Moin Synced21
Ich beschreibe Dir as detailed as possible was Du wissen musst, wenn Du den Segler bis zur Auswilderung aufziehen willst:
Die Schwungfedern müssen noch mindestens 2 cm wachsen, bevor der Segler starten kann. Das dauert noch etwa 3 Wochen.
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Es ist nicht so schwer, einen Segler zu füttern, Zwangsfütterung ist unnötig und birgt die Gefahr, den Schnabel zu brechen. Das ist mehrfach bei unerfahrenen Päpplern passiert. Du kannst das nicht mal eben zwischendurch machen, wie z. B. einer Meise schnell 10 Heimchen füttern, die sie gierig aufnimmt. Dein Segler hat noch nie einen Menschen gesehen vor Dir und weiß nicht, was Du bist und willst. Wenn er erst einmal verstanden hat, dass Du Futter bringst, wird Dir der Segler aus der Hand fressen.
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Du brauchst am Anfang etwas Geduld, musst Dich in Ruhe mit dem Segler in der Box hinsetzen oder den Segler vor Dir auf einem Deckchen auf dem Tisch sitzen haben und ihm mit einem frischtoten Heimchen um den Schnabel streichen, die Schnabelränder mit dem Heimchen berühren. Irgendwann wird der Segler plötzlich zuschnappen - sei darauf vorbereitet, sonst erschreckst Du Dich, lässt das Heimchen fallen und sitzt erst mal die nächsten 10 Minuten und musst es erneut probieren. Wundere und erschrecke Dich nicht, manchmal stülpt ein Segler seinen ganzen Schnabel über Deine Finger, um ein Heimchen zu fressen.
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Der Segler kann Dich dabei nicht verletzten. Du jedoch könntest ihm wehtun, wenn Du lange Fingernägel hast oder eine spitze Pinzette benutzen würdest. Also besser mit den Fingern füttern, die vorher gut gewaschen sind.
Futtermenge: 8-15 Futtertiere pro Mahlzeit. Fütterungen pro Tag 10-12, also ca. jede Stunde bis alle 2 Stunden. Lässt sich nicht so pauschal sagen, jedes Tier ist ein Individuum, der Segler wird Dir zeigen, ob er hungrig ist oder nicht. Trinkwasser: pro Mahlzeit 1-2 Futtertiere in Wasser getaucht. Zusätze: Korvimin ZVT, Heilerde.
Wenn der Zeitpunkt der Auswilderung naht, wird der Segler die Nahrungsaufnahme verweigern, um sich auf das optimale Fluggewicht herunterzuhungern. Darüber tauschen wir uns aus, wenn es so weit ist.
Du bietest dem Segler in der Box immer auch Standfutter an, einige fressen auch aus einem Schälchen.
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Das Standfutter hält meist 1-2 Stunden, danach werden die Insekten schwarz und für den Segler dann ungenießbar. Dann musst Du es erneuern.
Unterbringung:
Die natürlichste Unterbringung ist in einem Nistkasten wie auf dem Foto, den Du z. B. bei Fressnapf, Dehner u. a. bekommst:
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Dort hinein legst Du ein zurechtgeschnittenes Fleecedeckchen, darauf Zewa. Den Kasten stellst Du mit dem Guckloch direkt an der Scheibe an ein Fenster mit Fernblick, so dass der Segler wann immer er möchte in den Himmel schauen kann.
Alternativ geht eine hochwandige Plastikbox vergleichbar dieser:
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Du darfst einen Segler nicht in einem Karton, Weidenkorb oder flachen Behältnis unterbringen, er klettert aus allem heraus und verschwindet in Deiner Wohnung. Wenn Du Pech hast, findest Du ihn erst im Winter mumifiziert hinter irgendeinem Schrank wieder. Auch der Nistkasten muss so dicht an die Scheibe gepresst stehen, dass der Segler nicht durchs Loch entschwindet, über Nacht muss die Holzbox dann z. B. in eine Wäschewanne o. ä.
Auch die Plastikbox muss ans Fenster oder auf den Balkon, oben mit einem mit Wäscheklammern befestigen Tuch abgedeckt. Festklammern ist deshalb wichtig, weil der Segler am Tuch aus der Box krabbelt, sollte es hineinfallen. So untergebracht schaut der Segler in den Himmel, sirrt leise vor sich hin und macht mit dem Kopf Bewegungen, als fliegt er in Gedanken schon am Himmel. Phantastisch für ihn, wenn er andere Segler sehen und hören könnte.
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Noch etwas sehr wichtiges zum Gefieder: Du hast einen der faszinierendsten Vögel, einen künftigen Hochleistungsflieger bei Dir.
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Ab dem Tag, an dem Du ihn auswilderst, wird er nur noch fliegen und bald darauf den Flug nach Afrika antreten. Dazu braucht er ein intaktes Gefieder, bei dem jedes einzelne Federchen unzerzaust und unbeschädigt perfekt an seinem Platz sitzt. Wenn Du den Segler in die Hand nehmen musst, dann mache das mit gewaschenen, trockenen, niemals (!) eingecremten o. ä. Händen, schiebe Deine Hand unter den Bauch und lasse den Segler auf Deine Hand krabbeln. Umfasse ihn nicht von oben, umschließe ihn nicht mit der ganzen Hand.
Wiege den Segler alle 2 Tage.