Das ist wirklich schade, dass Du noch nicht weiter gekommen bist.
Das Problem ist einfach, dass ein einzeln gehaltener Welli nicht unbedingt den Eindruck macht, dass ihm etwas fehlt. Mein Charly war 10 Jahre bei mir und zwar in Einzelhaltung. Ich kannte es nicht anders und Internet hatte ich zu der Zeit noch nicht. Charly war quietschfidel und folgte mir ständig, spielte mit mir usw. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass ihm was fehlen könnte. Aber immer wenn ich zur Arbeit oder halt nicht zu Hause war, war er alleine. D.h. Mind. 10 Std./Tag unter der Woche. Was hat er da wohl in seinem Käfig gemacht??? Alleine vor sich hingespielt?? Ich weiß es nicht, habe mir damals auch nie Gedanken darüber gemacht
Wie gesagt, ein einzeln gehaltener Wellis sitzt nicht unbedingt rum, wie ein Häufchen Elend, wenn man sich mit ihm beschäftigt, daher wird der Eindruck erweckt, es sei alles i.O. In Wirklichkeit hat er sich mangels eines Wellipartner notgedrungen dem Menschen angeschlossen. Ist der Mensch, wenn auch nur vorübergehend weg, ist das Tier einsam und wartet sehnsüchtig darauf, dass er wiederkommt.
Letztes Jahr ist Charly verstorben. Mittlerweile hatte ich viel über die Haltung von Wellis gelesen und so war klar, dass es diesmal 2 Wellis werden. Und Du wirst lachen, mit meinen 37 Jahren hatte sogar ich noch Krach mit meinen Eltern deswegen. Immerhin sind sie die Urlaubsunterkunft für die Tiere. Meine Mutter hat das mit der Paarhaltung zwar begriffen, war aber immer noch der Meinung, dass ich die Wellis nacheinanderholen soll. Sie würden ja sonst nicht so zahm (sie verglich das immer mit Charly und dachte, ich wäre dann enttäuscht). Mein Vater fand das alles total Blödsinn. Ein Freund von ihm, der früher Wellis gezüchtet hat, hat total abgeraten zwei Wellis zu nehmen. Die würde man ja überhaupt nicht zahm bekommen. Nun ja, letztendlich war es ja meine Entscheidung und selbst, wenn meine Eltern das Urlaubsquartier verwährt hätten, hätte ich 2 genommen. Und so sind Jamie und Luka eingezogen.
Ein Jahr sind sie nun hier und im Vergleich mindestens so zahm, wie Charly es nach einem Jahr war. Sie kommen zu mir geflogen, sie machen genausoviel Blödsinn, sie können sogar kleine Tricks (z.B. "Pfötchen" geben) und wenn ich nicht zu Hause bin, brauche ich keine schlechtes Gewissen zu haben, denn sie sind ja nicht allein. Es ist wirklich schön, sie beim Spielen u. Kraulen zu beobachten. Und ich freue mich immer, wenn sie dann plötzlich mal zu mir kommen und mich sozusagen zum Spielen auffordern, weil ich dann weiß, dass sie mich akzeptieren und Zutrauen zu mir haben.
"Das war schon immer so" ist immer so ein gängiger Satz, aber nur weil etwas schon immer so war, muss es ja nicht unbedingt richtig gewesen sein. Meine Eltern sind inzwischen begeistert von den Beiden. Zweimal waren sie nun schon zur Urlaubspflege dort. Meine Mutter hat mir erzählt, dass wenn die Beiden draussen sind, mein Vater ab und zu mal vor ihrem Lieblingsplatz steht und sich mit ihnen "unterhält".
Als beim letzten Mal die Zwei dann auch noch zu meiner Mutter zum Sessel rübergeflogen sind, war sie ganz aus dem Häuschen
Viell. kannst Du ja mal im Internet nach mehr fachlichen Informationen suchen, z.B. über den Tierschutz. Vielleicht kommt sowas bei Deinen Eltern besser an, als die Tipps von so ein paar "vogelverrückten Forenmitgliedern".
Viell. habt ihr ja auch einen örtlichen Tierschutverein, bei dem Du mal nach Infomaterial fragen kannst.
Schau auch mal hier:
Klick unter "Haltung" im 3. Absatz. Viell. hilft das ja auch weiter.
Bleibe ruhig hartnäckig, aber nicht böse dabei werden, sonst verhärten sich die Fronten vielleicht nur aus purem "jetzt-erst-Recht nicht"-Verhalten. Also immer schön ruhig dabei bleiben. Viel Glück wünsche ich Dir und Deinem Welli und halte uns auf dem Laufenden.