toxamus
Foren-Uhu
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Gestern komm ich am Nachmittag nach Hause, mein Weg zur Eingangstür führt an der Voliere neben dem Haus vorbei deren Bewohner mein Uhu Toshi ist.
Statt der gewohnten Begrüssung, einem herzlichen "Huuu", gibts nur Schweigen. Ich werde nicht nur nicht begrüsst, nein, ich existiere eigentlich gar nicht. Starr geht der Blick Richtung Hühnerstall etwa 100m entfernt, die Haltung zeugt von Erregung, aber eher freudig und nicht etwa ängstlich.
Es dauert etwas, dann sehe ich Eva in der Ferne werkeln. Mir schwant schon, dass sie dort hinten mit den Wachteln beschäftigt ist, es sollten etliche Hähne geschlachtet werden, die verstehen sich in letzter Zeit nicht mehr so gut.
Stunden später, es ist schon fast dunkel, meine tägliche Fütterungsrunde schon überfällig. Ich gehe zur anderen grossen Voliere, wo Leon und Wulli bestimmt schon ungeduldig auf mich warten.
Normalerweise läuft das so, dass ich mit ein paar Küken in der Tasche die Voliere betrete. Leon darf eine Runde im Freien fliegen, wenn er dazu in der richtigen Laune ist. Das ist sehr einfach festzustellen - sitzt er mir sofort auf der Schulter, ist alles easy. Dann geh ich zur Waage, er hockt sich drauf, wartet bis ich abgelesen und ihm sein Geschüh angelegt habe, dann gehts wieder nach draussen und er fliegt zu seinem Stammplatz.
Kommt er nicht sofort zur Schulter und ich muss ihn mit einem Kükenkopf zur Waage locken, dann muss ich überlegen ob Gewicht und Aussentemperatur passen um ihn mit ins Freie zu nehmen.
Brauchts zum Anlocken mehr als einen Kükenkopf, dann wird die Angelegenheit kritisch und ein Ausflug hängt von der Tagesform meiner Risikofreudigkeit ab.
Heute jedoch ist die Lage anders. Beide Kandidaten sitzen wie festgenagelt auf ihren Dachbalken, die Augen fest in Richtung Hühnerstall gerichtet. Dort ist schon lange nichts mehr los, die Hühner eingeräumt, die geschlachteten Wachteln alle versorgt und im Haus.
Trotzdem, da hilft kein gutes Zureden und kein Gewedel mit dem Küken, ich bekomme keine Reaktion. Ausser vielleicht einem kurzen, mitleidigen Blick, der mir überdeutlich zu verstehen gibt: "Was willst du mit dem faden Küken? Heute gibts leckere Wachtel, wir habens gesehen, hat sich das bis zu dir nicht herumgesprochen? Lass dich hier nicht mehr ohne so einen schmackhaften Vogel blicken!"
Was bleibt mir also anders übrig? Ich dackel notgedrungen zurück zum Haus, Wachteln holen. Und siehe da, kaum bin ich zurück in der Voliere, werde ich von zwei freundlichen und kommunikativen Vögeln begrüsst, die gerne zu mir auf die Faust kommen und ihr Futter in Empfang nehmen. An Rundflug ist natürlich nicht mehr zu denken.
Toshi in der anderen Voliere hatte schon eine Stunde vorher von Eva seine Wachtel bekommen. Als ich auf dem Rückweg bei ihm vorbei komme, quäkt er mich vorwurfsvoll an. Von der Futterwachtel ist nichts mehr zu sehen. Er sagt er hat Hunger und spekuliert wohl darauf, dass ich nicht weiss, dass er schon eine ganze Wachtel bekommen hat?
Ich geh ins Haus und schalte meinen Monitor ein, ich hab Kameras in allen Volieren. Und siehe da, als er merkt dass ich so schnell nicht wieder erscheine fliegt er in seine Hütte, kommt mit einer halben Wachtel wieder zum Vorschein und beginnt genüsslich zu fressen!
