*ächz* - genau diese Nachfragen hatte ich befürchtet :-)
Also: ich habe mal versucht, das Wichtigste zum Thema zusammenzustellen, hier:
http://www.papageien.org/HJP/SP/CACATUIDAE/c_pastinator.html
(@Modis: ggf. bitte Link löschen; ich kriege ihn nicht anders als im Volltext rein).
@Tari: aufgrund dieses Aufsatzes habe ich oben auch so schnell tippen können: ich habe einfach meine eigene Publikation geklaut *grins*
Cacatua Sanguinea sanguinea oder Cacatua Pastinator sanguinea meinen ein und denselben Geier, Du hast Recht. Es ist nur die Frage, nach welchem Buch Du vorgehst.
Wegen der Taxonomie bzw. des uneinheitlichen Sprachgebrauchs würde ich vorschlagen, einfach bei den deutschen Namen zu bleiben.
Die falsche Beschilderung im Park ist durchaus möglich. Im Freizeitland Geiselwind haben sie eine recht ansehnliche Papageiensammlung, alles auch recht groß und gepflegt, und dort sitzt ein Nacktaugenkakdu, der laut Schild ein Goffin ist. Als wir diesen Sommer da waren, kam aus einem Holzstamm ein Kakadu heraus, der eindeutig als Gelbhaube identifizierbar war. Ich dachte erst "Nanu???", aber 20 Minuten später kam die Auflösung: die Gelbhaube wieder in den Stamm rein, und ein Nacktauge heraus *grins*. Beim schnellen Vorbeigehen wäre das Schild also noch falscher gewesen...
Andererseits: wenn sogar unsere Australierin Fioretta auf den uneinheitlichen Sprachgebrauch hereinfällt (Zitat:"Den "Long-billed Corella" (Cacatua tenuirostris), der auf deutsch Nasenkakadu oder Wuhlerkakadu genannt wird"), ist das anderen Menschen wohl auch zu verzeihen...
Wenn ich mich recht erinnere, hat Walsrode einen Nasenkakadu (war zumindest 2003 ein Pärchen, das hinten in der großen Freiflugvoliere mit den Aras gesessen hat); Wühlerkakadus wird es in Deutschland wohl schon geben, aber ich habe noch keinen gesehen und wüßte auch nicht, wo.
@Christin: nach der Literatur unterscheiden sich die Unterarten durch Größe, Intensität der Färbung des Zügels, Größe und Farbe des Augenringes, "Rotundität" des Schnabels und Färbung der Unterseite des Schwanzgefieders.
Da komme ich nicht mit klar; in den meisten Beschreibungen heißt es dann z.B "wie Gymnopsis, aber etwas kleiner, Schnabel weniger gebogen und Augenring mehr blaßbläulich" oder dergleichen. Von den Fotos her kann ich die Unterarten nicht auseinanderhalten, und die Beschreibungen können ebensogut Beschreibungen individueller Merkmale sein.
Ich habe allerdings mal einen Vortrag gehört, in dem der Vortragende morgens in Australien auf dem Zeltplatz von einer kreischenden Bande Normantonis geweckt wurde - und die Unterart auf ca. 30 Meter erkannt hat.
Ich war platt vor Ehrfurcht. Das Grinsen im Gesicht des Vortragenden hat mir dann doch zu denken gegeben, und die Lösung war klar: dieser intelligente Mensch wußte, wo genau er war, und hat seinen Standort einfach mit einer Verbreitungskrate abgeglichen *joooohl* - einfach, aber doch effektvoll.
Fotos finden sich online im Lexicon of Parraots.