Hallo Stephanie, vielen Dank für deine Antwort.
Ich mach mit Beiden immer erst einfache Sachen die sie schon gut können und ihnen Spaß machen nur leider beobachten Sie sich nicht, sie betteln eher und können es kaum abwarten bis sie wieder an der Reihe sind.
Gruß
Hallo Habibi,
"Warten" kann man ganz gut in das allg. Training einbauen - wer wartet, wird belohnt, ist dran, wer nicht wartet, "muss warten"
und wird erst belohnt bzw. beachtet,
wenn er denn mal den anderen in Ruhe lässt.
Beobachten lernen:
Würde ich so machen, dass ich eine einfache Bewegung "shape", also nach und nach verfeinert belohne.
Mit einer häufig gezeigten Teilbewegung fange ich an.
Z.B. "nach links gehen" / zu einem bestimmten Ort hin gehen: Gehen belohnen, dann Gehen in eine Richtung belohnen.
Das sähe dann bei mir so aus, dass ich einfach mal die Vögel beobachte, NICHT "offiziell" mit dem Training angefangen habe, sondern warte, bis einer einen Schritt macht, clicke und den belohne und dann wieder warte.
Der andere wird evtl. alles Mögliche anbieten, weil er ja auch belohnt werden will, aber das bringt (ihm) nichts.
Relativ schnell wird der andere aus Ungeduld dann mal einen Schritt trippeln und click!
NAch und nach lernen sie das dann durch Zufall, und irgendwann merkt einer, dass er belohnt wird, wenn er sich bewegt.
Der wird sich dann mehr bewegen.
Das wird anfangs immer belohnt.
Der andere schaut evtl. zu oder merkt, dass er auch belohnt wird, wenn er sich bewegt.
Nun wird er schwierig: Sobald die Vögel wissen, dass sie trippeln/ laufen müssen, um belohnt zu werden, wird nur noch belohnt, wenn sich einer in die gewünschte Richtung bewegt.
Für den Anfang sollte das etwas eindeutiges sein, also Richtung Futternapf, von der Mitte des Astes zum Käfiggitter, zu einem Spielzeug usw.
Oder eben in eine Richtung.
Kann auch "vom anderen Vogel weg" sein (so habe ich Keisha-May "nicht stören" beigebracht).
Jetzt verscuhen die Vögel alles, um wieder einen Click zu bekommen und einer ist dabei erfolgreicher als der andere.
Meist wird der andere schnell merken, dass er ins Hintertreffen gerät.
Dann wird er entweder von selbst alles Mögliche probieren (was super ist, da er so später viel schneller lernt, weil er mehr Ideen entwickelt) oder er macht es sich leicht und schaut mal, wofür denn der Kumpel die ganze Zeit belohnt wird.
Diese Übung kann man anfangs variieren und immer kleine "freie Shaping"-Übungen clicken, z.B. mit dem Schnabel etwas antippen, irgendwo hingehen oder fliegen, leise piepen, mit dem Kopf wackeln usw.
Dann sollten die Vögel gelernt haben, etwas zu probieren und den Partner zu beobachten, um schneller belohnt zu werden.
Wie gesagt, ich mache es öfter mal so, dass ich, wenn ich bei einem Vogel nicht weiter kommen, gezielt den daneben sitzenden Vogel abfrage, der die Übung schon kann und dann immer abwechselnd beide abfrage, wobei der erste es anfangs nicht macht.
Das ist aber nur sinnvoll, wenn es spätestens beim dritten Mal auch der erste Vogel schafft, sonst ist er frustriert.
Übrigens:
Eine andere Möglichkeit wäre, Charlie beizubringen, mit / über den Targetstick auf die Hand zu steigen, dann den TS immer weiter zu entfernen, ihn aber erst mal dafür zu belohnen, dass er "den Schanbel oben lässt"
, also nicht mit dem Schnabel die Hand berührt.
Bei Amazonen sind m.W. die Kletterbewegungen auch eher behäbig, so dass Du entweder dort die Fußhebenewegung einfangen kannst, oder das einfach mal beim Klettern im Käfig/ am Freisitz clicken kannst (Fußheben).
Der Trick ist, einfach mal mit dem Clicker in der Hand 5 bis 10 min zu beobachten und dann zu clicken, wenn eine Fußbewegung kommt.
Das wird so lange wiederholt, bis der Vogel merkt, dass der Click etwas mit der Fußbewegung zu tun hat.
Bis meiner ersten Vögel Flügelheben konnten, dauerte es mehrere Wochen.
Der erste Vogel war neu und schaffte es innerhalb von ca. einer Woche, der zweite Vogel war schon ein Jahr bei mir und schaffte es anfangs nicht, bewusst die Flügel zu heben. Die saß dann da, wusste wohl, dass sie die Flügel heben sollte, aber schaffte es nicht, dass einfach mal so zu machen; bis es auf Kommando ging, dauerte es ca. 3 Monate; davor gelang es ihr immer nur, nachdem Fiete es vorgemacht hatte, nicht, vermutlich erst mal nur, weil so etwas natürlicherweise nachgemacht wird, später dann, weil sie sich daran erinnerte oder sah, dass es bei ihm belohnt wurde, dann musste ICH es vormachen
und erst sehr später konnten wir das Vormachen nach und nach weglassen und nur ein Stimmkommando geben.
Inzwischen haben wir das so intensiv mit allen geübt, dass die Vögel schon Varianten haben (Flügel ganz lange oben lassen - Fiete - oder nur einen Flügel heben - Finn und Malia) und die Flügel heben, wenn sie Aufmerksamkeit wollen - von mir oder einem anderen Vogel.
Es war übrigens dann noch mal ein Akt, dass der Vogel
auf meiner Hand die Flügel hebt; auch das schafften wir dann durch Zuschauen und Nachmachen, aber bis es bewusst klappte, dauerte es wieder ein paar Monate.