Ja, dumm sind sie nicht!
Statt der gewohnten Begrüssung, einem herzlichen "Huuu", gibts nur Schweigen. Ich werde nicht nur nicht begrüsst, nein, ich existiere eigentlich gar nicht. Starr geht der Blick Richtung Hühnerstall etwa 100m entfernt, die Haltung zeugt von Erregung, aber eher freudig und nicht etwa ängstlich.
Es dauert etwas, dann sehe ich Eva in der Ferne werkeln. Mir schwant schon, dass sie dort hinten mit den Wachteln beschäftigt ist, es sollten etliche Hähne geschlachtet werden, die verstehen sich in letzter Zeit nicht mehr so gut.
Stunden später, es ist schon fast dunkel, meine tägliche Fütterungsrunde schon überfällig. Ich gehe zur anderen grossen Voliere, wo Leon und Wulli bestimmt schon ungeduldig auf mich warten.
Normalerweise läuft das so, dass ich mit ein paar Küken in der Tasche die Voliere betrete. Leon darf eine Runde im Freien fliegen, wenn er dazu in der richtigen Laune ist. Das ist sehr einfach festzustellen - sitzt er mir sofort auf der Schulter, ist alles easy. Dann geh ich zur Waage, er hockt sich drauf, wartet bis ich abgelesen und ihm sein Geschüh angelegt habe, dann gehts wieder nach draussen und er fliegt zu seinem Stammplatz.
Kommt er nicht sofort zur Schulter und ich muss ihn mit einem Kükenkopf zur Waage locken, dann muss ich überlegen ob Gewicht und Aussentemperatur passen um ihn mit ins Freie zu nehmen.
Brauchts zum Anlocken mehr als einen Kükenkopf, dann wird die Angelegenheit kritisch und ein Ausflug hängt von der Tagesform meiner Risikofreudigkeit ab.
Heute jedoch ist die Lage anders. Beide Kandidaten sitzen wie festgenagelt auf ihren Dachbalken, die Augen fest in Richtung Hühnerstall gerichtet. Dort ist schon lange nichts mehr los, die Hühner eingeräumt, die geschlachteten Wachteln alle versorgt und im Haus.
Trotzdem, da hilft kein gutes Zureden und kein Gewedel mit dem Küken, ich bekomme keine Reaktion. Ausser vielleicht einem kurzen, mitleidigen Blick, der mir überdeutlich zu verstehen gibt: "Was willst du mit dem faden Küken? Heute gibts leckere Wachtel, wir habens gesehen, hat sich das bis zu dir nicht herumgesprochen? Lass dich hier nicht mehr ohne so einen schmackhaften Vogel blicken!"
Was bleibt mir also anders übrig? Ich dackel notgedrungen zurück zum Haus, Wachteln holen. Und siehe da, kaum bin ich zurück in der Voliere, werde ich von zwei freundlichen und kommunikativen Vögeln begrüsst, die gerne zu mir auf die Faust kommen und ihr Futter in Empfang nehmen. An Rundflug ist natürlich nicht mehr zu denken.
Toshi in der anderen Voliere hatte schon eine Stunde vorher von Eva seine Wachtel bekommen. Als ich auf dem Rückweg bei ihm vorbei komme, quäkt er mich vorwurfsvoll an. Von der Futterwachtel ist nichts mehr zu sehen. Er sagt er hat Hunger und spekuliert wohl darauf, dass ich nicht weiss, dass er schon eine ganze Wachtel bekommen hat?
Ich geh ins Haus und schalte meinen Monitor ein, ich hab Kameras in allen Volieren. Und siehe da, als er merkt dass ich so schnell nicht wieder erscheine fliegt er in seine Hütte, kommt mit einer halben Wachtel wieder zum Vorschein und beginnt genüsslich zu fressen!
Ja, dumm sind sie nicht!