mäusemädchen
Tier- und Naturfreundin
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Ziel ist es den Vogel in möglichst hoher Kondition so fliegen zu können, dass er jederzeit abrufbar ist. Auch mitten im Flug.
Bei der traditionellen Falknerei steht - und ich möchte das hier weder ausgiebig thematisieren noch kritisieren - der "Gebrauchswert" des Vogels im Vordergrund: Die "Nutzung" als "Jagdgehilfe". Greife verfügen über Eigenschaften (carnivore Ernährung, Beuteerwerb, "Jagdtechnik"), die sie für eine solche Nutzung prädestinieren. Ihr gesamtes Orientierungssystem (das gilt nicht nur für das Sehvermögen und die räumliche Auflösung) ist "schärfer justiert". Sie sind (zumindest in unseren Breiten) meist selbst der Prädator und werden kaum (selbst) prädiert. Ihr soziales und außersoziales Verhalten ist mit demjenigen von Großpapageien absolut nicht vergleichbar. Greife leben außerhalb der paarungs- und aufzuchtrelevanten Zeiten nicht in größeren Sozialgefügen (Gruppe/Schwarm). Greife sind sicherlich faszinierende Vögel, verfügen jedoch über einen höheren Anteil starrer (und von daher berechenbarer und verlässlicher beeinflussbarer) Verhaltensanteile, die auf einfache AAM`s reagieren, als dies bei sog. Großpapageien der Fall ist. All diese Faktoren hat der Mensch sich schon seit langen Zeiten für obige Zwecke zu Nutzen gemacht. Die Unterschiede sind weitaus größer, als hier dargestellt. Schon die "Falknersprache" (auch das soll keine Kritik sein, sondern lediglich zum Überdenken anregen) gibt einen kleinen Hinweis auf die Unterschiedlichkeiten. Einem Papageienhalter würde es wohl nicht einfallen, "einen Vogel (analog zum Modellflug) fliegen zu können".
Gruß
MMchen