Neuling in der Hühnerhaltung

Diskutiere Neuling in der Hühnerhaltung im Forum Hühner + Zwerghühner im Bereich Hühner- und Entenvögel - Guten Tag! Ich bin neu hier im Forum und habe daher viele Fragen und finde hier im Forum sicher Rat und Hilfe. Ich will mir nächstes Jahr meinen...
Hühnerfan

Hühnerfan

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Guten Tag!

Ich bin neu hier im Forum und habe daher viele Fragen und finde hier im Forum sicher Rat und Hilfe.

Ich will mir nächstes Jahr meinen großen Traum erfüllen und mir Hühner anschaffen.

Ich habe jahrelang darüber nachgedacht wie ich dies trotz eingeschränkter Möglichkeiten umsetzen kann.

Zeit ist kein Problem. Allerdings fehlt Platz und tolerante Nachbarn und Erfahrung mit Hühnern.

Aus diesem Grund plane ich 2-3 zwerg cochins anzuschaffen. Auf den Hahn Muß ich wegen der Nachbarn leider verzichten. Ein Riesen Stall ist auch nicht möglich. Ich will daher einen fertig Stall mit Auslauf kaufen wo sie nachts drin bleiben. Tags laufen sie im Garten frei. Der ist ca. 150 qm klein.

Nun meine Fragen:
Wie mache ich den Stall und Auslauf mardersicher?

Müssen die Hühner nachts im Stall gesperrt werden oder Ka n die Tür zu dem mini Auslauf offen bleiben?
Wir haben marder und mauswiesel im Garten...

Was ist besser 2 oder 3 Hennen?

Können die Hennen im Teich ertrinken?

Der Stall ist 2,23 m x 0,72 uf der unteren ebebe und darüber noch eine etwas kleinere Ebene. Soll angeblich für 6 hühner sein. Es sind 2 schlafhäuser und 2 nesthäuser drin.

Was haltet ihr insgesamt davon?
Ich wollte den Stall auf Pflasterfundamente setzen wegen der marder und die Seiten mit Steinen abdecken.


Ein Problem ist auch dass ich keinen züchter im Raum Hannover finden konnte.


Habt ihr noch grundsätzliche Tipps für mich?

Vorab vielen Dank!
 
hallo Hühnerfan

herzlich Willkommen bei den Vogelforen :zustimm:

Wir haben ein Unterforum "Hühner", dorthin verschiebe ich nun deinen Beitrag vom "Allgemeinen" .
 
Hallo,

die meisten Hobby-Fertigställe, die ich bislang so gesehen habe, finde ich für Zwerghühner ungeeignet, die sind in meinen Augen eher Deko bzw. maximal über den Sommer z.B. für eine Glucke mit Nachwuchs passend.

Ein Hühnerstall sollte bis auf die Lüftung wirklich dicht sein, also keine Ritzen und Spalten haben, wo der Wind durchpfeifen kann. Außerdem wäre bei dünnen Holzwänden eine Isolierung nicht schlecht, sonst werden im Winter schnell innen die Wände feucht. Beheizbar sollte so ein Stall bei Zwerghühnern meiner Meinung nach auch sein, denn ich hab schon Tiere mit abgefrorenen Zehen gesehen. Unter einem Kubikmeter würde ich auch nicht machen. Von daher würde ich unbedingt einen Selbstbau empfehlen. Das Material dazu kann man sich im Baumarkt zusägen lassen, dann braucht man es nur noch zusammenschrauben. Als Isolierschicht hab ich außen auf meinen Stall Styrodurplatten aufgeschraubt. Sieht nicht so dolle aus, verbessert das Klima im Stall aber ungemein. Wers schöner will, kann es ja verkleiden oder anstreichen.

Ich würde den Stall (nicht nur den Auslauf!) nachts auf alle Fälle zumachen. Es gibt auch automatische Türöffner und -schließer, falls man z.B. mal abends später nach Hause kommt. Oder man macht einen feinmaschigen E-Zaun außenrum, da sollte auch kein Marder durchkommen, wenn die Spannung passt, allerdings musste ich leider die Erfahrung machen, dass diese Zäune Igelkiller sind, daher benutze ich selbst die mit 5cm x 5cm Machenweite nicht mehr elektrifiziert.

Hühnerhaltung ohne Hahn finde ich persönlich ziemlich traurig, da geht sehr viel vom Sozialverhalten der Tiere verloren. Ich hab das früher, als ich meine Hühner noch in einer Wohnsiedung gehalten habe, so gemacht, dass ich mir auf dem örtlichen Geflügelmark einen Hahn nach Gehör ausgesucht habe. Sprich einen, der nicht viel mehr als ein Gurgeln rausgebracht hat. Dazu muss man allerdings früh vor Ort sein, nicht dass man einen erwischt, der sich schon heißer gekräht hat. Und er muss schon ausgewachsen sein.

