Hy!
Nun, unser artspezifisches Merkmal, was uns von den anderen Tiere unterscheidet ist ebendies:
Der Feind eines jeden Tieres ist der Mensch weil er sich für Intelligent hält.
..., unsere Intelligenz.
Die ist zweifelsohne bei uns, und in der ausgeprägten Form bei keinem anderen Tier vorhanden. Aber: Unser großes Manko ist, dass wir Primaten sind, die nach der Devise handeln "Aus den Augen, aus den Sinn", und über abstraktere Dinge wird sich erst später der Kopf zerbrochen, was unser zweites großes Manko ist.
Wir sind intelligent, und wir können, wenn wir wollen, aber die Geschichte hat es gezeigt, wir müssen die Karre immer erst bis zum Beinahe- Totalschaden vor die Wand fahren, bis wir mal was kapieren...
Siehe Bison, siehe Przewalskiipferd, siehe Wisent, siehe Waldrapp, siehe Schreikranich/ Trompeterschwan etc. pp. und Co. ...
Was wird heute ein Aufwand betrieben, diese teils nur mit einer Handvoll Stück unseren Wahn überlebenden Tiere wieder auf Menge zu bringen und sie dahin zurück zu bringen, wo wir sie weg gemetzelt haben (und wo nach wie vor reichlich Lebensraum für sie ist...)...
Vielleicht ist das Gros unserer Spezies gar nicht in der Lage, vorausschauend zu denken, und eine zunächst unangenehme Spezies nur in dem Rahmen zu bejagen/ beeinträchtigen, dass später keine Gewaltaktionen nötig sind, um die Art mal eben gerade noch so von des Gevatters Schippe zu zerren, wenn wir die Ressourcen, die sie einst darstellten/ beanspruchten, nicht mehr benötigen.
Was meint ihr wohl...
Wenn ab morgen kein Mensch mehr angeln würde... Ob da noch ein Angelverein die Ansicht vertreten würde, der Kormoran gefährde die Artenvielfalt und gehöre somit vom Planeten getilgt?
Man würde die nicht mehr zum Angeln benötigten Gewässer entweder auflassen, oder in den Urzustand zurückzusetzen trachten. Durch die nicht mehr erfolgende Verfolgung und Störung könnte der Kormoran zu seinem alten Rotationssystem zurückkehren, also Gewässer befischen bis zu einem bestimmten Punkt, dann auf weitere Gewässer ausweichen, bis zum nächsten Jahr zur selben Stelle, und niemand mehr würde von kormoranbedingtem Artensterben sprechen...
Ist denn nämlich schonmal einer auf die Idee gekommen, dass der Kormoran so zahlenmäßig vielleicht wirklich teils überhäufig wird, weil die Gewässer nicht bis zum nächsten Jahr keine sinnvolle Befischung seitens der Kormorane mehr erlauben, wie es die natürliche Gegebenheit wäre?
Sondern weil die Gewässer immer neu und immer neu besetzt werden, und der Kormoran dadurch lokal unnatürlich hohe Populationen aufbauen kann, und dies nicht nur zeitweise (wie es wäre, bis eine Fischüberpopulation angeschöpft ist), sondern eben dauerhaft?
Und so eine dauerhafte Schadwirkung überhaupt erst auftreten kann?
Was wäre daraus zu folgern?
Kormorane abknallen und weiter unnatürlich hohe Fischdichten in den Gewässern aufrecht erhalten?
Oder nicht etwa eher, die Gewässer gemäßigter besetzen, und so zwar weniger Gewinn einzufahren oder weniger schön angeln zu können, dafür aber ein natürlicheres System in der Räuber/ Beutebeziehung zu haben, über die sich niemand groß aufzuregen braucht?
Grüße, Andreas