Hallo,
Zitat Owl
Sperlinge machen 16% der Beutetiere der Hauskatzen aus.
Dann aber bitte auch die Hauptgründe für den Rückgang des Haussperlings die auf dieser Seite ebenfalls aufgeführt werden nicht vergessen:
Als Hauptgründe werden genannt:
Verlust von Brutplätzen durch Gebäudesanierungen,
weitgehende Einstellung der offenen Nutztierhaltung,
Nahrungsmangel durch Veränderungen im Getreideanbau,
Straßenverkehr besonders bei Jungvögeln.
Das eigentliche Problem sind eben nicht zu viele Katzen sondern der zunehmende Mangel an geeignetem Lebensraum. Letzteres gilt im Grunde für fast alle Vogelarten, Amphibien und auch Insekten. Also wenn schon, dann doch den Hebel am Hauptproblem ansetzen.
Zitat Detlev
Halt, halt nicht so schnell. Bitte genau lesen was ich geschrieben habe. Haussperlinge besitzen eine sehr hohe Reproduktionsrate mit so ich das richtig im Kopf habe Verlußtraten im Bereich von 50-70% (auf Wunsch schlage ich es nach). Bei dem entsprechenden Überschuss machen ein paar Katzen nichts aus - könnte jetzt manche sagen. Die Frage ist halt wie stabil ist die Population und wie selten dürfen Sperlinge werden bis die kritische Marke unterschritten ist. Diese Schwelle liegt bei häufigen Arten höher als bei seltenen (sonst gäb es heute noch Wandertauben).
Na ja die Wandertauben sind ein Extrembeispiel, auch kam hier ja noch der Verlust des Lebensraums durch die Abholzung der Wälder dazu. Mit den damals angewandten Methoden kann man vermutlich jede Tierart die Schwärme oder Herden bildet sehr rasch ausrotten. Im Gegensatz zur Wandertaube bilden aber Sperlinge nur kleine Schwärme, dafür sind sie aber auch in so gut wie jeder Ortschaft vertreten. Solange es aber bei so weit verbreiteten Vögeln wie dem Haussperling immer noch gute Lebensräume mit hohem Bestand gibt besteht für ihn bestimmt keine Gefahr.
Ich habe ja bei meinen Sperlingen am Haus, es sind übrigens Feldsperlinge, inzwischen schon Bedenken ob ich nicht zu viel des Guten tue. Letzten Winter hatte ich Tag für Tag mindestens 40 Stück am Futterhäuschen. Sie haben bereits seit Jahren einen Meisennistkasten in Beschlag genommen und heuer auch im Starennistkasten gebrütet nachdem die Stare ausgeflogen waren. Die Verluste an Jungvögeln sind minimal, ich habe überhaupt erst einen Fall registriert, das war ein Anflug gegen eine Scheibe. Fest steht, wenn mit dem Lebensraum alles stimmt kann es mit einem Vogelbestand wieder sehr rasch aufwärts gehen. Der Katzenbestand hier am Haus war übrigens die letzten Jahre nicht unter 3 Stück.
@Sigg
Ich kann natürlich nicht sagen wo die Ursachen der von dir aufgeführten Probleme sind, sofern man hier überhaupt von Problemen reden kann, denn immerhin sind die Bruten ja erfolgreich. Was meine Sperlinge so erfolgreich macht weiß ich aber: Die Nistplätze sind absolut sicher, die Jungvögel haben beim Ausfliegen nur wenige Meter zu Bäumen und Sträuchern, so daß nie die Gefahr besteht daß sie auf dem Boden landen und es gibt reichlich Futter, denn was früher Getreideanbau und offene Nutztierhaltung an Nahrung lieferten, das liefern bei mir die Futterreste meiner Papageien. Außerdem verschafft der vergleichsweise dichte Baum- und Strauchbesatz den Jungvögeln nicht nur gute Verstecke sondern sorgt auch zusammen mit einer angrenzenden Wiese für reichlich Insekten.
Gruß
Walter