Ertrunken ist bei mir noch nie ein Huhn.

3 finde ich besser als 2.

Viele Grüße
 
Vielen Dank für Ihre sehr ausführlichen Erklärungen.

Ich lasse mir vieles davon auf jeden Fall durch den Kopf gehen. Deshalb will ich mir auch dafür viel Zeit lassen.

Mit dem Selbstbau weiß ich nicht ob ich mir das wirklich zutraue. Ich will mich nicht rausreden aber ich bin eine Frau ;-) Und nicht so handwerklich geübt... Ich würde glaub ich nicht mal das Gitter ans Holz kriegen...

Welche Größe würden sie für Stall und Auslauf denn empfehlen?
Sie sagten 1 kubik nur für den Stall selbst ?

O.k. 3 Hühchen hatte ich auch schon gedacht.

Hahn geht leider gar nicht. Wir haben ein Reihenhaus. Und nach dem Vorgespräch haben unsere Nachbarn schon mit Anwalt gedroht. Wir haben leider kein gutes Verhältnis.

Deshalb hab ich auch seit Jahren überlegt ob es überhaupt funktioniert.
 
Hahn geht leider gar nicht. Wir haben ein Reihenhaus. Und nach dem Vorgespräch haben unsere Nachbarn schon mit Anwalt gedroht. Wir haben leider kein gutes Verhältnis.
Dann würde ich mir über das ganze Projekt nochmal einen Kopf machen. Hühner gackern auch recht laut, wenn sie grade frisch geeiert haben. Sie riechen und federn auch. Wenn das schon im Vorfeld ein Thema ist mit Anwalt etc würde ich mir das gut überlegen. Das kann doch nur Stunk geben...
Hatte auch mal so Nachbarn, die sich über den Gesang meiner Kanarienvögel beschwert haben und die winzigen gelben federn einzeln per Post zugeschickt haben.
 
Hallo,

ja, 1 Kubikmeter für den Innenstall. Da muss ja mindestens eine Sitzstange, ein Futternapf, ein Wassernapf, ein Legenest und eine Rotlichtlampe rein. Und das alles so, dass die Hühner auf der Stange nicht in den Futter- oder Wassernapf koten und sie sich auch nicht an der Rotlichtlampe verbrennen können. Unter den einen Kubikmeter würde ich nie gehen, auch wenn es nur für 2 Hühner einer Minirasse wäre, darunter bekommt man einfach kein vernünftiges Raumklima hin. Den Stall sollte man bei Einbruch der Dunkelheit zumachen, das schützt vor Marder & Fuchs, und morgens wieder auf.

Der Selbstbau ist eigentlich ziemlich einfach. Gibts da niemanden, der ein bißchen helfen kann?

Wenn die Tiere frei im Garten laufen dürfen, brauchts eigentlich keinen extra Auslauf. Es sei denn, man bekommt Probleme mit Habicht & Co oder es wird wegen der Vogelgrippe eine Stallpflicht angeordnet. Letztere ist aber immer zeitlich begrenzt und deshalb würde ich in so einem Fall eine provisorische Lösung anstreben, also z.B. einfach ein Folien-Tomatengewächshaus als Auslauf anbieten, das man danach wieder abbauen und platzsparend einlagern kann. Bei Problemen mit Greifvögeln kann man mit einem Fertigzaun (z.B. Kleintiernetz, erhältlich bei Weidezaunanbietern) und einem Laubschutznetz für Gartenteiche einen greifvogelsicheren Auslauf bauen, der dann zur Not auch dauerhaft ausreichend ist. Da würde ich dann für 2-3 Zwerghühner mindestens 15qm empfehlen. Mit so einem Auslauf ist man dann auch flexibel, d.h. den kann man auch mal umsetzen, sodass den Tieren wieder frisches Gras zur Verfügung steht. Das vermindert auch den Parasitendruck.

Viele Grüße
 
Das mit den Nachbarn ist allerdings ein Problem. Immerhin können sie sich nicht mehr über unseren Hund beschweren. Der ist nämlich gestorben. Deshalb hab ich mich für zwerg cochins entschieden da die relativ leise sind und 3 sind nicht so laut wie 10. Immerhin Leben wir hier und zu 100 Prozent möchte ich mein Leben auch nicht nach denen richten. Machen die auch nicht ;-)
Ich versuche das Konfliktpotential einzugrenzen. Stelle auch den Stall nicht vorne sondern hinten im Garten auf. Über den freilauf sollte es hoffentlich keine Probleme geben. Der Garten ist ja eingezäunt und nicht einsehbar. Tatsächlich wird das aber erst die Praxis zeigen.
 
