Hallo Carmen,
ich habe das Glück, dass ich nach meinem Umzug meinen Vögeln ein eigenes Zimmer bieten konnte, vorher im Wohnzimmer war ich aber immer mit dabei, wenn sie Freiflug hatten. Da ist es dann auch wurscht, ob es jetzt ein oder mehrere Vögel sind, auf die man ein Auge haben muss. Wobei ich wirklich Glück habe, dass sie sich im Wohnzimmer nur für ihren Käfig interessiert haben, der hatte einen Holzrahmen, dessen Kanten man fein säuberlich abrunden konnte
In ihrem jetzigen Zimmer steht zwar ein Bücherregal, den sie gelegentlich mal annagen, aber der sieht längst nicht so schlimm aus, wie die Fotos, die man hier teilweise zu sehen bekommt
Dass sich dein Coco plötzlich nicht mehr mit dir beschäftigt, wenn er einen Partner hat, brauchst du nicht zu befürchten. Von dem Pärchen, das ich habe, ist einer relativ zahm, lässt sich gelegentlich auch kraulen und sitzt ab und zu ganz gerne mal auf der Schulter, seine "Frau" dagegen überhaupt nicht. Aber ich kann feststellen, dass sie doch sehr neugierig wird, wenn sie sieht, dass ich mich mit ihm beschäftige und irgendwie auch gerne "mitmachen" möchte, auch wenn sie sich nicht so recht traut. In erster Linie ist es aber auch eine Erleichterung für dich: du hast keine Klette, die ständig an die hängt oder nach dir ruft, wenn du mal nicht in Sichtweite bist. Du kannst beruhigt aus dem Haus gehen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, dass der Vogel jetzt alleine zu Hause sitzt. Verhaltensstörungen wie Rupfen oder ständiges Schreien leistest du mit der Paarhaltung auch keinen Vorschub.
Natürlich ist die Paarhaltung von Papageien kein Allheilmittel gegen sämtliche Schwierigkeiten, die bei der Haltung von Papageien auftreten können - aber dieser Herausforderung muss man sich als Papageienhalter einfach stellen. Das sind wir diesen Haustieren einfach schuldig. Ich kann diesen Vergleich Tag für Tag sehen: Als ich noch zu Hause bei meinen Eltern gewohnt haben, haben wir auch schon Papageien gehabt. Meistens Abgabetiere, die von den Vorbesitzern wegen irgendwelcher Macken (Lärm bzw. Rupfen) abgegeben worden sind. Wir haben sie damals (es gab noch kein Internet, die Literatur wusste es auch nicht recht viel besser - steht ja teilweise noch nicht mal in der aktuellen) auch einzeln gehalten. Bei uns haben sich dann manche Macken in der ersten Zeit auch gebessert - ganz klar, das Tier war "neu" und man hat sich damit beschäftigt - aber auf lange Sicht traten diese Verhaltensstörungen auch wieder zu Tage. Aber mir tut der Gedanke an diese Tiere heute noch weh, wenn ich daran denke, dass sie von uns gezwungen worden sind, Tag für Tag alleine auszuharren - nur mit menschlicher Gesellschaft, die einen Partner, der die gleiche Sprache spricht, ja niemals ersetzen kann. Sehe ich heute meine Mörchen und meine Amazonen an, bleibt mir wenigstens die Hoffnung, dass sie durch die gleichartige Gesellschaft kein so ödes Leben führen, sondern Ansprache haben, die sie auch verstehen, die sie in gleicher Weise erwidern können, so dass sie ein möglichst gutes Leben in meiner Obhut führen können !
Schau dir doch auch mal die Beiträge von VEBSurfer an. Dessen Vogel ist auch noch nicht sooo arg lang vergesellschaftet und wenn man seine Postings so liest, denke ich, dass er es noch nicht bereut hat, diesen Schritt zu wagen !