Hallo Dorit,
herzlich Willkommen hier im Forum
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Ich persönlich kenne leider keinen Züchter bei euch in der Gegend.
Vielleicht findest du aber auch
hier einen Züchter in deiner Nähe ( unter Züchterdatenbank in der gelben Navigation links). In unseren
Kleinanzeigen inserieren auch viele Züchter
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Einen guten Züchter erkennt man eigentlich daran, dass er auch mind. zur gegengeschlechtlichen Paarhaltung rät, die Tiere immer nur absolut futterfest abgibt, saubere und gepflegt wirkende
Volieren hat, die Jungvögel ordnungsgemäß beringt oder gechipt sind und auch die dazugehörigen Papiere beim Kauf mitgegeben werden, mit denen du die Vögel bei der zuständigen Behörde melden musst. Nach dem Kauf steht ein guter Züchter bei Fragen auch gern noch weiter zur Verfügung.
Meine zweite Frage wäre, ob ich gleich zu Anfang zwei Jungtiere anschaffen sollte oder erst mal nur einen und den zweiten dann ein paar Wochen oder Monate später.
Ich würde dir auch raten, direkt zwei gegengeschlechtliche, blutsfremde Tiere zu nehmen, erst recht, falls die Wahl auf Teilhandaufzuchten oder komplette
Handaufzuchten fallen sollte, wobei ich von letzteren wirklich abraten würde, da diese Tiere oft schon zu sehr auf den Menschen fehlgeprägt sind, woraus sich doch oft mit der Zeit Probleme einstellen, da das natürliche Sozialverhalten meist ungenügend ausgebildet werden konnte.
Je länger sogenannte
Handaufzuchten oder Teilhandaufzuchten solo unter Menschen leben, um so mehr wächst halt auch die Fehlprägung, die eh schon durch die Aufzuchtsforum begünstigt wird und um so schwieriger wird eine spätere Verpaarung mit einem Artgenossen, daher wirklich am besten gleich zwei nehmen.
Naturbruten sind besonders empfehlenswert, da sie allgemein am besten sozialisiert sind und auf Dauer weniger Probleme bei der Haltung machen.
Junge Tiere dieser Aufzuchtsform lassen sich mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl auch recht gut zähmen, sodass man sie gut händeln kann.
Alternativ hat sich auch die Kombi Teilhandaufzucht/Naturbrut bewährt, wo beide voneinander profitieren können. Die Naturbrut (NB) bekommt so z.B. von der schon zutraulichen Teilhandaufzucht (THZ) gezeigt, dass der Mensch nicht wirklich gefährlich ist, was das Zähmen meist um einiges vereinfacht und schnelleres Vertrauen zum Menschen fördert und die Naturbrut erteilt der THZ wiederrum wertvollen Nachhilfeunterricht in Sachen arteigenes Sozialverhalten, was für ein glückliches Papageienleben mit der wichtigste Baustein ist.
CocoRico schrieb:
dass du dir einige Gedanken zur Papageienhaltung im Vorfeld machst, finde ich absolut lobenswert.
Ja, das find ich auch wirklich super
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Ich kann schon etwas nachvollziehen, dass du erst mal verwundert bist über die ganzen Fragen, die z.B. Jens an dich gestellt hat
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Ich denke er wollte dich damit nicht wirklich angreifen, auch wenn du es evtl. so aufgefasst hast
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Weißt du, viele hier haben halt auch schon die Kehrseite der Papageienhaltung gesehen, mussten ansehen, was aus Papageien werden kann, wenn sie nicht entsprechend gehalten werden oder haben sogar solche Tiere gerupft oder kränkelnd aufgenommen und versuchen sie mit viel Mühe wieder "hinzubiegen".
Von daher versuchen hier auch einige lieber direkt reinen Wein einzuschenken, wichtige Punkte zu hinterfragen und entsprechende Tipps zu geben und die Haltung nicht nur schön zu reden.
Ich denke dies hat auch Jens hier versucht und er wollte dich bestimmt nicht angreifen oder so
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Es gibt leider so viele Abgabetiere bei den Papageien, wo die Halter letztendlich doch kapitullieren, weil vieles doch nicht so esay ist, wie man zunächst vermutet oder gewissen Züchtern weiß gemacht bekommt. Ich denke Jens wollte mit seinen Fragen einfach nur rausfinden, welche Voraussetzungen du generell hast und dir das bestmögliche dazu empfehlen.
Hallo Dorith,ein separates Vogelzimmer bedeuetet nicht das die Vögel isoliert werden,denk an Deine Möbel ,Dreck,usw.,in einem Vögelzimmer hast Du viel mehr Möglichkeiten dem Grauen gerechter zu werden.