Greifvögel haben wir nur Falken die Wagen sich nur im Winter in den Garten aber ich vermute dass die zu klein sind um Hühner zu schlagen. Das größte war mal eine Amsel was ich mir bekam. An die Tauben gehen die auch eher selten.
 
Ach so ich wollte es so gestalten dass ein "Häuschen für Stangen zum Schlafen ist und das 2. Häuschen samt der Box für Futter und Wasser ist. Heizung hatte ich nicht geplant höchstens für das Wasser. Für den Teich hab ich auch so ne Heizung aber die ist hierfür nicht nutzbar.

Sicher würde ich jemanden zum Helfen finden wenn ich alles gut vorbereite. Aber es sind ja auch viele Teile .....
 
Hallo,

den Habicht sieht man in der Regel erst, wenn er schon auf dem Huhn sitzt. Falken sollten bei Zwergchochins kein Problem sein.

Wie gesagt, ich hab schon Zwerghühner mit abgefrorenen Zehen gesehen, ein frostfreier Hühnerstall wird auch in jedem Hühnerbuch, das ich bislang gelesen habe, für Zwerghühner empfohlen. Das mit den 2 winzigen Ställen hört sich für mich nicht brauchbar an.

Viele Grüße
 
Vielen Dank für diese Infos.

Es klingt schon ziemlich viel was man bedenken soll also alles auf einmal als wenn viel schief laufen kann. Ich hoffe das scheint nur so weil ich diese Tiere noch nie gehalten habe.

Also wir wohnen seit 11 Jahren hier und ein Habicht war noch nie hier zu sehen. Ein Milan kam mal vom Wald rüber aber das ist Jahre her. Am Wald sehe ich den öfter. Hier sind der Stadt sind nur Falken.

Mit dem Stallbau tendiere ich jetzt nach diesen Infos zu einem fertigstall als Grundlage den ich dann von Anfang an so umbaue dass es sinnvoll ist wegen Größe Wärme usw. .so hab ich ein Grundgerüst und kann mir im.Baumarkt direkt passende Teile zusagen lassen so dass ich es nur noch zusammen schrauben Muß. So wird es dann auch nicht ganz so teuer. Ich will für den Anfang nicht zu viel investieren falls das Hobby Hühner sich langfristig aus welchen Gründen auch immer als nicht geeignet herausstellen sollte.....
 
Hallo,

das war aber nur ein Bruchteil von den Infos, die man braucht, um die Tiere zu halten, ich würde mir als aller erstes mal ein gutes und vor allem aktuelles Buch über Hühnerhaltung zulegen, so ein Forum bzw. das Internet allgemein kann kein Fachbuch ersetzen, vor allem nicht beim Einstieg in die Haltung einer neuen Tierart. Gerade wenn man vom Nachbarn kritisch beäugt wird, ist es bestimmt nicht schlecht, gut informiert zu sein und z.B. auch alle rechtlichen Punkte peinlich genau zu beachten wie etwa die Meldepflicht gegenüber dem AV und der Tierseuchenkasse, Führung eines Bestandsbuches, Pflichtimpfungen usw. Hühner sind Nutztiere und da ist wirklich alles bis aufs kleinste per Verordnung geregelt, selbst die Fenstergröße des Hühnerstalls.

Den Bezug der Pflichtimpfung (Newcastle) alle 3 Monate würde ich übrigens als allererstes abklären, noch vor dem Bau des Hühnerstalls, da die kleinste Packungseinheit meines Wissens für 500 (oder waren es sogar 1000?) Hühner ausgelegt ist und man sich bei 3 Hühnern eventuell sehr schwer tut, einen TA zu finden, über den man den Impfstoff bekommen kann. Da lohnt sich meistens die Mitgliedschaft in einem Geflügelverein. Über den sollte man dann eigentlich auch die gewünschten Tiere bekommen können.

Viele Grüße
 
Ja das stimmt. Deshalb fange ich auch 1/2 Jahr vorher mit der Planung an.
Ich will nächsten Monat zur Geflügelmesse und ich hab das Buch "Garten sucht Hühner " Aber da fehlen mir doch viele konkrete Infos.
Ich hab neulich eine Serama Züchterin besucht aber die hat das alles ganz locker gehandhabt. Die Hühner waren im ehemal. Pferdestall Stroh körnerfutter Anmeldung bei Tierseuchenkasse mehr Info bekam ich da nicht.
 
