Freiflug eines Graupapagei
2002 haben wir einen Aussiedlerhof gekauft, mitten im Feld, umgeben von Bäumen und Hecken. Zu der Zeit hatten wir 4 Papageien, 2 Graue und 2 Aras. Natürlich wurde als erstes eine Außenvoliere gebaut, in der die Grauen draußen den Tag genießen sollten. Eines Tages passierte es dann: Cora, eine der Grauen, entwischte beim Transport aus dem Käfig und flog davon! Ich musste zur Arbeit. Als ich wieder nach Hause kam, suchte ich sie sofort und sie antwortete auch aus unserem Kirschbaum und rief ihren Partner, der in der Außenvoliere war. Zunächst einmal war ich froh, dass sie nicht zu weit weggeflogen war. Abends wollte ich sie mit Körnern locken, aber sie wollte nicht rein und verbrachte auch die Nacht im Kirschbaum. Am nächsten Tag wiederholte sich das Gleiche: Cora flog über unserem Grundstück herum, landete in den Bäumen, unterhielt sich mit uns. Aber an diesem Abend hat sie der Appetit auf Körner wohl doch zu sehr gequält. Als ich sie abends rief, landete sie sofort auf meiner Schulter und ließ sich ins Haus tragen. Das liest sich alles ganz leicht, war aber mit viel Herzklopfen und Angst verbunden. Cora durfte von dem Tag an jeden Tag frei auf unserem Grundstück fliegen, sie kam freiwillig jeden Abend auf meine Schulter geflogen und ließ sich reintragen, übernachtete dann in ihrem Käfig, bis es am nächsten Morgen wieder raus ging. Das schöne Freiflugleben, mit dem wir für Cora ein ideales Papageienleben bieten wollten endete im August 2003, als Cora an einer Bleivergiftung (aufgenommen vermutlich über Moos aus der Dachrinne) starb. Der Freiflug hat also immer mehrere Gesichter! Mit raubvögeln, von denen es bei uns viele gibt, hatte Cora nie Probleme. Mittlerweile haben wir über 70 Papageien, halten aber den größten Teil (bis auf zwei Aras) in
Volieren, weil der Freiflug eben doch auch für die Papgeien Gefahren mit sich bringt. Trotzdem träumen wir weiter davon, auch anderen den Freiflug zu ermöglichen. Mal sehen, wie es weiter geht.
Liebe Grüße vom Papageienhof
Susanne