Hallo,
ich selber halte nun seit einiger Zeit Peales Papageiamadinen. Meine ersten Peales, welche ich erhalten habe hatten fast allesamt "Geschwülste" an den Schnabelöffnungen, bzw. Schnabelwinkel (mir ist bis heute unverständlich, wie man solche Tiere an einen "Jungzüchter" abgeben kann). Ich brachte die Peales z.T. in einer seperaten
Voliere ("befallene Tiere"), sowie mit Kleinen Kubafinken und Gemalten Amadinen vergesellschaftet unter. Ich tippte bei diesen "Geschwülsten", welche sich auch auf die Schnabelansatz- und Ohrregion, bishin zu den Augen ausdehnten auf die Räudemilbe. Also behandelte ich meine Tiere per Drop-On-Methode mit Ivomec. Weiterhin betüpfelte ich die betroffenen Stellen mit glycerinhaltiger Creme und späterhin auch mit Olivenöl. Diese Behandlung brachte jedoch keinerlei Verbesserung des Zustandes bei den Tieren. Kurz nach Beginn der Behandlung verlor ich einen Vogel, das Ärgernis und die Enttäuschung hierrüber waren groß. Nach weiteren Recherchen, sowie etlichen Telefonaten mit erfahrenen Züchtern, war ich auch nicht wirklich vorangekommen mit der Lösung meines Problemes. Einige Züchter, mit denen ich mich unterhielt, bestätigten mir meine Annahme des Befalles durch Räudemilben, Andere widerrum sprachen von einer unheilbaren arttypischen Krankheit. Um eventuelle Rückschlüsse auf diese Krankheit, bzw. diese Symptome schließen zu können ging ich noch einmal einige Erfahrungsberichte im Internet durch. Die Bilder der Vögel im Internet machten mich doch etwas stutzig und bei genauerem Hinsehen wurde deutlich, dass die gezeigten Tiere exakt die selben "Geschwülste" aufwiesen.
Aus den gesammelten Erfahrungen einiger anderer Vogelliebhaber mit denen ich korrespondierte und meinen Eigenen, setzte ich die Behandlung mit Ivomec ab, um den Tieren nicht noch unnötig Schaden zuzufügen. Zwischenzeitlich musste ich feststellen, dass auch die anfangs optisch nichtbefallenen Tiere derartige Geschwülste aufwiesen - So etwas frustriert natürlich ungemein!
Es verstrich einige Zeit, in der die Tiere auch mit der Mauser begonnen. Mit dem Ausbilden neuer Federn verschwanden die "Geschwülste" langsam, z.T. gänzlich. Über diese Entwicklung war ich sehr erstaunt, zumal ich jegliche Behandlung eingestellt hatte. Im Nachhinein kann ich aus dieser Problematik folgende Schlüsse ziehen:
- diese Geschwülste sind ganz offensichtlich artspezifisch, da befallene (schwach, sowie auch stark befallen) Tiere mit
anderen Arten vergesellschaftet wurden
- diese Geschwülste können als typische Faktorenkrankheit angesehen werden (hierbei spielt die Haltung eine ganz
wesentliche Rolle); Interessant ist hierbei auch die Tatsache, dass diese Symptome beinahe immer zuerst bei den Vögeln
aufgetreten sind, welche ein nahezu gelb-orangenes Kopfgefieder besaßen. Diese Färbung des Kopfgefieders lässt auf eine
unangemessene Haltung schließen und tritt meiner Meinung nach als Mangelerscheinung auf. Nun, sicherlich kann nun der
Einwand aufgebracht werden, dass es innerhalb der Art auch Individuen gibt, welche ein gelbes Kopfgefieder oder blaues
Kopfgefieder besitzen (Wöhrmann), hierbei sollte man jedoch stark differenzieren, handelt es sich um eine genetisch
gebundene abweichende Färbung oder aber ist der Phänotyp des Vogels nur vorrübergehend abweichend und
normalisiert sich bei verbesserten Haltungsbedingungen -> in diesem Zusammenhang soll gleichermaßen auch vor
angebotenen Mutationen dieser Art gewarnt sein!
- die beschriebene Normalisierung des Kopfgefieders bei Vögeln, welche aufgrund von Mangelerscheinungen ein orangenes
Kopfgefieder aufweisen, bzw. stark ausgeprägte Geschwülste, erfolgt etappenweise bei einsetzender Mauser
Auf den Bildern von
Vielflieger wird bei genauerem Betrachten auch erkennbar, dass diese Geschwülste in Ansätzen vorhanden sind. Es ist also durchaus denkbar, dass diese Schwellung, oder wie hier bezeichnete Ödem daher rühren könnte. Ohne Dir (
Vielflieger) zu nahe zu treten zu wollen, bzw. Dir unterstellen zu wollen, dass deine Versorgung und Haltung mangelhaft ist, würde mich schon interessieren, wie Du diese gestaltest.
Diese "Schwellung" muss aber nicht unbedingt von dem von mir beschriebenen Krankheitsbild her rühren.
MfG
Daniel