M
Mona
Guest
Gott-sei-dank mit gutem Ausgang!!!
(Achtung, diese Geschichte ist laaaang .....)
Gestern mittag: das Wetter war schön und ich hatte Lucy aus Zeitgründen nicht in die kleine Aussenvoliere, sondern in einen kleinen Käfig gesetzt und auf der Terrasse an die Wand gehängt. Während ich vorn im Garten hantierte, gab es plötzlich hinter mir auf der Terrasse einen Knall und ich sah nur noch Lucy an mir vorbei Richtung Himmel fliegen. Ich dachte, mir bleibt das Herz stehen! Erster Gedanke: das wars dann wohl (mir war vor ein paar Jahren der Kumpel von Yucca, ein Schwarzohrpapagei weggeflogen. Wir sahen ihn nie wieder).
Was war passiert? Der Käfig hat ein Plastikunterteil, das mit zwei Spangen "gesichert" ist. Luca war auf den Boden gegangen und das Unterteil hat sich gelöst und ist mit ihr zusammen in die Tiefe gerauscht. Möglicherweise haben sich durch die Wärme die Spangen oder Plastik verformt und nachgegeben als Lucy auf den Boden sprang.
Ich rief Lucy und Gott-sei-Dank antwortete sie mir jedes Mal, so dass ich ihrer Stimme folgen konnte. Mein Mann war auch sofort zur Stelle, den ich panisch in der Wohnung gerufen hatte.
Luca saß auf dem Nachbargrundstück in einer uralten, hohen Eiche in ca. 8-10 Metern Höhe. Ich saß auf einem Gartenstuhl unter ihr und rief sie fortwährend, während sie es sich oben im Baum gemütlich machte. Abgeknipste Blätter segelten auf mich herab und Reste der Eicheln, die sie verspeiste.
Zwischen der Unterhaltung mit ihr beriet ich mich mit meinem Mann, wie wir vorgehen sollten. Raufklettern war unmöglich – wir hatten keine hohe Leiter und sehr viele der Äste sind morsch und tot, es wäre lebensgefährlich, da etwas zu versuchen. Aus zahlreichen Berichten anderer Vogelhalter wusste, ich das es wohl unmöglich sein würde, das Lucy in diesem steilen Winkel von allein herunterfliegen könnte. Zu unserer Terrasse war der Winkel flacher: Detlef stellte vorsorglich den kleinen Käfig mit gut sichtbarem, frisch mit Quellfutter gefülltem Napf auf einen Tisch, während ich weiterhin Posten unter der Eiche bezog, mit verrenktem Hals nach oben schauend. Luca sah natürlich keine Veranlassung, herunterzukommen. Es war scheinbar toll da oben und unten sah sie mich ja sitzen. Immer wieder vergewisserte sie sich meiner Anwesenheit und schaute mit schief gelegtem Kopf nach unten, während sich in mir Mutlosigkeit und Angst immer breiter machten.
Ich überzeugte meinen Mann, die Feuerwehr um Hilfe zu bitten, obwohl ich oft gelesen hatte, dass das auch schief gehen kann und der entflogene Vogel erst recht in Panik davonfliegt. Aber ich wohne am Stadtrand von Hamburg im Grünen mit vielen Raubvögeln (vor allem Sperber gibt es viele) und eine Babyvogel ohne Arg und ausgeprägtem Instinkt hat wohl keine große Chance, die Nacht zu überleben.
Bei der Feuerwehr meinte man, man würde mal vorbeikommen und die Lage begutachten. Wir wussten, dass von der Straße keine Möglichkeit bestand, mit der großen Leiter zum Baum zu gelangen. Die Lage des Baumes war schwierig erreichbar. Ich war schon erschrocken, als sie 10 Minuten später mit Rieseneinsatzwagen und 5 Mann Besatzung anrückten.
