Liebe Uschi, Annika, Corinna und Evy,
vielen herzlichen Dank für Eure Nachrichten!!
Es hat mich sehr gefreut, wie sehr Ihr am Schicksal meines armen Vogels Anteil nehmt.
Bitte nicht böse sein, dass ich mich erst jetzt melde! Mir geht es wirklich nicht gut.
Ich hatte gehofft, dass beim CT letzte Woche bessere Ergebnisse erzielt werden, aber so wird wieder weiter beraten, wie es jetzt weitergeht. Nächster Termin erst wieder am 6.11.15.
Dies nur deshalb, weil ich meinem Arzt schon gesagt habe, dass ich nicht wieder in ein Krankenhaus gehe. Kann ihm ja nicht erklären, dass ich im Moment meinen Vogel keinesfalls alleine lassen will. Dafür fehlt den Ärzten das Verständnis und so erklärte ich ihm das mit einer Krankenhausphobie, weil ich in den letzten Jahren schon zu lange dort war.
Liebe Annika, die Geschichte Deiner Kanarienhenne hat mich sehr, sehr traurig gemacht. Du hast ein großes Herz und es tut mir so sehr leid, dass Dein armer Vogel es nicht geschafft hat. Nur Menschen, die ihre Vögel sehr lieben, können diesen Schmerz dann nachvollziehen.
Ich hatte vor den Graupapageien nach dem Tod meines Hundes auch Kranarien. Die wurden innerhalb kürzester Zeit krank und fielen einfach von der Stange. Ich war so oft in der Oberschleißheimer Vogelklinik und ich tat dem damaligen alten Professor auch leid. Er sagte, diese Vögel sind von der Zucht her schon so krank, dass sie kein langes Leben hätten. Ich hatte sie alle in einer Münchner Tierhandlung gekauft und diese war dem TA schon bekannt. Was ich jedes Mal an Schmerz und Trauer durchmachen musste, kann man sich gar nicht vorstellen.
Dann habe ich mir die Graupis gekauft, weil ich beim Vogelfutterkauf in der Tierhandlung eine Mitarbeiterin mit einem auf der Schulter gesehen und mich sofort verliebt hatte. Heute werden Graupis ja Gottseidank nicht mehr in der Tierhandlung angeboten. So kauft man nicht mehr so schnell und unüberlegt diese wunderbaren Vögel, und ich bin leider eine von denen, die sich erst nach und nicht vor dem Kauf über diese Vögel informiert hatte. Die Vorwürfe mache ich mir aber jetzt täglich und gerade jetzt, wo der Vogel bei mir so zu Schaden kam.
Eine Riesenbitte an Corinna: Bitte nicht sammeln!!! Ich war wirklich zu Tränen gerührt über Deine Hilfsbereitschaft, aber das ist nicht nötig und das will ich nicht. Bitte, bitte nicht. Ich hätte nicht erwartet, hier im Forum so liebe Vogelmenschen zu finden. Es zählt für mich nur die gute Absicht und das alleine zählt. Also, vielen vielen Dank für das Angebot!!!!!
Liebe Evy, auch Dir herzlichen Dank für Deine Bereitschaft, mich zu unterstützen. Aber bitte, bitte, nein, nein!!!
Aufgegeben habe ich mich keinesfalls, ich kämpfe weiter. Der Gedanke an meine Vögel hat mir immer Kraft gegeben.Wenn ich im KH an sie gedacht habe, habe ich mich nicht hängenlassen, sondern aktiv an mir gearbeitet, um möglichst schnell wieder nach Haue zu kommen.
Evy, was Du über die Schmerzen von nicht zusammenstehenden Knochen schreibst, verursacht mir schon wieder seelische Schmerzen.
Von den von Corinna und Dir genannten Ärzten habe ich auch schon Gutes gehört. Ich werde aber wenn sich Jako etwas erholt hat – ich meine seine Organschäden durch die vielen Narkosen und Medis – die Flügelkorrektur angehen. Jetzt muss er erst aber überleben, das geht vor!!! Da geht es im Moment noch nicht um den Flügel.
