Hallo,
ich schließe mich Uschis Meinung absolut an. Wie sie schon schrieb, ist die Kükenaufzucht bei Grauen Teamwork von Hahn und Henne. Da hier der Hahn fehlt, ist das schon mal aus diesem Grund problematisch.
Dann weiß man ja auch gar nicht, welches Geschlecht schlüpfen würde, wenn man einfach nur ein oder ein paar Eier unterlegen würde.
Dann kommt noch dazu, dass du ja die legale Herkunft eines so geschlüpften Tieres beim Amt nachweisen müsstet. Da dir aber der dazu nötige Hahn fehlt, wird das wohl kaum funktionieren und er eigentliche Züchter könnte Probleme bekommen.
In Deutschland ist schließlich ein Herkunftsnachweis für die Grauen vorgeschrieben. Ohne diesen ist die Haltung und der Besitz illegal und kann eine Beschlagnahmung der Tiere zu Folge haben.
Kaum ein Züchter wird daher ein Ei von seinen Grauen von einem Fremden hochziehen lassen, da er so nicht kontollieren kann, was aus den Eiern wird. Er selbst ist ja verpflichtet, geschlüpfte Tiere direkt bei der zuständigen Behörde zu melden und er muss damit rechnen, dass jederzeit auch mal jemand vom Amt vorbeischauen könnte und den Bestand und die Nachweisbücher sehen möchte.
Da wäre er schon in der Zwickmühle, wenn da ein Tier in seinem Zuchtbuch steht, was sich aber gar nicht in seinen Nistkästen befindet.
Aus diesem Grund ist es in Deuchtschland auch nicht üblich, einfach so befruchtete Papageieneier abzugeben, weshalb man auch kaum an solche dran kommen dürfte.
Da jedes aufgezogene Tier ja auch dem Züchter selbst Geld bringt, wird er befruchtete Eier auch aus diesem Grund kaum abgeben und schon gar nicht in vielleicht unerfahrene Hände.
Rein theoretisch wäre das Unterlegen von Eiern an sich noch nicht das Problem, solange zwei Elterntiere vorhanden wären und diese auch von der Brutstimmung soweit wären. Da wäre es schon machbar z.B. frisch gelegte unbefruchtetet Eier von einem Paar A gegen befruchtete frische Eier von Paar B auszutauschen und sie von Paar A hochziehen zu lassen. Wie schon gesagt, nur rein theoretisch gedacht.
Auch der Transport von befruchteten Eiern wäre schon möglich.
Bei Hühnern wird das z.B. sehr oft gemacht.
Ich selbst habe beispielsweise auch dieses Jahr Bruteier von reinrassigen Orpington dazugekauft und sie einer meiner brutlustigen Orpingtonhennen untergelegt und von ihr ausbrüten lassen, was auch problemlos klappte.
Wichtig ist hier die richtige Lagerung sowie Transport bei entsprechender Temperatur, damit die Ei-Entwicklung zwischenzeitlich noch nicht startet, aber auch die Befruchtung keinen Schaden nimmt. Die Entwicklung des Embryos beginnt erst dann, wenn die Eier zuverlässig bebrütet werden. Die Eier dürfen dazu natürlich nicht zu alt sein (beim Huhn z.B. höchstens 14 Tage).
Da wären wir schon beim nächsten Problem.
Auch wenn du frische Eier finden würdest, so kann dir keiner garantieren, dass diese auch befruchtet sind.
Ob ein Ei befruchtet ist oder nicht, zeigt sich erst beim Schieren nach ca. 7 Tagen und bei einem solchen schon angebrüteten Ei wäre ein Transport wirklich fatal und kann leicht zum Absterben des Embryos führen.
Bruteier werden von den Hennen halt nach einem speziellen Schema täglich gewendet und sollten daher auch in der Lage nicht verändert werden, anderfalls kann sich der Embryo unter Umständen nicht richtig weiterentwickelt. Auch müssen die Eier dann durchgehend auf richtiger Temperatur und Luftfeuchte gehalten werden, was in natura ja die Henne leistet, aber beim Transport sehr heikel würde.
Aber aus schon genannten Gründen nutzt einen dieses Wissen bei Papageien eher wenig, da diese unter Artenschutz stehen und da ganz andere Regel schon von Amts wegen für die Nachzucht gelten
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