Es folgte eine Diskussion über die Möglichkeiten. Man würde es mit der „kleinen“ Leiter versuchen, eine Art Telescopleiter auf Rädern, die aber einen ziemlichen Lärm beim Ausfahren macht und ebenso viel Ast- und Laubbewegung auslösen würde, wenn man versuchen würde, sie Meter für Meter an Lucy heranzuschieben. In der Tat gab es zwei, drei kritische Momente, wo die Kleine drauf und dran war, vor dem Monstrum, was sich zu ihr hocharbeitete zu flüchten. Man sieht das als Halter ja sofort, wenn sie sich ganz dünn machen und einen Fluchtpunkt anpeilen. Jedesmal rief ich „halt“ und redete beruhigend auf Lucy ein und redete so, als wenn wir spielen würden. Wenn sie sich entspannte, ging es ein Stück weiter. Ein Teil des Weges nach oben war komplett mit Blättern „versperrt“, da war die Situation besonders heikel und das Herz klopfte mir bis zum Hals. Oh nein, die Leiter war über zwei Meter zu kurz! Man wollte es trotzdem versuchen.
Aufmerksam wurde ich, als ein jüngerer Feuerwehrmann mich fragte, was es für eine Amazonenart sei, wie alt, ob Handaufzucht oder Naturbrut. Solche Fragen stellen doch nur Papageienleute? Tatsächlich, er hat zwei Graue zuhause, eine Naturbrut und eine Handaufzucht. „Sie beisst nicht, sie brauchen keine Angst zu haben.“ „Wenn Sie wüssten, wie oft ich schon gebissen wurde- ich habe keine Angst!“
Ein Feuerwehrmann, der sich mit Papas auskennt! HOFFNUNG !!!
Frage unter den Feuerwehrleuten: Wer geht hoch? Tatsächlich sagte er: „Ich gehe hoch“. Und gespannt verfolgten wir seinen Weg hoch zu Lucy. Leider kam er nicht ganz an sie heran, selbst auf den Zehenspitzen und mit ausgestreckter Hand konnte er sie nicht erreichen. Es war unten mucksmäuschenstill, als der Feuerwehrmann oben ganz lieb auf sie einredete, immer den Finger in ihre Richtung ausgestreckt.
Und tatsächlich: Nach 2 Minuten kam sie den langen Ast Richtung Stamm auf den Mann zugelaufen, hangelte sich dann zu ihm auf dem Finger runter: UNGLAUBLICH!
Erste Erleichterung bei uns unten : „Er hat sie!!!“ Der Feuerwehrmann ging vorsichtig 3, 4 Leitersprossen mit Lucy auf dem Finger runter, dann die nächste Schwierigkeit: wie bringe ich sie nun durch das dichte Blattwerk, durch das wir durchmüssen.
Er bleibt stehen, hat Angst, dass die Kleine wegfliegt. Nun wieder mein Einsatz von unten: „Packern Sie sie unter ihr T-Shirt. Sie mag das,; sie beisst nicht." Er von oben: "Und wenn sie mir bei dem Versuch wegfliegt?" Ich: Wir müssen es versuchen. Legen Sie ihre Hand über ihren Rücken und ab unters T-Shirt."
Er machte es tatsächlich mit Erfolg, hielt unten am Hosenbund zu und landete schließlich heil und MIT Lucy auf dem Erdboden. Nun noch ab in die bereit gehaltende Katzenbox. Uff, geschafft! Vor Erleichterung fiel ich dem jungen Mann um den Hals. Mir war ganz schlecht, Tränen rollten, Knie zitterten. Mein Mann und ich haben die Feuerwehrleute mit Dank überhäuft. Die strahlten auch übers ganze Gesicht, freuten sich, das die Aktion so gut ausgegangen ist.
Und wisst ihr, was der junge Retter gesagt hat? "Ich bin ja durchaus im Zwiespalt, was Handaufzuchten betrifft. Aber in diesem Fall ist es ein Segen gewesen!" rima: Ja, bei aller Disskussion, die wir hier gerade hatten - da hat er wohl recht Ich bin sowas von froh!!!
Heute kommen mir die Ereignisse von gestern ganz unwirklich vor. Wie ein Albtraum.
Gleich fahren wir zu der Feuerwehrwache, die gestrige Wachabteilung hat gleich wieder Dienst. Bewaffnet mit einem Blech Kuchen (haben sie sich gewünscht), einer Spende für die Kaffekasse und einem DIN-A4-Foto von Lucy als Dankeschön bzw. Erinnerung.
