 28 cm, Tiefe 24 cm, Höhe 65 cm; Innenmaße Breite 24 cm, Tiefe 20 cm, Höhe 61 cm, Einflugloch 8 cm)). Die Nistmulden sind bei mir auswechselbar. Dies hat sich sehr gut bewährt. Seit einigen Jahren benuten nicht nur Wellensittichzüchter sondern auch Großsittichzüchter Nistmulden aus Kunststoff, diese sind hervorragend zu reinigen und zu desinfizieren. Bei Nistkästen ohne Nistmulde kann es passieren, dass die Henne die Eier im ganzen Kasten verteilt, durch die Nistmulde wird ein auseinanderrollen des Geleges verhindert. Als Kletterhilfe zum Auf- und Abstieg an der glatten Nistkastenwand dient ein grobes Drahtgeflecht ohne scharfe Kanten. Eine andere Möglichkeit ist sechseckig (Höhe 70 cm, Innendurchmesser 25 cm, und das Einflugloch hat einen Durchmesser von 8 cm) Natürlich sollte alles aus Naturholz sein. Man kann auch ausgehöhlte Baumstämme mit 24 cm Innendurchmesser und 50-60 cm Tiefe verwenden. Auch mit Einflugloch von 8 cm Durchmesser, darunter befindet sich eine etwa 10 cm lange Anflugstange. Diese ist nicht unbedingt nötig, erleichtert den Vögeln aber später das Füttern der Jungen von außen. Den Boden des Nistkastens fülle ich mit Hobelspänen/Hamsterstreu oder
Buchenholzgranulat auf, weil es so einfach sauber zu halten ist und meine Vögel sie sehr gut annehmen. Außerdem nehmen sie gut die Feuchtigkeit des Kotes auf, wodurch die Füße und Ringe der Jungtiere sauber bleiben. In manchen Zuchtberichten verwenden die Züchter Sägemehl, dieses ist jedoch fein, staubig, und kann sich somit in den Augen und Atemwegen der Jungen festsetzen und zu Entzündungen führen. Der Luftfeuchtigkeit im Niststamm muss in der Regel nicht allzu große Aufmerksamkeit geschenkt werden, denn die Zuchthennen regeln das selber über das tägliche Baden. In der Balzzeit ist der Prachtrosella ein sehr lebhafter Vogel, und man sollte in dieser Zeit seine Paare sehr gut beobachten, da manche Hähne gegenüber ihren Hennen aggressiv werden können. Solche Hähne sollten nicht zur Zucht angesetzt werden. Bereits vor der Eiablage bettelt die Henne beim Hahn um Nahrung und wird auch regelmäßig gefüttert. Kurze Zeit später liegt meistens das erste Ei im Nistkasten. (Ein erfahrener Züchter sieht dies bereits einige Tage vorher an der unnatürlich gewölbten Rückenlinie des Weibchens.) Diesem folgt dann jeden 2. Tag ein weiteres Ei. Am 5. Tag kann man im Ei rote Adern erkennen, die auf eine Befruchtung hinweisen, nachdem die Henne sich gesetzt hat. Nach gut einer Woche verfärbt sich das befruchtete Ei schwärzlich, die nicht befruchteten Eier bleiben hell. Ich habe festgestellt, dass meine Zuchtweibchen sich erst ab dem 5. Tag setzen. So kommen die Jungen auch zusammen an einem Tag aus ihren Eiern heraus. Durchschnittlich besteht ein Gelege aus 6 Eiern, es kann aber auch auf stattliche 10 Eier ansteigen. Während die Henne die Eier bebrütet, wird es regelmäßig vom Hahn gefüttert. Nach einer Brutzeit von 19 Tagen erblicken die Jungen das Licht der Welt, sie öffnen die Eischale mit ihrem Eizahn. Den Eizahn verlieren die Jungtiere im Alter von ca. 1 Woche. An den ersten Lebenstagen der jungen Prachtrosellas kommt die Henne fast überhaupt nicht aus dem Nistkasten heraus nur zum abkoten. Was ihr der Hahn an Futter gibt, verfüttert sie an die Jungen weiter. Sie würgt das Futter aus dem Kropf hoch und pumpt es in die Schnäbel der Kleinen. Wichtig für das Gedeihen der Jungen ist ein Sekret das sich im Kropf der Eltern bildet und sehr eiweißhaltig ist. Kräftige Jungvögel kann man nur erzielen, wenn die Altvögel optimal ernährt sind und diese ihre Jungen gerade in den ersten Lebenswochen ausreichend mit Nahrung versorgen. Geschieht dieses nicht, so holen die jungen Prachtrosellas in bezug auf Größe nicht mehr auf. Zwischen dem 7. und 10. Tag, je nach Wachstumsfortschritt, werden die jungen Prachtrosellas bei mir mit geschlossenen AZ-AGZ-Ringen 5,5 mm beringt bzw . Der Ring ist zuerst über die drei längeren Zehen und danach über die