Hallo Vornie
Je mehr ich lese, um so mehr würde ich noch mal mit dem TA
oder einem anderen drüber reden !!!
Kopie :
Neguvon ad us. vet. [V], Pulver Tierarzneimittel
Kompendium
der Schweiz
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Provet AG
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HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; das Präparat ist nicht mehr registriert!
Antiparasitikum
ATCvet: QP53
Zusammensetzung
Metrifonatum 97 g, Silicium dioxid, Excipiens ad pulverem pro 100 g
Zielspezies
Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Pferd, Geflügel
Indikationen
Antiparasitikum für Rind Schwein, Schaf, Ziege, Pferd und Geflügel zur Bekämpfung von Ekto- und Endoparasiten.
Aeusserlich zur Bekämpfung von Wanderlarven der Dasselfliegen, Fliegen, Schaflausfliegen, Läusen, Haarlingen, Federlingen, Flöhen, Räudemilben, Kalkbeinmilben (Cnemidocoptes mutans), Roten Vogelmilben (Dermanyssus avium, D. gallinae) sowie Sommerwunden (Habronema, Stephanofilaria).
Innerlich zu Bekämfung von Magenwürmern (Habronema spp.), Fadenwürmer (Stephanofilaria spp.), Magendarmwürmern und Magenbremsen:
Wiederkäuer: Haemonchus spp., Ostertagia spp., Cooperia spp., Trichostrongylus spp., Bunostomum spp., Neoascaris vitulorum, Stephanofilaria spp. (Sommerwunden), Larven der Schafdasselfliegen (Oestrus ovis).
Schwein: Ascaris suum, Hyostrongylus rubidus.
Pferd: Parascaris equorum, Habronema spp. (Sommerwunden), Gasterophilus spp.
Dosierung / Anwendung
Aeusserlich
Zur Wasch- und Sprühbehandlung 0,15%ige Lösung, zur Dasselbehandlung 2,0%ige Lösung, zur äusserlichen Behandlung gegen Sommerwunden 10%ige Lösung.
Innerlich
Tierart Neguvon Pulver Neguvon 10% Lösung
Rind 50-75 mg/kg KGW 5-7,5 ml/10 kg KGW
Schaf,
Ziege 50-75 mg/kg KGW 5-7,5 ml/10 kg KGW
Schwein 50 mg/kg KGW 5 ml/10 kg KGW
Pferd 35 mg/kg KGW 3,5 ml/10 kg KGW
Herstellung der Gebrauchslösung: Neguvon Pulver mit angewärmtem Wasser (bis zu 40°C) vollständig auflösen.
Neguvon Pulver Konzentration der
Gebrauchslösung
0,15% 2% 10%
Wassermenge
1 Messlöffel= 15 g 10 l 0,75 l 150 ml
10 Messlöffel=150 g 100 l 7,5 l 1,5 l
100 g 66 l 5 l 1 l
1 kg 660 l 50 l 10 l
Aeusserliche Applikation der 0,15%igen Gebrauchslösung
Wasch- oder Sprühbehandlung des ganzen Tieres mit dieser Gebrauchskonzentration elimiert folgende Ektoparasiten:
Pferd Rind: Haarlinge, Läuse, Fliegen, Räudemilben.
Schwein: Läuse, Fliegen.
Schaf, Ziege: Haarlinge, Läuse, Schaflausfliegen, Räudemilben.
Anstelle der Waschbehandlung werden Schaf oder Ziege in einem geeigneten Behälter (Bottich, Wanne) gebadet.
Geflügel: Rote Vogelmilbe, Kalkbeinmilbe, Federlinge, Flöhe, Fliegen.
Geflügel wird durch gründliches Besprühen der Eintauchen der Tiere in die Gebrauchslösung behandelt.
Bei allen Tieren ist eine Wiederholung der Behandlung nach 5 Tagen angebracht.
Jede Behandlung gegen Fliegen, Flöhe oder Milben erfordert ausserdem ein gründliches Besprühen von Fussböden, Wänden, Decken, Fenstern, Türen, Nestern und sonstige Stellen, wo sich Schädlinge oder Insekten aufhalten.
Aeusserliche Applikation der 2%igen Gebrauchslösung
Rind: Wander- und Hautlarven der Dasselfliege.
Waschbehandlung: 0,5 l der Lösung mit einem Schwamm gleichmässig auf dem Rücken verteilen.
Sprühbehandlung: 2-3 l mit Obstbaumspritze etc. aufbringen.
Schwein: Sarkoptesmilben.
Gründliches Waschen der befallenen Stellen, nach vorherigem Aufweichen der Borken. Wiederholung nach 12-24 Tagen. Anstelle der zweiten Waschung kann auch innerlich behandelt werden (s. unter oraler Verabreichung).
Aeusserliche Applikation der 10%igen Gebrauchslösung
Zur Behandlung der Sommerwunden bei Pferd und Rind. Befallene Stellen im Abstand von einigen Tagen mehrmals gründlich benetzen.
