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Thomas59
Guest
Die Leiden des jungen P.
Es war einmal. ein kleiner Halmahera-Edelpapagei. Er lebte in der Zoo-Abteilung eines großen Garten-Centers zusammen mit ein paar Weibchen. Leider verstand er sich gar nicht mit diesen und er wurde so arg gerupft, dass er in „Schutzhaft“ genommen werden musste. Er sah ganz schrecklich aus: Alle Schwungfedern waren abgebissen. Genauso die Schwanzfedern. Seine rechte Seite und sein Bauch waren kahl gerupft. Da er so seine Grundpflicht in der Zoo-Abteilung – schön auszusehen - nicht mehr erfüllte, wurde er in einen kleinen Käfig gesperrt und in die dunkle Abstellkammer weit unten in ein Regalfach gestellt und abgedeckt. Man hatte keien Verwendung mehr für ihn. Entweder würde er sich erholen und wieder „wie neu“ aussehen oder ...
Durch Zufall erfuhr eine Frau von seinem Schicksal und da er ihr so leid tat wollte sie ihn um jeden Preis aus dieser Situation befreien. Und tatsächlich, einige Zeit Später wurde er „entlassen“. Ohne Papiere. Ohne Ring. Herkunft unbekannt. In Gesprächen fiel das Wort Wildfang. Sein Alter wurde mit 4 Jahren angegeben.
Von nun an wurde er Pauli genannt und durfte in einem größeren Käfig (LxBxH 75x100x135 cm) wohnen. Da die Frau selber keinen Platz mehr frei hatte, wohnte er bei ihrer Mutter, die bereits weit über 70 Jahre alt war. Leider ging es ihm immer noch nicht gut. Der Käfig war viel zu klein. Er durfte nie raus und war ganz alleine. Die einzige Unterhaltung war die leise Musik aus dem Radio und ab und zu ein bisschen Obst aus der Hand. Wenngleich das Rupfen besser geworden war, so äußerte sich der innere Frust immer wieder in Rupferei. Er behiehlt die kahlen Stellen und auch die Federn an Flügeln oder Schwanz hatten keine Chance. So lebte er weitere 10 Monate.
Dann erfuhren wir von Pauli und wurden gefragt, ob wir ihn nicht bei uns aufnehmen könnten. Es würde ihm mit Sicherheit bei uns besser gehen als da wo er gerade war. Wir hatten mal einen alten Beo, der aus ähnlichen Verhältnissen stammte, aber einen Papagei ... Den würden wir dann wahrscheinlich für den Rest unseres Lebens bei uns haben. Ein riesige Verantwortung. Es würde auch bedeuten, dass wir fast nie mehr gemeinsam verreisen könnten. Wir besorgten uns gleich alle möglichen Bücher über (Halmahera-) Edelpapageien und lernten einige Grundlagen über das Wesen und die Haltung dieser Tiere. Wir würden natürlich – möglichst bald - eine Partnerin für Pauli besorgen müssen. Denn das war schnell klar: Allein lassen wollten wir ihn nicht mehr.
Nach ca. 4 Wochen Bedenkzeit beschlossen wir, Pauli bei uns aufzumehmen. Das war im Juni 2002. <Fortsetzung folgt.>
Viele Grüße aus Pullach bei München!
Thomas
Es war einmal. ein kleiner Halmahera-Edelpapagei. Er lebte in der Zoo-Abteilung eines großen Garten-Centers zusammen mit ein paar Weibchen. Leider verstand er sich gar nicht mit diesen und er wurde so arg gerupft, dass er in „Schutzhaft“ genommen werden musste. Er sah ganz schrecklich aus: Alle Schwungfedern waren abgebissen. Genauso die Schwanzfedern. Seine rechte Seite und sein Bauch waren kahl gerupft. Da er so seine Grundpflicht in der Zoo-Abteilung – schön auszusehen - nicht mehr erfüllte, wurde er in einen kleinen Käfig gesperrt und in die dunkle Abstellkammer weit unten in ein Regalfach gestellt und abgedeckt. Man hatte keien Verwendung mehr für ihn. Entweder würde er sich erholen und wieder „wie neu“ aussehen oder ...
Durch Zufall erfuhr eine Frau von seinem Schicksal und da er ihr so leid tat wollte sie ihn um jeden Preis aus dieser Situation befreien. Und tatsächlich, einige Zeit Später wurde er „entlassen“. Ohne Papiere. Ohne Ring. Herkunft unbekannt. In Gesprächen fiel das Wort Wildfang. Sein Alter wurde mit 4 Jahren angegeben.
Von nun an wurde er Pauli genannt und durfte in einem größeren Käfig (LxBxH 75x100x135 cm) wohnen. Da die Frau selber keinen Platz mehr frei hatte, wohnte er bei ihrer Mutter, die bereits weit über 70 Jahre alt war. Leider ging es ihm immer noch nicht gut. Der Käfig war viel zu klein. Er durfte nie raus und war ganz alleine. Die einzige Unterhaltung war die leise Musik aus dem Radio und ab und zu ein bisschen Obst aus der Hand. Wenngleich das Rupfen besser geworden war, so äußerte sich der innere Frust immer wieder in Rupferei. Er behiehlt die kahlen Stellen und auch die Federn an Flügeln oder Schwanz hatten keine Chance. So lebte er weitere 10 Monate.
Dann erfuhren wir von Pauli und wurden gefragt, ob wir ihn nicht bei uns aufnehmen könnten. Es würde ihm mit Sicherheit bei uns besser gehen als da wo er gerade war. Wir hatten mal einen alten Beo, der aus ähnlichen Verhältnissen stammte, aber einen Papagei ... Den würden wir dann wahrscheinlich für den Rest unseres Lebens bei uns haben. Ein riesige Verantwortung. Es würde auch bedeuten, dass wir fast nie mehr gemeinsam verreisen könnten. Wir besorgten uns gleich alle möglichen Bücher über (Halmahera-) Edelpapageien und lernten einige Grundlagen über das Wesen und die Haltung dieser Tiere. Wir würden natürlich – möglichst bald - eine Partnerin für Pauli besorgen müssen. Denn das war schnell klar: Allein lassen wollten wir ihn nicht mehr.
Nach ca. 4 Wochen Bedenkzeit beschlossen wir, Pauli bei uns aufzumehmen. Das war im Juni 2002. <Fortsetzung folgt.>
Viele Grüße aus Pullach bei München!
Thomas