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VolkerM
Guest
Hallo zusammen
Die (immer noch verbreitete) Meinung, dass die Eigenschaften von Wildtieren (Anmerkung: Papageien sind - mit Ausnahme einiger Zuchtformen verschiedener Sittiche und Agaporniden - "Wildtiere"; und zwar auch dann, wenn es sich nicht um aus der Natur "entnommene" Tiere handelt) durch (beispielsweise) die Wahl der Aufzuchtmethode "Handaufzucht" (evtl. sogar in Kombination mit "merkmalsorientierter Auslese") für die Haltung in Menschenobhut "angepasst" werden sollten, muss m.E. auch unter folgenden (bisher wenig beachteten) Aspekten überdacht werden.
Zitat:
"Bei der Vermehrung einer Wildtierart in Menschenobhut (...) sollte der Halter (...) bemüht sein, ohne subjektive "Zuchtwahl" die betreffende Tierart solange wie möglich in ihrer Naturform zu erhalten und das "Einschlagen des Weges in die Domestikation" hinauszuzögern (...) ehe die Gefahr einer merkmalsorientierten Auslesezucht mit daraus resultierenden morphologischen Veränderungen besteht."
(zitiert aus: Wagener V. u. Lantermann W (1990): Die afrikanischen Großpapageien: Biologie und Haltung, Natur-Verlag, Augsburg, S. 161)
Ob überhaupt (und wie weitgehend) die auf das Ziel "Zahmheit" hin vorgenommene HZ und ein Weiterzüchten mit HZ-Vögeln (welches sich sowieso nich selten problematisch gestaltet) genetische Auswirkungen zeitigen kann, ist nach wie vor umstritten.
Wagener / Lantermann schreiben hierzu:
"So sind derartige Erscheinungen, die sich mit jeder Generation weiter verändern bzw. verstärken, u.E. durchaus nicht als "lapidare Domestikationsphantasien" anzusehen (...)"
Arbeiten mit ähnlichen Aussagen:
Haase, E. (1985): Domestikation und Biorhythmus - Implikationen für den Tierartenschutz, Natur und Landschaft 60, H. 7/8, 297-302
Scherzinger, W. (1979): Wildtierhaltung im Dienste der Arterhaltung, Tagungsber. Akad. Natursch. Landschaftspfl. 7: 23-29
Der umweltabhängigen (dazu gehört natürlich auch die "Aufzuchtumwelt" nebst "Mensch") modifikatorischen Ausprägung von Merkmalen sollte (nicht nur m.E.) etwas mehr an Bedeutung zukommen.
Wie ist Eure Meinung zu diesen "Überlegungen"?
Liebe Grüße
Volker
Die (immer noch verbreitete) Meinung, dass die Eigenschaften von Wildtieren (Anmerkung: Papageien sind - mit Ausnahme einiger Zuchtformen verschiedener Sittiche und Agaporniden - "Wildtiere"; und zwar auch dann, wenn es sich nicht um aus der Natur "entnommene" Tiere handelt) durch (beispielsweise) die Wahl der Aufzuchtmethode "Handaufzucht" (evtl. sogar in Kombination mit "merkmalsorientierter Auslese") für die Haltung in Menschenobhut "angepasst" werden sollten, muss m.E. auch unter folgenden (bisher wenig beachteten) Aspekten überdacht werden.
Zitat:
"Bei der Vermehrung einer Wildtierart in Menschenobhut (...) sollte der Halter (...) bemüht sein, ohne subjektive "Zuchtwahl" die betreffende Tierart solange wie möglich in ihrer Naturform zu erhalten und das "Einschlagen des Weges in die Domestikation" hinauszuzögern (...) ehe die Gefahr einer merkmalsorientierten Auslesezucht mit daraus resultierenden morphologischen Veränderungen besteht."
(zitiert aus: Wagener V. u. Lantermann W (1990): Die afrikanischen Großpapageien: Biologie und Haltung, Natur-Verlag, Augsburg, S. 161)
Ob überhaupt (und wie weitgehend) die auf das Ziel "Zahmheit" hin vorgenommene HZ und ein Weiterzüchten mit HZ-Vögeln (welches sich sowieso nich selten problematisch gestaltet) genetische Auswirkungen zeitigen kann, ist nach wie vor umstritten.
Wagener / Lantermann schreiben hierzu:
"So sind derartige Erscheinungen, die sich mit jeder Generation weiter verändern bzw. verstärken, u.E. durchaus nicht als "lapidare Domestikationsphantasien" anzusehen (...)"
Arbeiten mit ähnlichen Aussagen:
Haase, E. (1985): Domestikation und Biorhythmus - Implikationen für den Tierartenschutz, Natur und Landschaft 60, H. 7/8, 297-302
Scherzinger, W. (1979): Wildtierhaltung im Dienste der Arterhaltung, Tagungsber. Akad. Natursch. Landschaftspfl. 7: 23-29
Der umweltabhängigen (dazu gehört natürlich auch die "Aufzuchtumwelt" nebst "Mensch") modifikatorischen Ausprägung von Merkmalen sollte (nicht nur m.E.) etwas mehr an Bedeutung zukommen.
Wie ist Eure Meinung zu diesen "Überlegungen"?
Liebe Grüße
Volker