Luftsackmilben ( Sternostoma tracheacolum)
Sie gehören zu den Endoparasiten (im Vogelkörper lebende Parasiten). Ihre Größe beträgt 0,7 x 0,4 mm, ist für unser Auge und durch ihre Lebensweise, so gut wie unsichtbar. Der gesamte Lebenszyklus der Milbe findet im Vogelkörper statt. Sie legen ihre Eier in den Nasenhöhlen ab und von dort aus wandern die jungen Milben durch die Luftröhre in die Lungen und Luftsäcke der Vögel. Die Milben ernähren sich von der Schleimhaut der Atemwege. Die Klauen des ersten Beinpaares sind zu Scheren umgewandelt, damit halten sich die Milben während des Blutsaugens auf den Schleimhäuten fest. Im Lungengewebe der Vögel setzen die Weibchen embryonierte Eier ab, aus denen Larven schlüpfen. Diese entwickeln sich über zwei Nymphenstadien zu adulten Milben. Der Generationenwechsel ist nach 3 Wochen abgeschlossen.
Luftsackmilben lieben hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Die Luftsäcke sind, neben den Lungen, für eine ausreichende Sauerstoffversorgung zuständig, sie liegen unter der Haut und werden mit Luft gefüllt und verbessern so auch die Flugeigenschaften der Vögel, durch eine extreme Vergrößerung des Körpervolumens bei Flügen über längere Strecken. Eine Infizierung der Luftsäcke durch die Milben verursachen schwere Atemprobleme und führt, wenn nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, zum Tod der Tiere.
Die Übertragung erfolgt übers Trinkwasser durch Aushusten, Auswürgen der Milben und über das Füttern der Jungvögel. Einen schwachen Luftsackmilbenbefall wird man in der Regel nicht bemerken, er verläuft symptomlos. Starker Befall äußert sich mit Heiserkeit bis hin zum Stimmverlust , pfeifende, knackende Atemgeräusche, die abends und nachts stärker sind. Die Vögel magern ab, Husten, Niesen, und Würgen, um die Lästlinge loszuwerden. Dadurch erfolgt die Ansteckung auf gesunde Tiere.
Eine Diagnose am lebendigen Vogel ist schwer zu stellen, meist kann man anhand der Symptome nur eine Verdachtsdiagnose stellen. Allerdings kann man bei starkem Befall und bei kleinen Vögeln wie Kanarienvögeln, Prachtfinken im Gegenlicht bei Durchleuchtung der Luftröhre die Milben in Form von dunklen Punkten erkennen.
Die Behandlung erfolgt per Spot-on mit einer Ivermectin-Lösung oder Stronghold in folgenden Intervallen: 1. , 5. und 9. Tag. Es MÜSSEN alle Vögel eines Bestandes behandelt werden. Trinkwassergefässe und Bademöglichgkeiten sind große Infektionsquellen, wie schon erwähnt lieben die Milben warme und feuchte Umgebungen. Während einer Behandlung sollten alle Bademöglichkeiten entfernt werden und die Trinkwassernäpfe gut gereinigt, getrocknet und desinfiziert werden.