(Achtung, diese Geschichte ist laaaang .....)
Gestern mittag: das Wetter war schön und ich hatte Lucy aus Zeitgründen nicht in die kleine Aussenvoliere, sondern in einen kleinen Käfig gesetzt und auf der Terrasse an die Wand gehängt. Während ich vorn im Garten hantierte, gab es plötzlich hinter mir auf der Terrasse einen Knall und ich sah nur noch Lucy an mir vorbei Richtung Himmel fliegen. Ich dachte, mir bleibt das Herz stehen! Erster Gedanke: das wars dann wohl (mir war vor ein paar Jahren der Kumpel von Yucca, ein Schwarzohrpapagei weggeflogen. Wir sahen ihn nie wieder).
Was war passiert? Der Käfig hat ein Plastikunterteil, das mit zwei Spangen "gesichert" ist. Luca war auf den Boden gegangen und das Unterteil hat sich gelöst und ist mit ihr zusammen in die Tiefe gerauscht. Möglicherweise haben sich durch die Wärme die Spangen oder Plastik verformt und nachgegeben als Lucy auf den Boden sprang.
Ich rief Lucy und Gott-sei-Dank antwortete sie mir jedes Mal, so dass ich ihrer Stimme folgen konnte. Mein Mann war auch sofort zur Stelle, den ich panisch in der Wohnung gerufen hatte.
Luca saß auf dem Nachbargrundstück in einer uralten, hohen Eiche in ca. 8-10 Metern Höhe. Ich saß auf einem Gartenstuhl unter ihr und rief sie fortwährend, während sie es sich oben im Baum gemütlich machte. Abgeknipste Blätter segelten auf mich herab und Reste der Eicheln, die sie verspeiste.
Zwischen der Unterhaltung mit ihr beriet ich mich mit meinem Mann, wie wir vorgehen sollten. Raufklettern war unmöglich – wir hatten keine hohe Leiter und sehr viele der Äste sind morsch und tot, es wäre lebensgefährlich, da etwas zu versuchen. Aus zahlreichen Berichten anderer Vogelhalter wusste, ich das es wohl unmöglich sein würde, das Lucy in diesem steilen Winkel von allein herunterfliegen könnte. Zu unserer Terrasse war der Winkel flacher: Detlef stellte vorsorglich den kleinen Käfig mit gut sichtbarem, frisch mit Quellfutter gefülltem Napf auf einen Tisch, während ich weiterhin Posten unter der Eiche bezog, mit verrenktem Hals nach oben schauend. Luca sah natürlich keine Veranlassung, herunterzukommen. Es war scheinbar toll da oben und unten sah sie mich ja sitzen. Immer wieder vergewisserte sie sich meiner Anwesenheit und schaute mit schief gelegtem Kopf nach unten, während sich in mir Mutlosigkeit und Angst immer breiter machten.
Ich überzeugte meinen Mann, die Feuerwehr um Hilfe zu bitten, obwohl ich oft gelesen hatte, dass das auch schief gehen kann und der entflogene Vogel erst recht in Panik davonfliegt. Aber ich wohne am Stadtrand von Hamburg im Grünen mit vielen Raubvögeln (vor allem Sperber gibt es viele) und eine Babyvogel ohne Arg und ausgeprägtem Instinkt hat wohl keine große Chance, die Nacht zu überleben.
Bei der Feuerwehr meinte man, man würde mal vorbeikommen und die Lage begutachten. Wir wussten, dass von der Straße keine Möglichkeit bestand, mit der großen Leiter zum Baum zu gelangen. Die Lage des Baumes war schwierig erreichbar. Ich war schon erschrocken, als sie 10 Minuten später mit Rieseneinsatzwagen und 5 Mann Besatzung anrückten.
