Hallöle Ihr,
weiteres zum Thema:
Ich hatte gestern und heute einen ausführlichen Informationsaustausch mit einem ausländischen Züchter. Soviel darf ich wohl sagen, ohne die zugesicherte Anonymität zu verletzen. Der Züchter liest hier mit, wie er mir sagte. (Freu und danke für die vielen Infos)
Er züchtet seid ca. 25 Jahren Kakadus. Als es Ende der 80er Jahre mit den
Handaufzuchten losging, wollte er auch handzahme Vögel auf den Markt bringen und zog entsprechend auf.
Er nutzt eigene Nachzuchten zur Zucht und hatte ab Mitte der 90er Jahre zunehmend Stress mit Hennenmördern. Es waren auch hier die zahmen Hähne.
Sorgfältige Beobachtung ermöglichte ihm den Rückschluss, dass die
Volierengröße zwar auch eine Rolle spielte, die zahmen Hähne aber auch in sehr großen
Volieren töten, während die nicht zahmen Hähne diesbezüglich eine größere „Toleranz“ aufwiesen.
Er züchtet hauptsächlich eine große und eine kleine Kakaduart und hat die Vögel jetzt wechselweise in nebeneinanderstehenden Innenvolieren mit Zugang zu jeweils auch nebeneinander liegenden Außenvolieren untergebracht. Also immer einmal ein „großes“ Paar, einmal ein „kleines“ nebeneinander.
Den zahmen Hähnen bietet er die größten
Volieren, die nicht zahmen „großen“ müssen u.U. auch mit den kleineren
Volieren vorlieb nehmen. Bei den potentiell gefährlichen Hähnen setzt er in der Balz- und Brutzeit täglich einen „Feind“ stundenweise in die
Voliere des (potentiellen) Mörders.
Der Feind ist immer ein Hahn und immer das „Gegenstück“ zum (potentiellen) Mörder, sprich „großer“ Mörder und „kleiner“ Feind und umgekehrt. Die Resultate findet er außerordentlich befriedigend. Seit dem er die Vögel so hält, hatte er keinen Hennemord mehr.
Seine Kästen sind alle T-Kästen, es gibt immer zwei Durchgänge zwischen Innen- und Aussenvoliere für jedes Paar. Die
Volierengröße beträgt in der Regel bei den großen Paaren sowohl innen als auch außen 3 m Breite und 4 m Länge, die kleinen Paare haben nur 2 m Breite, aber auch 4m Länge.
Ich habe mich mit ihm auch über „Bömmels Schaffeind“ ausgetauscht. Für Privathalter hält er das für ein super Idee. Der „Feind“ sollte regelmäßig angeboten werden und sich bewegen. Da müssen dann wir Halter eben ran und auf unsere Finger aufpassen.
Ich habe jetzt bei Chrissie Plüschi-Feinde bestellt. Die haben ja den Vorteil dass sie wie Kakadus aussehen. Ich werde das mit dem Benny probieren, er liebt sowieso alles, was man „rupfen“ und in das man gut hinein beißen kann. Eigentlich sollten da die Plüschies gute Dienste leisten. Ich werde berichten.
Meine Arahenne hält er als Feind für sehr gut. Nun, bei seinen Erfahrungen mit großen bzw. kleinen Feinden ist das klar. Dass es sich hierbei um eine Henne handelt, findet er in Anbetracht des Größen- und Gewandheitsunterschieds nicht problematisch.
Was haltet Ihr davon?
Gruß
Brigitta