Hy!
P.S.: die Kanadagänse hier sind nicht etwa wegen dem Verlust ihres ursprünglichen Lebensraums in Nordamerika hier. Sondern weil ein schwedischer Baron sich welche hat mitbringen lassen, weil sie sich so schön auf seinem Parkteich gemacht haben...
Nicht so ganz richtig. Die Kanadagans wurde in Schweden ganz bewusst mit dem Ziel eingeführt, mal als Jagdvogel zu dienen. Die erste Aussetzungen wollten nicht recht gedeihen und vermehrten sich unbefriedigend, erst mit einem späteren Import und Freisetzung (auch als Parkvögel) kam der Wendepunkt. Und nun haben die Schweden zuviel zu schiessen, tja...
Die Berliner Kanadagänse stammen im übrigen von einem Paar mit fünf Jungen ab, welches aus Ziervogelhaltung 1983 in Freiheit gelangte, und in Abstimmung mit den zuständigen Behörden dort belassen wurde. Bis etwa 2005 hatte sich die Population auf etwa 350 Vögel vermehrt, und einen 5 km- Radius um den Ort der Erstansiedlung nicht nennenswert verlassen.
Ab etwa 2005 erfolgen Erkundungsflüge und kleine Ansiedlungen ins/ im Berliner Umland, in den Berliner Osten und teils sogar bis Neuruppin nördlich von Berlin.
Hybridisationen mit Graugänsen, die sich seit 2008 vermehrt in Berlin zeigen, kommen nicht vor, beide Arten wahren eine deutliche Distanz voneinander.
Meines Erachtens nach wäre das die humanste Art der Bestandsregulierung.
Dafür hat man dann überall Hybriden rumstrunzen, die nach nichts aussehen (was bei Grau x Kanada leider der Fall ist). Dann lieber die Eier zu späten Brutzeitpunkten wegnehmen, zu denen kein Nachgelege mehr gezeitigt werden kann/ wird, und die reinen Arten für sich.
Zudem ist es nicht grundsätzlich so, dass die Branta x Anser- Hybriden grundsätzlich unfruchtbar sind. Es sind Fälle bekannt, nach denen sich Schnee x Weißwangen-, oder Bläss x Weißwangen- Hybriden verpaart mit einem artreinen Vogel doch fortpflanzen konnten.
Zudem bringen die Hybriden keinerlei Vorteil, weil diese bevorzugt geschossen werden, und man somit wieder das gleiche Problem hat wie vorher
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@buteo: Ja, ist leider so.
Auf Menschen geprägte Gänse verpaaren sich gut und ohne weiteres mit Gänsen, jedoch musste wegen der Prägungsproblematik unter Gänsevögeln ein ziemlicher Einschnitt im Projekt zur Wiederansiedlung der Zwerggans in Lappland hingenommen werden...
Anfangs erbrütete man sowohl Eier maschinell und zog sie in Menschenhand auf, als auch wurden Weißwangengänse als Zieheltern genutzt.
Die Gelege freilebender Weißwangen wurden gegen Zwerggansgelege ausgetauscht, und die Weißwangen zogen die artfremden Jungen problemlos auf. Leider stellte sich dann aber nach zwei/ drei Jahren heraus, dass die Zwerggänse mit Weißwangen- Zieheltern sich bevorzugt mit jenen verpaarten, und so für die Arterhaltung aus dem Spiel waren...
Grüße, Andreas