Es folgte eine Diskussion über die Möglichkeiten. Man würde es mit der „kleinen“ Leiter versuchen, eine Art Telescopleiter auf Rädern, die aber einen ziemlichen Lärm beim Ausfahren macht und ebenso viel Ast- und Laubbewegung auslösen würde, wenn man versuchen würde, sie Meter für Meter an Lucy heranzuschieben. In der Tat gab es zwei, drei kritische Momente, wo die Kleine drauf und dran war, vor dem Monstrum, was sich zu ihr hocharbeitete zu flüchten. Man sieht das als Halter ja sofort, wenn sie sich ganz dünn machen und einen Fluchtpunkt anpeilen. Jedesmal rief ich „halt“ und redete beruhigend auf Lucy ein und redete so, als wenn wir spielen würden. Wenn sie sich entspannte, ging es ein Stück weiter. Ein Teil des Weges nach oben war komplett mit Blättern „versperrt“, da war die Situation besonders heikel und das Herz klopfte mir bis zum Hals. Oh nein, die Leiter war über zwei Meter zu kurz! Man wollte es trotzdem versuchen.
Aufmerksam wurde ich, als ein jüngerer Feuerwehrmann mich fragte, was es für eine Amazonenart sei, wie alt, ob Handaufzucht oder Naturbrut. Solche Fragen stellen doch nur Papageienleute? Tatsächlich, er hat zwei Graue zuhause, eine Naturbrut und eine Handaufzucht. „Sie beisst nicht, sie brauchen keine Angst zu haben.“ „Wenn Sie wüssten, wie oft ich schon gebissen wurde- ich habe keine Angst!“
Ein Feuerwehrmann, der sich mit Papas auskennt! HOFFNUNG !!!
Frage unter den Feuerwehrleuten: Wer geht hoch? Tatsächlich sagte er: „Ich gehe hoch“. Und gespannt verfolgten wir seinen Weg hoch zu Lucy. Leider kam er nicht ganz an sie heran, selbst auf den Zehenspitzen und mit ausgestreckter Hand konnte er sie nicht erreichen. Es war unten mucksmäuschenstill, als der Feuerwehrmann oben ganz lieb auf sie einredete, immer den Finger in ihre Richtung ausgestreckt.
Und tatsächlich: Nach 2 Minuten kam sie den langen Ast Richtung Stamm auf den Mann zugelaufen, hangelte sich dann zu ihm auf dem Finger runter: UNGLAUBLICH!
Erste Erleichterung bei uns unten : „Er hat sie!!!“ Der Feuerwehrmann ging vorsichtig 3, 4 Leitersprossen mit Lucy auf dem Finger runter, dann die nächste Schwierigkeit: wie bringe ich sie nun durch das dichte Blattwerk, durch das wir durchmüssen.
Er bleibt stehen, hat Angst, dass die Kleine wegfliegt. Nun wieder mein Einsatz von unten: „Packern Sie sie unter ihr T-Shirt. Sie mag das,; sie beisst nicht." Er von oben: "Und wenn sie mir bei dem Versuch wegfliegt?" Ich: Wir müssen es versuchen. Legen Sie ihre Hand über ihren Rücken und ab unters T-Shirt."
Er machte es tatsächlich mit Erfolg, hielt unten am Hosenbund zu und landete schließlich heil und MIT Lucy auf dem Erdboden. Nun noch ab in die bereit gehaltende Katzenbox. Uff, geschafft! Vor Erleichterung fiel ich dem jungen Mann um den Hals. Mir war ganz schlecht, Tränen rollten, Knie zitterten. Mein Mann und ich haben die Feuerwehrleute mit Dank überhäuft. Die strahlten auch übers ganze Gesicht, freuten sich, das die Aktion so gut ausgegangen ist.
Und wisst ihr, was der junge Retter gesagt hat? "Ich bin ja durchaus im Zwiespalt, was Handaufzuchten betrifft. Aber in diesem Fall ist es ein Segen gewesen!" rima: Ja, bei aller Disskussion, die wir hier gerade hatten - da hat er wohl recht Ich bin sowas von froh!!!
Heute kommen mir die Ereignisse von gestern ganz unwirklich vor. Wie ein Albtraum.
Gleich fahren wir zu der Feuerwehrwache, die gestrige Wachabteilung hat gleich wieder Dienst. Bewaffnet mit einem Blech Kuchen (haben sie sich gewünscht), einer Spende für die Kaffekasse und einem DIN-A4-Foto von Lucy als Dankeschön bzw. Erinnerung.