Orale Applikation der 10%igen Gebrauchslösung
Pferd:
Gastrophilus spp., Oxyuren, Askariden, Habronema spp. werden je 100 kg Körpergewicht 35 ml 10%-ige Lösung mit der Nasenschlundsonde verabreicht. Falls notwendig, Wiederholung der Behandlung nach 1-2 Monaten.
Rind:
Zur Bekämpfung von Stephanofilaria spp. werden je 100 kg Körpergewicht 65 ml 10%-ige Lösung mit Flasche oder Eingabepistole verabreicht. Wiederholung der oralen Behandlung nach 5-6 Tagen.
Die Heilung der Sommerwunden (Pferd: Habronematose; Rind: Stephanofilariose) wird begünstigt, wenn neben der oralen Behandlung die befallenen Stellen mit der 10%-igen Lösung wiederholt betupft werden.
Orale Applikation von Neguvon Pulver
Pferd:
Zur Bekämpfung der oben aufgeführten Parasiten kann anstelle der 10%igen Lösung auch Neguvon Pulver in Kraftfutter gut vermischt gegeben werden.
Dosis: 3,5 g Pulver je 100 kg Körpergewicht.
Schwein:
Anwendung bei dieser Tierart nur über das Futter. Neguvon muss mit dem Futter gut vermischt werden. Da alle Tiere möglichst gleichzeitig an den Trog kommen sollten, ist es zweckmässig, vor der Behandlung eine Fütterung zu überspringen.
Die Dosis ist 5 g Neguvon Pulver je 100 kg Körpergewicht und ist hochwirksam gegen Sarcoptesmilben sowie gegen Askariden und Hakenwürmer. Bei der Räudebehandlung (Sarkoptesmilben) sind 2 Wiederholungsbehandlungen (einbezogen dabei äusserliche Waschung) im Abstand von 12-14 Tagen erforderlich. Eine Wiederholung der Askariden- und Hakenwurmbekämpfung ist nach 4 Wochen angebracht.
Anwendungseinschränkungen
Nicht bei stark geschwächten Tieren anwenden. Ebenfalls solche Tiere, die an Infektionskrankheiten, starker Verstopfung oder Diarrhoe sowie Bronchitiden leiden, nicht behandeln. Stuten und Kühe im letzten Monat der Trächtigkeit nicht oral behandeln. Zuchtsauen während der Trächtigkeit nur äusserlich behandeln.
Unerwünschte Wirkungen
Ueberdosierung
Ueberdosierungen können zu Vergiftungserscheinungen führen. In leichten Fällen werden Speichelfluss, Zittern, Unruhe, leichte Tympanie und Miosis beobachtet. Diese Erscheinungen verschwinden ohne Behandlung.
Antidot / Gegenmittel
Bei schweren Vergiftungserscheinungen, d.h. starken Krämpfen, Ataxie, Atemnot, Bewusstlosigkeit, ist Atropinsulfat 1% i.m. als Antidot einzusetzen:
Dosierung:
Rind, Kalb 2,5 ml/100 kg KGW i.v. oder i.m.
Pferd 1,5 ml/100 kg KGW i.v. oder i.m.
Schaf, Ziege 1,0 ml/10 kg KGW i.v. oder i.m.
Schwein 2,5 ml/10 kg KGW i.v. oder i.m.
Mensch 0,2-0,5 ml i.v. oder i.m.
Wiederholung: Beim Nachlassen der Atropinwirkung, wenn die Vergiftungserscheinungen wieder zunehmen.
Absetzfristen
Essbares Gewebe: Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Geflügel: 1 Tag (nach äusserlicher und innerlicher Anwendung); Pferd : 2 Tage (nach äusserlicher und oraler Anwendung). Milch und Eier: keine
Wechselwirkungen
10 Tage vor bis 10 Tage nach der Anwendung von Neguvon sollten andere Cholinesterase-Hemmer, Phenothiazinderivate (z.B. Neuroleptika) oder Muskelrelaxantien (z.B. Succinyldicholin) nicht appliziert werden.
Sonstige Hinweise
Hautkontakt mit dem Präparat möglichst vermeiden. Es wird empfohlen, Gummihandschuhe und Schutzkleidung zu tragen. Während der Neguvon-Anwendung soll nicht geraucht, gegessen oder getrunken werden.
Bei der Behandlung im Freien nicht gegen den Wind sprühen; bei der Applikation im Stall ist für reichliche Belüftung zu sorgen.
Die benutzten Geräte und die Schutzkleidung sind nach dem Gebrauch mit Wasser gründlich zu reinigen. Hände mit Wasser und Seife waschen.
Neguvon nicht zusammen mit Lebens- oder Futtermitteln lagern und unter Verschluss halten! Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Das Arzneimittel nach Ablauf der Verfalldatums nicht mehr anwenden.
Packungen
Dose zu 100 g
Verkaufsart: B
Hersteller
Bayer AG, Leverkusen (D)
IKS Nr. 38704
Informationsstand: 10/1994