sondern kräftigt Euer Immunsystem und das Eurer Vögel. Ein Keim muß immer auf ein aufnahmebereites Milieu und eine geschwächte Abwehr treffen, sonst hat er keine Chance.
Ist theoretisch 100 % richtig. aber, was soll jetzt bitte jemand konkret machen, der bei gegebenen Haltungsbedingungen nun dieser Gefahr gegenübersteht? -Konkret machen?Abgesehen von einigen mehr oder weniger umstrittenen "Immunstimulantia" und - Therapeutika ist das Immunsystem noch nicht ausreichend erforscht (ich rede jetzt gar nicht von den Vögeln speziell), um überhaupt wirklich verläßliche Maßnahmen und Schlussfolgerungen treffen zu können. Es ist ja nicht einmal möglich, einen wirklich verbindlichen, aussagekräftigen Immunstatus zu erstellen. Im Grunde stehen ja nur Zellcount und einige Spezialuntersuchungen zur Verfügung, deren Aussagekraft im Einzelfall auch zu wünschen übrig läßt.
Was heißt es denn in der Praxis, wenn NK Zellen, CD 19 positive oder CD 56 Zellen erhöht oder erniedrigt sind, eine "CD 8 "Subpopulation" erniedrigt, die CD negative Population erhöht, und der CD4/CD8 Index erniedrigt ist? Wie kann man die Zelllinien und ihre Relation zueinander beeinflussen? Kein Hämatologe wird hier wirklich verbindlich etwas sagen können. Oft tut sich bei solchen Patienten gar nichts, während Patienten mit Normalwerten ständig krank sind. Das Immunsystem ist ungeheuer komplexes Regelsystem, dessen Funktionsweise noch weitgehend unbekannt ist.
Wenn 80 % einer Population sterben, nützt es wenig, zu fordern, man solle das das "Immunsystem stärken", wenn nichgt gleichzeitig konkret gesagt werden kann, wie. Abgesehen davon, dass die Vorgänge zum überwiegenden Teil genetisch determiniert sind, einer direkten Beeinflussung also sowieso schon zumindest z.T. entzogen sind.
Dass man versucht, den Organismus durch Allgemeinmaßnahmen (sofern man sie richtig verstanden hat) mit weitestmöglich unspezifisch zu stärken, ist für mich eine pure Selbstverständlichkeit. Die Devise ist nach wie vor "Nil nocere"!
Die von Thomas skizzierten Missstände sind ein riesiger Skandal, die in meinen Augen nur einen Aspekt der Kultur- und Gewissenlosigkeit unserer Epoche unterstreichen.
Naja, ich kenne mein Immunsystem nicht gut genug als daß ich ihm bedingungslos vertrauen würde.
Es hat mich vor nicht allzu langer Zeit fast umgebracht. (Bienengiftallergie, eine überschießende Reaktion des Immunsystems, durchaus tödlich ohne rechtzeitige Behandlung)
Genau das soll die obige Passage besagen: Die Einflussmöglichkeiten sind gering! Um so wichtiger ist die Prophylaxe.
Was würde dies in Hinblick auf in Freiland gehaltenes Geflügel bedeuten? Wohl Einsperren, bei Wasservögeln "Wasserentzug" (?) Immerhin ist angeblich schon ab September mit Infektionen zu rechnen. Soll man den Haltern empfehlen, sich auf solche Maßnahmen einzurichten? Gibt es sonst noch praktikabler Vorschläge?
Mfg Peter