Bestandsdichte
Hallo Addi,
die Kunst ist nicht das schießen, sondern das richtige zu schießen. Wie oft sitze ich manchmal und schaue mir die Tiere an und frage mich soll ich oder soll ich nicht. Als Jäger versucht man in erster Linie die schwächsten, kranken und alten Tiere zu erlegen, um Gesunde Bestände zu erhalten.
In unserem Revier von ca. 270ha haben wir ca 25 Stück Rehwild im Frühjahr. Den geforderten Abschuß brauchen wir nur zu ca. 1/2 erfüllen, denn rest holen sich die ca. 60 Milionen Autofahren, wo wir dann teilweise Nachts herrausgeklingelt werden von der Polizei, um das Tier von seinen Quallen zu erlössen.
Auf dieses Revier kommen dann täglich ca. 50 Hunde mit Frauchen oder Herrchen, die es besonders toll finden noch in der Dämmerung Wald und Flur aufzumischen, selbst nach Einbruch der Nacht, wo diese rechtlich nichts mehr im Wald zu suchen haben. Ich sitze also nicht selten draußen und muß abbrechen, weil es nach dieser Störung meist keinen Sinn mehr macht.
Unser soll erreichen wir aber zum Glück doch (nicht zuletzt dank der Autofahrer).
Addi, du willst also eigentlich nur von mir hören, das ich gerne töte?
Nunja, ich gehe gerne auf die Jagd. Wenn mir so viel am töten liegen würde, dann würde ich es echt geil finden, die Katzen die ich mit meinen Lebendfallen fange auch zu schießen (der Schuß kostet mich ca 10 Cent), stattdessen fahre ich fast 10 Km (rechne dir nur mal den Sprit aus) in das nächste Tierheim und gebe Sie da ab (alleine 2002, 3mal). Das mache ich aber auch nur, weil ich weis, das diese Tiere nicht einfach wieder ausgesetzt werden (wird um Hamburg praktiziert).
Sollte ich aber mal eine Katze oder aber Hund direkt beim Wildern erwischen, scheue ich mich nicht auch zu schießen. Einen Warnschuß habe ich bereits einmal abgeben müssen, hatte zum Glück auch gereicht. Der zweite wäre ein treffer gewessen. Der Hund wurde danach von seinem Besitzer wieder abgegeben.
Polarfuchs und Schneehühner:
Ich gebe dir recht, Füchse verbeissen nicht soviel junges Gehölz und Schneehühner auch nicht. Könnte es aber vielleicht daran liegen, das dort wo deine "Flintenweiber" hinfahren, diese Bestände auch nicht gerade klein sind, aus welchem Grund auch immer? War noch nicht da gewesen. Bleibe lieber vor der eigenen Haustür. War aber mal vor einigen Jahren in Dänemark zum Dorschangeln. Damals gab es noch mehr als heute und vorallem gab es sie dort heufiger als am Baggersee nebenan (kleiner Witz, für unwissende: Es gibt keine Dorsche im Binnengewässer!).
mfg
aday