Vielleicht finde ich auf der Messe einen Geflügelverein aber bisher hab ich keinen in Hannover gefunden.
 
Ich kenne nur die Verodnung zur Haltung von Legehennen bei Näfighaltung das hat ja nichts mit der Haustierhaltung im Sinne von Kleintier zu tun. Das man die bei der tierseuchenkasse anmelden muss und zur impfpflicht hab ich was gefunden.
Vielleicht würde die serama züchterin mit mir den Impfstoff teilen ist nur 1 Stunde Fahrt gewesen.
 
Hallo,

wie schon gesagt, Hühner sind Nutztiere, dafür sind die Gesetze und Verordnungen auch ausgelegt, diese Reglements gelten aber auch 1 : 1 für uns Hobbyhalter. Offiziell werden die 3 Zwergcochinhennen deshalb wohl als Legehennen laufen. Auf die Kleintierregelung kann man sich nur bei der Aufstellung des Hühnerstalls (bezüglich Baurecht) und bezüglich der Haltungserlaubnis im Wohngebiet (Nutztierhaltung im Rahmen einer Kleintierhaltung) berufen.

Also mit 1x googeln hab ich 2 Vereine in Hannover gefunden:

Geflügelzuchtverein Hannover e.V., Krebeck - Home
rassegeflügel im lv hannover

Und hier gibt es eine Übersicht über Geflügelvereine: Geflügelzuchtvereine

Viele Grüße
 
Vielen Dank sehr nett!
Ich werde mich da auf jeden Fall weiter informieren!!!
 
Ich habe mir gerade das Gesetz angesehen da steht "Nutztiere die zu Erwerbszwecken gehalten werden."
Da ich weder Eier verkaufen noch Tiere züchten möchte sehe ich mich davon nicht betroffen.
 
Hallo,

ja, nicht alle Gesetze und Verordnungen betreffen alle Halter gleichermaßen, das hängt vom jeweiligen Haltungstyp ab. Verordnungen oder Paragraphen z.B. über erwerbsmäßige Haltung, Bodenhaltung, Bio-Haltung, Haltung von Masthähnchen usw. kann man als reiner Hobbyhalter in der Regel aussortieren. Ökologisch kann man für sich selber ja trotzdem machen, ich persönlich verwende z.B. nur Bio-Legekorn, weil ich finde, das schmeckt man bei den Eiern, aber das gesetzliche diesbezügliche Reglement muss man meines Wissens nur dann umsetzen, wenn man die Eier als Bio-Eier abgeben will.

Es gibt nur keine Hobby-Geflügelhalterverordnung, d.h. man muss im Prinzip das komplette Gesetzeswerk sichten und schauen, was davon den eigenen Haltungstyp betrifft und was nicht.

Wenn man z.B. hin und wieder Bekannten 2 Eier aus eigener Produktion in die Hand drückt, ist die "Verordnung über Anforderungen an die Hygiene beim Herstellen, Behandeln und Invehrkehrbringen von bestimmten Lebensmitteln tierischen Ursprungs" zu beachten. Kann man drüber lachen, aber wenn die Bekannte dann an Salmonellen erkrankt, lacht keiner mehr.

Die "Viehverkehrsverordnung" betrifft Hobby-Hühnerhalter ebenso, aus § 26 z.B. ergibt sich die Meldepflicht gegenüber den zuständigen Behörden, in dem Fall das Veterinäramt, das die Meldung dann ans Landwirtschaftsministerium weiterleitet, das einem dann eine Registriernummer zuteilt.

Die oben genannte Legehennen-Verordnung gibt es so gar nicht, das Regelwerk heißt komplett "Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer Haltung". Und da heißt es in Abschitt 3 § 12: "Legehennen, die zu Erwerbszwecken gehalten werden, dürfen, unbeschadet der Anforderungen der §§ 3 und 4, nur nach Maßgabe der Vorschriften dieses Abschnitts gehalten werden."

Das bedeutet, was in Abschnitt 3 steht, kann man als Hobbyhalter zwar vergessen, aber nicht, was in derselben Verodnung in § 3 und § 4 steht. Und da steht dann z.B. die Vorschrift, dass "ausreichend Schutz vor widrigen Witterungseinflüssen geboten wird und die Tiere, soweit möglich, vor Beutegreifern geschützt werden". Und das gilt eben auch für Hobby-Hühner. Und damit sind wir dann auch wieder bei dem Punkt mit dem Fertigstall und der Frage, genügt der diesen Ansprüchen oder nicht.

Viele Grüße
 
Thema: Neuling in der Hühnerhaltung
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