Wir haben ein Vogelzimmer und ich bin sehr dankbar dafür,Wohnzimmerhaltung haben wir ausprobiert,nicht nur die Möbel haben gelitten-die Grauen am meisten.
Den Worten kann ich mich nur anschließen.
Meine Grauen wohnten früher zunächst auch in eine große
Voliere im Wohnzimmer, mittlerweile sind sie in ein separates Vogelzimmer umgezogen, was für alle Beteiligten aus meiner Sicht schon der bessere Deal ist, wenn ich ganz ehrlich bin und ich möchte das Vogelzimmer wirklich nicht mehr missen und unsere Krummschnäbel fühlen sich sichtlich wohl darin.
Ich biete meinen Papageien auch täglich über einige Stunden zusätzlich Freiflug im restlichen Wohnbereich, wo wir uns bevorzugt aufhalten.
Zum einen haben sie so die Möglichkeit auch andere Anreize neben denen im Vogezimmer zu bekommen und man selbst kann sie zeitweise besonders hautnah beobachten und um sich haben, zum anderen können sie in einem eigenen Zimmer viel ungestörter stimmlich richtig Damnpf ablassen, ohne gleich einen Film im TV oder eine nette Gesprächsrunde mit Freunden zu sapotieren.
Die Grauen können wirklich schon ganz schön stimmlich aufdrehen und tun dies mit Vorliebe, wenn man es selbst gerade nicht so brauchen kann.
Auch der Dreck, den die Grauen nun mal produzieren, beschränkt sich zum Großteil auf dieses eine Zimmer, was wirklich auch durchaus ein Vorteil für uns Zweibeiner selbst ist
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Ein weiterer Vorteil eines Vogelzimmers ist auch, dass die Tiere zumindest Phasenweise unter sich allein sind, was die Paarbildung der Tiere untereinander und somit das Sozialverhalten fördert und parallel dadurch auch gegen zu starke Fehlprägung auf den Menschen vorbeugt.
Dann kann ein Vogel in einem ganzen Zimmer auch seine Flügel ausgiebiger benutzen, quasi rund um die Uhr nach Lust und Laune fliegen, was zusätzlich für gute Durchlüftung der Lungen und für Fitness sorgt und die Tiere gesund hält
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Gleiches gilt natürlich auch meist für die Außenvolierenhaltung, die auch oft großzügiger ausfällt und die zusätzlich durch die Frischluft noch mit die beste Vorsorge gegen die gefürchtetet Aspergillose ist. Auch das Immunsystem wird bei Außenhaltung durch die natürlichen Witterungseinflüsse noch besser trainiert. Aus diesem Grund sprach Jens dies auch vermutlich unter anderem wegen dem wohl vorhandenen Garten mit an. Viele Papageien lassen sich z.B. auch gern ganz natürlich vom Regen abduschen, was bei reiner Wohnungshaltung wieder nur der Mensch künstlich durch Abduschen nachahmen kann.
In der warmen Jahreszeit könnten sie tagsüber und bei schönem Wetter auch einige Stunden draussen sein.
Das wäre natürlich auch eine Variante, die man alternativ in Betracht ziehen könnte. Man muss halt auch immer gucken, was bei den Gegebenheiten vor Ort möglich ist.
Bei reiner Wohnungshaltung ist es auch sehr wichtig wirklich regelmäßig und sehr ausgiebig zu Lüften, um auch dort viel frische Luft zu bieten.
Zusätzlich muss man dort auch die Luftfeuchtigkeit im Auge behalten und zusätzlich mit UV-Licht beleuchten um z.B. die Synthese von Vitamin D zu ermöglichen, was alles in einer Außenvoliere die Natur von sich aus ohne unser zutun regelt.
Letztendlich ist es natürlich jedem selbst überlassen, was er aus seinen Gegebenheiten vor Ort macht. Wir können nur etwas Anregung dazu geben und unsere eigenen Erfahrungen dazu schreiben. Die perfekte Papageienhaltung gibt es sicher nicht wirklich, die kann nur die Natur selbst bieten, es liegt aber schon auch an jedem selbst, für sich und seine Tiere das bestmögliche für die Tiere rauszuholen.
Gut ist ja schon mal, dass du schon mal einen Papagei beherbergt hast und so ein wenig abschätzen kannst, was in etwa auf dich zukommt.
Wie Jens ja auch schon schrieb, hast du an sich ja schon ganz gute Voraussetzungen zur Papageienhaltung. Ich denk du wirst das sicher schon meistern, wenn du gewisse Punkte beachtest und sicher auch mit der Haltung deiner eigenen Graumonsterchen nach und nach wachsen, wie es bei den meisten hier der Fall war und ist
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Viele allgemeine Tipps findest du auch
hier. Wenn du sonst noch Fragen hast, immer her damit
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