mäusemädchen
Tier- und Naturfreundin
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ganz einfach, weil ich noch Rote haben möchte (...)
Meine Vermutung bestätigt sich mal wieder: "Ich will haben". Noch treffender wäre diese Formulierung gewesen: "Ich will Nachwuchs von meinen Roten haben." Und wieder einmal wird dem "Mull der Wegwerfgesellschaft" ein Plätzchen weggeschnappt. Es ist in der Tat mehr als nur erschreckend, daß dieses "Ich-Mir-Mich-Denken" ebenfalls vor der Tierhaltung keinen Halt macht. Krampfhaft wird eine Alibifunktion geschaffen, die das eigene Tun rechtfertigt (und an deren Richtigkeit schließlich noch selbst geglaubt wird).
"Eine Aktivität sollte Papageien in der Gefangenschaft allerdings nicht ermöglicht werden, nämlich die Aufzucht von Nachwuchs. Zwar müssen Papageienpaaren Bruthöhlen zur Verfügung gestellt werden, das Ausbrüten der Eier sollte aber auf eine verträgliche Art verhindert werden. Es ist unbestritten, dass auf diese Weise die natürlichen Aktivitäten der Papageien beschränkt werden. Aber es ist moralisch nicht zu rechtfertigen, Papageien in der Gefangenschaft Jungtiere für die Gefangenschaft aufziehen zu lassen!
(...) Gefangenschaft ist für Papageien in psychisch-emotionaler Hinsicht eine stark traumatisierende Situation, eine Situation, durch die ihnen ein tiefer seelischer Schaden zugefügt wird!
(...) Und es ist moralisch verwerflich (...) die Aufzucht weiterer Papageien zu zulassen, die keine andere Chance als die Gefangenschaft haben. (...)
(Quelle: Elisabeth Willich, Freiflug Nr. 07 / 07.07.2007)
Um was geht’s hier Züchten ja nein ,Platz genug ja nein ich denke das das doch so bei allen Tieren ist
Egal ob Papagei Hund Katze u.s.w .
Daß auch sehr viele Hunde und Katzen etc. zur Wegwerfware geworden sind, das ist für jedes Tier eine schmerzhafte Erfahrung. Doch Hunde und Katzen mit Papageien in einen Topf zu werfen, das entbehrt jeder Grundlage. Von vielen Faktoren greife ich (als Beispiel) nur mal einen heraus: das Alter! Wird im Alter von ca. 50 Jahren ein junger Hund angeschafft, so wird der Halter ihn (so Gott will) überleben. Wird im gleichen Alter jedoch für Ara-Nachwuchs gesorgt, "mutiert" er (der Nachwuchs) aller Wahrscheinlichkeit nach (in einigen Jahren) zum Wandervogel. So viel zur Verantwortung und vorausschauendem Denken. (Auch ein Testament ist nur ein Stück Papier.)
In Kinderheimen warten tausende vernachlässigter oder gar misshandelter Kinder auf ein neues Zuhause, Leute hört auf euch zu vermehren, adoptiert erst mal diese ?!?
Übrigens - ich kenne einige Ehepaare, die danach gehandelt haben. Obwohl dieses Thema keinesfalls unter die hier abgehandelte Problematik fällt, wenige Worte doch dazu. In den "Knästen" ist das Vermehren nicht erlaubt und es wird durch Umsetzung von Paragraphen auch verhindert. Und in nichts anderem leben auch unsere Papageien - in "Knästen" - denn nichts anderes ist die Gefangenschaftshaltung - egal ob bei Meier, Müller oder Schulze.
Schaut Euch (zumindest) Filme an, die das Freileben der Papageien dokumentieren. Sitzt nicht vor der Glotze mit einem Anflug von Faszination im Herzen und den Worten auf den Lippen: "Ach wie schön, wie toll, wie süß." Vergleiche solltet ihr ziehen. Vielleicht hilft das ja ein wenig, einen Blick für die (Gefangenschafts-)Realitäten der hier gehaltenen Papageien entwickeln zu können.
Gruß
MMchen