Hallo,
ich habe vor vier Jahren meinen ersten verletzten Spatz gefunden, den ich aufziehn und gesund auswildern konnte.
Dann habe ich mir Bücher zugelegt und mich informiert um die Sache vogelgerecht händeln zu können. Dazu gehörte auch ein Anruf bei der unteren Naturschutzbehörde.
Die für meine Region zuständige FR. Neumann ist gekommen und hat mich aufgeklärt.
Jeder der ein verletztes oder nicht ohne Hilfe lebensfähiges Wildtier findet, darf sich kümmern und entweder selbst versorgen, wenn nicht, in geeignete Hände zur weiteren Versorgung geben.
Sollte Hilfe leisten.
Da das Wildtier dem Jagdschutz unterliegt, darf ich es nicht behalten. Ich muss es, wenn überlebensfähig, freilassen. Ich beziehe mich jetzt ausschliesslich auf Vögel.
Es wurde mir nahegelegt, keine Tiere mit Behinderung die man nicht mehr auswildern kann, am Leben zu lassen. Deshalb bringe ich Vögel mit Frakturen am Flugapparat, in eine Vogelklinik. Ein Bein kann ich schon selber schienen.Ich habe Erfahrung in der Humanchirurgie und von daher keine Berührungsängste.
Mein erster ausgewachsener, verletzter Dompfaff, ich war mit ihm bei einem TA der eine Schulterprellung diagnostizierte, verlor nach 6 Wochen den gesamten Flügel. Ich musste den Vogel, auf Anweisung der Unteren Naturschutzbehörde, bei einem Wildvogelzüchter abgeben, der dem Vogel einen offenen Ring anlegen sollte. Nach einem halben Jahr ist er trotzdem gestorben.
Meine persönliche Einstellung ist, ein Singvogel bis zur Grösse einer Amsel, den ich versorgen kann und gesund und überlebensfähig auswildern kann, päppel und versorge ich.
Einen verletzten Vogel mit offenen Frakturen, deren Verletzungsgrad, besonders im Schulter- und Flügelbereich, ich nicht abschätzen kann, bringe ich in eine Vogelklinik.
Ich möchte keine Wildvögel, die ich auf teufelkommraus und um eine gute Quote zu haben, aufziehe und dann in einer
Voliere halten muss.
Das Leben dieser Vögel ist so kurz, das muss nicht in einem Vogelsanatorium enden.
Ich würde nie einem Specht ein Bein amputieren lassen und einen Gedanken daran verschwenden ihn wieder auswildern zu wollen. Das ist meiner Ansicht nach falsch verstandene Tierliebe.
Das ist meine ganz persönliche Einstellung und ich ernte damit nicht unbedingt Lob.
trotzdem vogelgerechte Grüsse Anne