vierte kleinere zu streifen. Notfalls muß die vierte Zehe mit einem spitzen Gegenstand (Zahnstocher oder angespitztes Streichholz) durch den Ring gezogen werden. Es darf kein Ring mit Gewalt übergezogen werden, da eine bleibende Fußverletzung nicht ausgeschlossen werden kann. Ich mache regelmäßig Nistkastenkontrollen und nehme die jungen Prachtrosellas in die Hand oder heraus, um zu überprüfen ob sie gut gefüttert werden und damit sie keine Angst haben, wenn sie den Nistkasten verlassen. Somit werden sie von klein an recht zutraulich. Die Zurchtpaare gewöhnen sich schnell daran und akzeptieren die Kontrollen. Wenn die Jungen erst 10 Tage und älter sind, geht der Hahn auch in den Nistkasten und füttert direkt. In den ersten Lebenstagen haben alle jungen Plattschweifsittiche einen weißen Flaum. In diesem Alter öffnen die Jungen ihre Augen, und man erkennt die ersten Federkiele. Der Hahn füttert immer eifriger, und wenn die Jungen mit etwa 35 Tagen das Nest verlassen, hat er diese Pflicht fast ausschließlich übernommen. Denn kurze Zeit später können bereits wieder Eier im Nest liegen, weil eine zweite Brut keine Seltenheit ist. Die jungen Prachtrosellas werden von ihrem Vater weitergefüttert, bis sie mit etwa 14 Tagen nach dem Ausfliegen selbständig sind. In den ersten Tagen sind sie beim Fliegen noch recht unbeholfen, man sollte in der Zeit das
Volierenende mit Zweigen dekorieren, um Verletzungen zu vermeiden. Da oft schon die Jungen im Nest mit Würmern infiziert werden, empfiehlt es sich, in dieser Zeit eine Wurmkur durchzuführen, denn sie entwickeln sich dann besser. Gute 4 Wochen nach Verlassen des Nistkastens trenne ich die Jungen von den Eltern, außer wenn keine Brut mehr folgt und der Hahn seinen Nachwuchs länger duldet, lasse ich die jungen Prachtrosella weiterhin bei den Altvögeln. Nach Beendigung der Brutzeit nehme ich den Nistkasten/Naturstamm heraus. Ich habe festgestellt, daß, wenn man mehrere Paare einer Art hält, diese aber nicht direkt in nebeneinander liegenden oder gegenüberliegenden
Volieren gehalten werden sollte (z.B. Prachtrosella, Pennantsittiche oder Adelaidesittiche) sich dieses auf die Zucht stimmulierend auswirkt. Denn gerade in der Balz heizen sich die Hähne durch ihren Gesang oder Flöten gegenseitig an. Ein weiterer Vorteil der Zucht mit mehreren Paaren einer Art oder Unterart liegt darin, daß man Jungtiere die von ihren Eltern nicht versorgt werden anderen Paaren unterlegen kann. Daß das Umlegen der Jungtiere nur in Ausnahmefällen geschehen soll dürfte als selbstverständlich angesehen werden. Ein weiterer Vorteil der Zucht mit mehreren Paaren ist, daß man selbst blutsfremde Paare aus seinen Jungtieren zusammenstellen kann. Bei allen meinen Zuchtpaaren hängen zwei Nistkästen. Einer ist ein Naturstamm, der zweite ist ein selbst hergestellter sechseckiger Nistkasten. Im Juni 1993 zog mein 87er Zuchtpaar seine Jungen im Naturstamm groß. Alles verlief glatt, bis die Henne eine Woche vor dem Ausfliegen der Jungen diese auf dem Rücken zu rupfen begann. Der Schreck war groß, und ich mußte sofort reagieren. Abhilfe verschaffte das Anbringen eines zweiten Nistkastens, denn so hatte die Henne Platz für die zweite Brut, und das Rupfen war vorbei. Der Zuchthahn zog die Jungen der ersten Brut weiter auf und versorgte diese auch nach dem Ausfliegen vorbildlich. Dieses Beispiel zeigt, daß man stets zwei Kästen aufhängen sollte, auch wenn einige Züchter dieses für unnötig erachten. Viele erste Bruten würden unversehrt den Nistkasten verlassen, wenn man diesen Tip beherzigen würde. Außerdem suchen sich erstmals brütende Paare gerne ihren Nistkasten aus, was meines Erachtens für eine erfolgreiche Brut nicht unerheblich ist. Rosellas züchten bereits im ersten Jahr erfolgreich. Man sollte jedoch nur solche Vögel zur Zucht ansetzten, die voll in Kondition sind. Vögel die nicht vollfleischig und fit sind, oder die mausern, gehören auf die Reservebank fürs nächste Zuchtjahr.