Hätten sie ja so sagen können. Aber sie sagten ja, dass er gleich ins Gehege kommt.
Nochmal: ich will da echt nichts unterstellen und glaube auch, dass alles okay ist.
Mich wundert aber das Verhalten in dieser speziellen Situation wie ich sie geschildert hatte. Ich würde das nicht machen. Zumindest nicht ohne deutliche Erklärung.
Wie ich weiter oben schon geschildert hatte haben wir in Extremadura eben sehr viele seltene Vogelarten und durch die aggressive, extreme Agrarindustrie, den Unverstand der Rathäuser und teils auch die Gleichgültigkeit der Menschen haben die Auffangstationen genug zu tun. Mich hat es gewundert, dass da für eine Elster überhaupt Platz ist. Deswegen hätte ich das Gehege gerne gesehen.
Kurz zur Vogelsituation in Extremadura, (wen´s interessiert) das ja nicht nur unter Fotografen als das Vogelparadies gilt:
Wenn ich sehe wie naiv in Merida/Regierungssitz die gut bezahlten Ökologen eine Studie und Tourismus-Propaganda nach der anderen zur Natur(erhaltung) raushauen und wie viele Millionen Euro Subventionen die EU hier hinein pumpt und dann sehe wie die teils primitiven Rathäuser und gleichgültigen Bauern die Flächen zerstören dann wird mir schlecht. An vielen Orten Neupflanzungen von Hunderttausenden kleinen Olivenbäumen in einer einzigen Monokultur, riesige Traktoren mit riesen Fässern die laufend durch die Kulturen fahren und ihre Chemie vernebeln, bei Pfirsich bis zu 20 mal, Rodungen von bedeutenden Naturflächen und der Großteil der "Wildnis" in Hand von Privatleuten mit ihren eingezäunten fincas zwischen 500 und 5.000 Hektar - eine!
In Navalvillar kommen jährlich Tausende Kraniche. Da haben sie ein Besucherzentrum hingestellt mit Restaurant, Übernachtungsgelegenheiten, Interpretationszentrum mit Vortragsraum, ... ich schätze mal so eine Million Euro (Parque Periurbano Moheda Alta). Von den drei Observatorios (zwei mehrstöckige Türme, ein anderes ca. 16 m breit aus richtig dickem Holz für eine Ewigkeit erbaut, sah man auf die naturbelassenen Felder und Leute kamen aus mehr als 300 km z.B. Madrid, Sevilla, ... .
Als alles fertig war kam ein neuer Bürgermeister und der sieht in den Kranichen eher Schädlinge. Kurz danach hat der Landwirt die ganze Landschaft gerodet und Hunderttausende Oliven gepflanzt. Einen Ausschnitt zeigt das Foto. Den Leuten aus Madrid sagt die freundliche Dame im Besucherzentrum jetzt die grullas/Kraniche seien 8 km "umgezogen".
Ein bekannter, Emilio, hat eine finca mit "nur" 500 Hektar (fünf Quadratkilometer) zu der ich freien Zugang habe. Da arbeiten ständig drei Arbeiter. Die meiste Zeit verbrennen sie Gebüsch das gerodet wurde. Da findet kaum noch ein Vogel einen Nistplatz. Ich hab ihn mal gefragt warum er das macht? Antwort: weil die EU am meisten Subventionen für Weideflächen für Schafe bezahlt.
Hier gibt es Wiesen wo der Boden so schlecht ist, dass man sie nicht bebauen kann. Das sind im Frühjahr wahre Blütenmeere, aber man muss lange suchen bis man einen Schmetterling findet, den es nicht überall gibt, und es sind wenige! Genauso wie die Insekten generell. Die eigentlichen "Vogelparadiese" in Extremadura sind Regionen wo der Boden so schlecht ist und so steinig, dass er zur Ausbeutung nicht nutzt, wie Monfrague, wo man sich mehr in einem japanischen Zoo fühlt (ob der Besucher) und keinen Meter vom Autoweg weggehen darf.
Ich habe wenig Illusionen über die Naturerhaltung in der EU.
Zur "Versöhnung" trotzdem ein paar schönere Fotos von hier.