Hallo probierfreudige Vogelfreunde!
Mein erster Test mit Perle Morbide bezog sich auf eine kleine Menge, die ich auf der Börse/Schau in Reggio mitgenommen hatte, eine kleine kg-Tüte war nicht mehr zu haben, da schon am ersten Tag alles ausverkauft war. Alle waren/sind wie irre auf das Zeug. Mein erster kleiner Test verlief nicht allzu überzeugend. Ein Zuchtkollege hatte jedoch guten Erfolg damit bei seinen Kreuzschnäbeln, weswegen ich mich zu einem neuen und größeren Test motivieren lies. Ich testete das Ganze 2 Wochen lang. Aufgrund der Anleitung dachte ich an ein Mischungsverhältnis von 1:2 (Perle zu Wasser). Vom Gewicht her passt das auch so, vom Volumen her entspricht dies aber eher 1:1, also 1 Esslöffel/Becher Perle auf 1 Esslöffel/Becher Wasser, hätte wohl mal genauer lesen sollen.
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Das Ganze dann 1-2h quellen lassen
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Dann noch etwas Unica-Ei-/Komplettfutter aus Italien dazu (oder jedes andere trockene Eifutter) und gut durchmischen.
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Durch das feine Unica-Futter vereinzeln sich die Perlen schön und nehmen etwas an Volumen zu.
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Am Ende ist alles schön feucht-krümelig und kann verfüttert werden. Anfangs dachte ich, daß das Futter von all meinen Vögeln gut angenommen wird (bis auf die Alarios), beim wöchentlichen Wechsel des Bodenbelags musste ich jedoch ordentlich viel ungefressene Perle am Boden der Schubladen feststellen. Ungefressene Erbsen oder Negersaat finde ich quasi nie. Nach 2 Wochen nehmen die Alarios die Perlen noch immer nur sporadisch in den Schnabel. Am Boden befindet sich noch immer eine Menge ungefressene Perle. Vielleicht war die Phase der Gewöhnung noch zu kurz? Mal abwarten ich bleibe erstmal skeptisch.
Die Werbeversprechen lauten u. a. nach meiner Interpretation sinngemäß: unkomplizierter und schneller Keimfutterersatz ohne das Risiko von verdorbenem
Keimfutter und Vorbeugung gegen den schwarzen Punkt.
Daß das natürlich einschlagen muß wie eine Bombe war klar. Nach meinem Test interpretiere ich den Keimfutterersatz aber eher so, daß Perle das Eifutter feucht macht und Vitamin E enthält. Die Vorbeugung gegen den schwarzen Punkt erreicht man meiner Ansicht nach letztlich mit jeder Verbesserung der Umweltbedingungen und verkeimtes Futter wird den schwarzen Punkt wohl eher fördern, daher kann wahrscheinlich jedes Ausschließen einer verkeimten Fütterung als Vorbeugung gegen den schwarzen Punkt gesehen werden. Ein schlecht angenommenes Eifutter und damit schlecht gefütterte Jungvögel sind jedoch ein guter Garant für den schwarzen Punkt.
Ich habe nach den 2 Wochen Perle-Test einfach mal
Kochfutter anstatt
Keimfutter ausprobiert, es ist schon in 15 Min fertig und ist durch das Kochen natürlich weitaus keimfreier als Keimfutter, welches 1-2 Tage in feuchtwarmem Klima verbracht hat. Ich koche Negersaat und Co. ca. 10 Minuten auf niedriger Stufe durch, danach riecht das Futter ein wenig nach Pellkartoffeln. Es wird anschließend in ein Sieb abgegossen und mit kaltem Wasser durchgespült. Trockenes Eifutter und die individuellen Zutaten (Erbsen, Mais, Vitamine, Spirulina,...) dazu und gut. Durch das Kochen werden Schale und Innenleben der Sämereien schön weich und werden von meinen Vögeln gegenüber Perle absolut bevorzugt! Die gekochte Negersaat fand ich schon 30 Minuten später in den Kröpfen der Jungvögel. Der
Eiweißgehalt von Negersaat liegt sogar noch über dem von Perle. Der Vitamin E-Gehalt des Negersaat-Öls ist auch nicht zu verachten.
Ich spare garantiert nicht am Futter meiner Vögel, aber ein Futter, daß bei mir nicht vernünftig angenommen wird, disqualifiziert sich einfach. Da nützt auch eine vielversprechende Werbung nichts, dennoch werde ich noch etwas weiter testen, vielleicht war der Test ja mit 2 Wochen einfach zu kurz.
Vielleicht haben ja andere Züchter andere Erfahrungen gemacht?
Falls noch jemand Perle Morbide probieren möchte, bei mir liegen noch so ca. 8kg. rum.