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5.1 Fuchsjagd: Wie, wann, wo?
5.1.1 Wie viele Füchse kommen durch die Jagd um?
Allein in Deutschland werden – sofern die offiziellen Zahlen der Jagdverbände korrekt sind – jedes Jahr über 600.000 Füchse erschossen, in Fallen gefangen oder anderweitig durch Jäger getötet, in England sind es – einschließlich der dort „traditionellen“ Fuchsjagd mit Pferden und Hundemeuten – gut 200.000.
Einem erschossenen Fuchs wird das Fell über die Ohren gezogen (Foto: Kottke)
5.1.2 Warum werden Füchse gejagt?
Die Gründe für die Fuchsjagd sind sicherlich vielfältig. In Mittel- und Westeuropa sowie weiten Teilen Nordamerikas dürfte der Hauptgrund Freude und Lust an der Jagd sein – hunderte von Jagdberichten, die in Büchern und Jagdzeitschriften veröffentlicht werden, stilisieren die Fuchsjagd mit Flinte oder Falle zu einem unglaublich erregenden Erlebnis empor. Für englische Fuchsjäger, die Füchse hoch zu Roß und mit Hundemeuten jagen, steht nach eigener Aussage der „Sport“ im Vordergrund.
Zusätzlich spielt für einige Jäger und Fallensteller sicher auch das Fell eine Rolle, das sie dem getöteten Fuchs über die Ohren ziehen können – für die einen als Trophäe, für die anderen als Handelsware.
Berufsjäger, die ein finanzielles Interesse an möglichst hohen Abschußquoten etwa bei zuvor ausgesetzten, teuren Zuchtfasanen haben, sehen in Füchsen dagegen Schädlinge und Beutekonkurrenten, die es zu eliminieren gilt.
Immer wieder wird auch angeführt, Füchse seien eine Bedrohung für andere Tierarten (siehe 1.5.4, „Können Füchse ihre Beutetiere ausrotten?“), gefährliche Krankheitsüberträger (siehe die Fragen unter 3.1, „Tollwut“, und 3.2, „Echinokokkose“) oder landwirtschaftliche Schädlinge (siehe 4.2.2, „Stellen Füchse eine Gefahr für Schafe dar?“, und 4.2.3, „Stellen Füchse eine Gefahr für Hühner dar?“), doch sind dies wohl eher Rechtfertigungsversuche als Motive für die Fuchsjagd.
R.Longrigg, The History of Foxhunting, Macmillan, London 1975
H.Behnke, Jagd und Fang des Raubwildes, Paul Parey, Hamburg/Berlin, 1982
sowie zahlreiche Veröffentlichungen in den überregionalen deutschen Jagdzeitschriften „Wild und Hund“, „Jäger“, „Die Pirsch“, „Deutsche Jagd Zeitung“ sowie „Unsere Jagd“.
Per Container "entsorgte" Füchse nach einer Jagd (Foto: Wirth)
5.1.3 Wie werden Füchse gejagt?
Menschen haben sich eine erschreckende Vielfalt an Methoden ausgedacht, um Füchse und andere Tiere zu töten.
In England und Teilen Nordamerikas werden Füchse mit Pferden und Hundemeuten bis zur Erschöpfung gehetzt. Während man bei der amerikanischen Variante den Fuchs meist am Leben läßt, gipfelt die englische Fuchsjagd darin, daß das gejagte Tier von den Hunden bei lebendigem Leib zerrissen wird.
Andernorts werden Füchse mit Fleisch, dem Urin läufiger Füchsinnen, oder mit den Klagelauten verletzter Beutetiere angelockt und erschossen. Auf Treib- und Drückjagden werden die verängstigten Füchse durch Lärm aus der Deckung getrieben; bei der Baujagd werden aggressive, kleine Hunde in den Fuchsbau geschickt, die die Aufgabe haben, einerseits in der Höhle verharrende Jungfüchse zu töten, andererseits die erwachsenen Füchse aus dem Bau vor die Flinten der wartenden Schützen zu jagen. Mutige Füchse lassen es dabei auf einen Kampf mit dem Hund ankommen, der durchaus für beide Beteiligten tödlich enden kann.
So mancher Fuchs wird außerdem mit Hilfe von Fallen gefangen und getötet (siehe 5.1.4, Ist die Fallenjagd auf Füchse legal?).
R.Longrigg, The History of Foxhunting, Macmillan, London 1975
H.Behnke, Jagd und Fang des Raubwildes, Paul Parey, Hamburg/Berlin, 1982
D.Kromschröder, Vorbereitung auf die Jägerprüfung, Paul Parey, Hamburg/Berlin 1993
H.Krebs, Vor und nach der Jägerprüfung, BLV, München/Wien/Zürich 1986
sowie zahlreiche Veröffentlichungen in den überregionalen deutschen Jagdzeitschriften „Wild und Hund“, „Jäger“, „Die Pirsch“, „Deutsche Jagd Zeitung“ sowie „Unsere Jagd“.
Erschossener Fuchs (Foto: Frommhold)
5.1.4 Ist die Fallenjagd auf Füchse legal?
Ja, fast überall. In Nordamerika und weiten Teilen Asiens gibt es für die Fallenjagd kaum Einschränkungen; so erfreuen sich dort die berüchtigten Tellereisen großer Beliebtheit. Sie fangen ihr Opfer an der Pfote und halten es fest, bis der Jäger das gefangene Tier findet und tötet. Während dieser Zeit sind die Gefangenen den Angriffen anderer Tiere hilflos ausgeliefert, und beißen sich oftmals die Pfote ab, um zu entkommen. Letzteres gilt insbesondere für Fuchsmütter, die ihre Welpen nicht verhungern lassen wollen.
In Deutschland sind per Gesetz nur noch Fallen erlaubt, die „sofort töten“ oder „unersehrt fangen“. Die Realität sieht allerdings anders aus, wie verschiedene Studien zeigen – bei den angeblich „unversehrt fangenden“ Kastenfallen gerät das gefangene Tier in jenem Moment, in dem sich die Falle schließt, in Panik, tobt umher und verletzt sich dabei selbst. Blutspuren zuvor in derselben Falle erschossener Füchse verbessern die Situation nicht gerade. „Sofort tötende“ Fallen sind noch zweifelhafter. Hierbei wird das Tier, das den Köder annimmt, meist durch einen Schlag eines Metallbügels auf Hals oder Brustkorb getötet – aber nur, wenn ein Tier der richtigen Größe den Köder aus der richtigen Position mit dem richtigen Körperteil berührt. Wenn einer dieser Parameter nicht stimmt – etwa, weil ein Fuchs auf die dumme Idee kommt, den Köder mit der Pfote anzunehmen – resultiert das in nicht nur optisch unappetitlichen Folgen.
H.Behnke, Jagd und Fang des Raubwildes, Paul Parey, Hamburg/Berlin, 1982
W.Osgyan, Erfolgreich fangen. Nimrod, Bothel, 1989
H.Frank, Das Fallenbuch: Entwicklung, Verbreitung und Gebrauch jagdlicher Fallen, Paul Parey, Hamburg/Berlin 1984
D.Frommhold, Das Anti-Jagdbuch. Hirthammer, München 1994
D.Frommhold, jägerlatein, Okapi, Windeck 1996
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Per Container "entsorgte" Füchse nach einer Jagd (Foto: Wirth