Die TA sagte ja zu mir, Röntgenkontrolle in 3 Monaten. Da wird sie mich aber nicht sehen!! Falls ich es irgendwie machen kann, werde ich zu Herrn Dr. K. in Kolbermoor fahren. Da war ich ja früher und der ist ein sehr guter Vogelspezialist. Er hat ja bereits Jako das Leben gerettet, als er vor einigen Jahren 40 Stunden lang 2 Tage vor Weihnachten bei bis zu 20 Grad Minus in der Nacht im Freien verbracht hatte. Er lag ja bereits in einer Schachtel, als er zu mir gebracht wurde.
Ich habe ja hier schon einmal geschrieben, warum ich der Eile halber zu der TA in der Nähe fuhr. Ich war am Vormittag bei meinem Arzt, dann bekam ich einen Nottermin bei dieser TA und fuhr natürlich den nächsten Weg.
Nun aber zu Jako:
Jako ist sehr lethargisch. Er sitzt oft auf seinem Seil in der Voliere und blickt zur Wand. Er will seine Ruhe haben. Er frisst, wenn auch nicht viel. Sein Kot ist etwas weiß und das meiste fast schwarz. Oder vielleicht so dunkelgrün, dass es fast wie schwarz aussieht.
Ich hole ihn zu mir auf die Schulter, so oft es geht. Dann fasse ich unter seinen Flügel und hebe ihn an. Das muss sein, damit der Flügel nicht versteift. Das lässt er sich nur widerwillig gefallen.
Leider macht er keine Flatterbewegungen wie ich das auf einem hier eingestellten Video sehen konnte. Er macht auch keinen Versuch zu fliegen.
Ich fand es sehr rührend, dass er nach langer Zeit Maxi wieder gefüttert hat. Dann habe ich gesehen, wie er sich am Volierenboden zaghaft Maxi näherte, also ihre Nähe suchte. Sie ging aber weg.
Schlimm ist auch abends das Zubettgehen. Ich setze ihn immer in die Voliere auf seinen Schlafplatz. Decke wie immer díe Voliere mit Decken zu. Dann dauert es nicht lange und es ertönt wüstes Geschrei und ich muss ihn “retten“. Sie sitzt aufgeplustert angriffslustig da und er fürchtet sich.
Dann setze ich ihn in den kleinen Käfig, wo er ja die letzten Wochen war. Scheinbar soll das jetzt ein Dauerzustand werden. Sie machte das ja auch bereits früher hie und da. Aber irgendwann hat sich früher wieder alles beruhigt. Sie nutzt jetzt halt die Gelegenheit seiner wochenlangen Unterbringung in dem kleinen Käfig, dass sie wieder ihre alleinigen Territorialansprüche an die Voliere stellt. In der Früh mache ich die Voliere und den Käfig auf und er marschiert wieder in die Voliere und alles ist wieder gut.
Jetzt zur TA: Ich habe ihr eine freundliche Mail geschickt und ihr mitgeteilt, dass ich mit Bezahlung der Rechnungen meinen Verpflichtungen nachgekommen wäre und ich nicht verstehe, warum sie die mehrmals versprochene Übersendung der Bilder nicht vornimmt.
„Wenn es also irgendwelche Gründe diesbezüglich geben sollte, dann kann man ja darüber reden und an entsprechenden Lösungen arbeiten“.
Eine dreiviertel Stunde später kam die Antwort und 3 Bilder als Anhang. Zustand vor OP, Bild mit Draht und dann die jetzige Situation. Ein Knochen fast zusammen und der zweite in den Mittelteilen etwas übereinander, was lt. Ihrer Auskunft einen „Knubbel geben würde, der sich aber wieder abtragen würde“.
Sie hatte mir ja als Begründung in der Praxis gesagt, dass die Mitarbeiterin, die sich mit der Bilderübersendung auskennt, nicht da wäre. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass sie in dieser kurzen Zeit nach 20 Uhr die Mitarbeiterin in die Praxis bekommen hat, um diesen Auftrag auszuführen. Das war also nur vorgeschoben. In dem Mail mit den Bildern entschuldigte sie es, dass sie die letzten Tage nicht in der Praxis gewesen wäre.
Meine Lieben, vielen herzlichen Dank für Eure angedachte Hilfe, für meinen Jako zu sammeln. Vielen herzlichen Dank für Eure Anteilnahme an Jakos Schicksal. Es tut gut, dass ich mich nicht alleine gelassen fühle. Die meisten Menschen verstehen es nicht, dass man auch seine eigenen Interessen hinten anstellt, wenn es um ein geliebtes Tier geht.
Liebe Grüße
Holde