Hallo Kanariefreundin,
das ist eine sehr berechtigte Frage.
Ich denke, man kann das nicht so pauschal beantworten, trotzdem versuche ich, dir etwas aus meinen persönlichen Erfahrungen beizusteuern.
Die Kanaris fühlen sich wirklich am sichersten, wenn sich das Nest an einem möglichst hoch gelegenen Standort befindet.
Das versteht sich eigentlich von selbst, wenn man sich in der Natur umschaut.
Kanarienvögel sind zwar seit ca.500 Jahren domestiziert, haben aber dadurch nicht ihre natürlichen Urinstinkte verloren.
Ein hoch platzierter Neststandort macht die Brut sicherer vor "Bodenfeinden" wie z.B. Ratten, Mardern etc.
Diesen Instinkt haben die Kanaris auch immer noch im Blut.
In meinem Vogelzimmer befindet sich eine grosse
Voliere, in der ich während der Brutperiode natürlich mehrere Nester anbringe.
Allerdings geben sich meine Federbällchen damit nicht zufrieden.
Das ist bei 13 Kanaris auch nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Vögel in der Natur kilometerweite Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung haben, um sich ein eigenes Revier zu erobern.
Weiter voneinander entfernte Nistplätze verringern interne Streitereien unter den Hennen.
Aus diesem Grunde habe ich mir angeeignet, die Nester darüber hinaus im gesamten Vogelzimmer zu verteilen.
Besonders zweckmäßig sind hierfür die sogenannten Kaisernester, die man an jedem dafür vorgesehenen Platz an die Wand hängen kann.
Eine meiner Hennen, Bärenkäppchen ist ihr Name, bevorzugt seit mehreren Jahren diese hoch gelegenen Nistplätze.
3-4 Junge sind auch in der Höhe geschlüpft, was in der Tat nicht immer ganz unproblematisch war.
Es passierte mir 2mal, dass ein Junges, sobald es flügge war, aus der Höhe von 2,50m heruntergestürzt ist.
Es ist immer gut gegangen...sie landeten auf dem Bauch und kamen mit einem Schrecken davon.
Ich habe sie dann, da sie noch ziemlich orientierungslos waren, vom Teppichboden aufgesammelt.
Trotzdem habe ich mir danach angewöhnt, die Jungen vorsorglich noch vor dem "Ausflattern" behutsam aus dem Nest zu nehmen, um sie in der
Voliere an einen sicheren Standort zu bringen.
Die Kleinen sind dann noch sehr tapsig und krabbeln verunsichert auf dem
Volierenboden herum, lernen aber zusehends schnell, was ein Kanarileben so ausmacht.
Man kann gar nicht so schnell gucken, wie die Kleinen täglich Fortschritte machen.
Es ist immer wieder ein wunderbares Erlebnis, selbst wenn es mit einem Zuwachs an Arbeit und Fürsorge verbunden ist.
Hoffentlich konnte ich dir deine Frage zufriedenstellend beantworten.
Alles Liebe für dich und deine Federbällchen.....
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Viele Grüsse
Nancy