so fing es an / 08.12.04
Liebe Papageienfreunde,
es fällt mir sehr schwer diese Zeilen zu schreiben, da sich seit Samstag Samis und unser aller Leben schlagartig verändert hat.
Samson hat bereits seit Januar deutliche Atembeschwerden gehabt, dher bin ich zu TA1 gegangen und ihn gebeten Sami zu röntgen und ihm Blut abzunehmen. Geröntgt wurde unter Narkose, das But abnehmen "vergass" man. Diagnose eine leichte Aspergillose, Imaverol und Ketakonazol.
Nach einer durchwachten Nacht und steigender "Sauerheit" bin ich am nächsten Tag zu TA1, habe die Röntgenbilder besorgt und bin Montags zu TA2 gefahren.
Dort wurde Aspergillose lt. Röntgenbild bestätigt, ein Abstrich Kropf und Kloake (er hatte bereits seit Anbeginn immer schon eine leicht verschmutzt Kloake) gemacht.
Befund Streptokokken, AB - Behandlung, Lamisil oral und inhalieren, es wurde aber nicht endoskopiert.
Es ging ihm dann besser und ich habe die Lamisilbehandlung über 3 Monate weitergeführt, bis es ihm im Sommer so klasse ging, dass ich ihn auch nicht weiter "beschiessen" wollte.
Vor ca. 6-7 Wochen kam ein erneuter Anfall woraufhin ich Hr. Dr. Manderscheid in Luxemburg kontaktierte und ihm die Vorgeschichte schilderte und einen Samstagstermin vereinbarte. Bis zum Termin kam ein weiterer Anfall und in nächtlichem telefonischen Austausch mit Dr. M. besorgte ich ein AB und führte die Pilzbehandlung weiter.
Vor dem letzten Samstag hatte ich den Eindruck als zöge sich Sami mehr zurück obgleich er an Badeaktionen und mittäglichem Geschrei weiterhin teilnahm.
Samstag den 04.12. fuhren nun Sami, Lola und ich die 330 km zum Doc, bewaffnet mit den Röntgenbildern.
Die Sichtung der RA ergab eine wenn überhaupt dann nur mässige Aspergillose...zum Vergleich hängten wir die Aufnahme eines stark befallenen Vogels daneben, so konnte auch ich sehen wie so Etwas überhaupt aussieht.
Also Sami wurde narkotisiert und erst einmal gründlich von Aussen untersucht.
- zu dünn
- Stressfedern aber eher wenig
- beim Ausstülpen der Kloake (auf diese Idee war bisher kein TA gekommen verwirrt verwirrt verwirrt geschockt warum???) kam die erste Überraschung, die Kloake war wie mit vielen "Warzen" übersäht. Vermutung Herpes oder Papilloma, die Histologie ist noch nicht da. Das wäre schon vor Jahren für jeden Fachkundigen ersehbar gewesen, wenn man sich die Mühe gemacht hätte ordentlich zu schauen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!1
Trotz allem noch zuversichtlich wurde mit der Endoskopie begonnen...leider gab es kein hineinkommen geschockt . Der komplette linke Luftsack voll mit käsigem, weißlich/gelbem Zeug, entzündet, verklebt.
Meine Knie wurden schlapp und die Tränen begannen zu laufen.
Dr. M und ich haben diskutiert wie es weitergehen könne, was die Konsequenzen sind, ob es noch Sinn macht Sami am Leben zu erhalten.
Nach einem Telefongespräch mit einer lieben Freundin aus dem Forum war mein erster Entschluss...bitte lassen sie ihn einschlafen traurig verbunden mit der Frage, was würden Sie tun wenn es ihrer wäre. Samis Herz schlug stramm und fest.
Zwischenzeitlich hatte Dr. M. begonnen die Bröckchen und Samis linken Luftsack zu entfernen. Es schien als könne man alles entfernen (soweit erreichbar). Sami sollte sein Gnadenbrot und seine "Chance" bekommen. Der Schnitt war nun ca. 8cm lang und Dr. M. versuchte allen Schmodder zu entfernen.
Immer wieder diskutierten wir über Sinn und Unsinn...soweit ich das in meiner Verfassung konnte.
Nach dem Vernähen haben wir geröntgt um die Situation des rechten Luftsacks zu sehen....grau, zu, was auch immer Sami da hat. Die Konsequenz ist, dass auch der zweite Luftsack heraus muss, wenn god willing Sami sich wieder stabilisiert.
Nach ca. 10 Minuten war er in meinen Armen mehr oder weniger wieder aufgewacht und stabil genug in die Box gesetzt zu werden.
Lolo habe ich bei der Gelegenheit auch endoskopieren lassen...sauber und aufgeräumt von innen! Wenigstens ein Lichtblick, Kloake auch ok!!
Wie sollte es jetzt aber weitergehen mit Sami????????????? Wird er es schaffen??
Bewaffnet mit AN, Schmerzmittel, Inhalationsmittel, Herpesmedikament habe ich die Heimfahrt angetreten über eisglatte Strassen und dichten Nebel mit nicht trocknen wollenden Augen und vielen Selbstzweifeln.
Zu Hause angekommen setzte ich die Beiden in die
Voliere und gab eine Banane, Sami hat eine Hälfte gefressen, ich war überglücklich.
Gabi