Toxizität der wichtigsten Anthelmintika
Wirkstoffgruppe: Benzimidazole
Thiabendazol (Minzolum)
Bei Hühnern führt Thiabendazol zu einer Verminderung der Eiproduktion und der Futteraufnahme. Die Zugabe von 1 mg Vitamin B12, 100 mg Ascorbinsäure und 20 mg Menadion pro kg Futter kann diese Nebeneffekte verhindern (Polin 1966).
Fenbendazol (Panacur)
führt bereits in therapeutischen Dosen zu Federschäden bei halbwüchsigen, noch im Nest befindlichen Jungtauben (Lüthgen 1979).
Mebendazol (Vermox)
ist in den Zielspezies nicht embryotoxisch, zeigte jedoch in Nagern teratogene Effekte (Manger 1991a; Delatour 1983b). Bei Hunden, Schafen, Schweinen und Pferden konnten nach Gabe von Mebendazol während der Organogenese keine teratogen oder embryotoxischen Effekte beobachtet werden. Bei Ratten traten nach 40 mg/kg Skelettabnormalitäten auf (Van den Bossche 1982). Bei Vögel hat das Präparat einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit (Tully 1997; Hatt 2004).
Die Langzeitverabreichung von Mebendazol in sehr hohen Dosen (160 mg/kg/d über 13 Wochen) führte zu Hodendegeneration und Hemmung der Spermatogenese (Marsboom 1973a).
Oxibendazol (Equitac)
Für Ratten und Schafe ist Oxibendazol in hohen Dosen embryotoxisch (Rieken 1978; Manger 1991a).
Andere Autoren konnten in keiner Tierspezies teratogene Effekte von Oxibendazol feststellen (Delatour 1976; Theodorides 1977).
Albendazol (Eskazole)
Reproduktion
Albendazol kann, insbesondere in hohen Dosen, teratogen und embryotoxisch wirken. Für die teratogene Wirkung des Albendazols ist wahrscheinlich das Albendazolsulfoxid, durch die Blockierung des Mikrotubulin verantwortlich (Delatour 1984a; Manger 1991a; Theodorides 1993; Bosse 1981; Delatour 1983b).
Speziell Vögel
Bei Vögeln ist eine Verminderung der Legeleistung und der Schlupfrate zu beobachten (Ungemach 1994b)
Wirkstoffgruppe: Imidazothiazole
Levamisol (Concurat)
Vögel
Die toxische Dosis bei subkutaner Injektion ist 40 mg/kg. Symptome sind Depression, Ataxie, Flügel- und Beinlähmung, Mydriasis, Regurgitieren und Tod (Plumb 1991). Hühnervögel sind weniger empfindlich gegenüber Levamisol. Dosen ab 480 mg/kg können letal sein (Courtney 1995).
Wirkstoffgruppe: Avermectine
Ivermectin:
Vögel
Vorsicht beim spot-on-Verfahren bei Singvögeln (ausser Sittiche und Kanarien). Todesfälle können auftreten, besonders bei Finken (Dorrestein 1995).
Fasane vertragen Ivermectin bis zu einer Dosis von 50 mg/kg s.c. (Grimm 1986
Wirkstoffgruppe: Quinolonderivate
Praziquantel
Vögel
Die Injektionslösung ist tödlich für Finken (Clubb 1986). Bei Ueberdosierung ist Praziquantel für Singvögel hepatotoxisch (Kaleta 1999).
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