Hallo Ute,
ich glaube nicht an einen Leberschaden. Da ich bin sonst nicht der große "Schreiber" bin, würde ich trotzdem gerne mal die Geschichte zu meiner Charlotte erzählen:
Charlotte kam zu mir, als die Partnerin von Paul plötzlich verstarb. Charlotte war damals ganz jung - wurde aber von Paul sofort akzeptiert und "angenommen". Zu der Zeit hatte ich auch noch ein weiteres Paar, welche die "Herren" im Haus waren. Diese 4er Konstellation lebte über Jahre sehr gut und harmonisch.
Vor zwei Jahren verstarb dann wieder ganz plötzlich der dominante Hahn und Paul ergriff sofort die Gelegenheit und eroberte sich die dominante Henne ("Männer"!). Also saß Charlotte plötzlich ganz allein und verlassen da und wusste nicht, wie ihr geschah. Der neu zugeholte Hahn war/ist handaufgezogen und interessierte sich einen Dreck um Charlotte! Noch nicht einmal als Notlösung wollten die beiden ein Paar werden.
Durch Zufall kam ich dann an den Bruder Deiner Minnie - aber auch hier keine Liebe, keine Zuneigung zu Charlotte - eher im Gegenteil: der handaufgezogene Hahn nahm den Kleinen unter seine Fittiche und Charlotte war weiterhin alleine. In dieser Zeit bekam sie massive Gefiederprobleme: der Bauch fast kahl, die Schwungfedern aufgespalten und zerrupft. Ich habe sie damals zu einem vkTA in Leverkusen gebracht und hab sie dort durchchecken lassen. Weder ein Pilz, noch irgendwelche Bakterien waren zu finden. Die Diagnose des TA: sie rupft sich wohl selbst - obwohl ich das nie in der Form beobachten konnte!
Nur 2 Monate später verstarb dann auch die dominante Henne (ich vermute aus Trauer um ihren langjährigen Partner, den Paul nicht ersetzen konnte) - und was soll ich sagen: Paul nahm sich sofort wieder Charlotte (zeitweise sehr massiv: will heißen, dass Paul schon morgens auf Charlotte hing und sie "beglückte" und wenn ich abends nach Hause kam, das gleiche Spiel). Anfangs dachte ich, dass jetzt das Gefiederproblem wieder in Ordnung kommt. Dem war leider nicht! Charlotte sah aus wie ein gerupftes Huhn (mal schlimmer, mal weniger schlimm) und mittlerweile konnte sie auch kaum noch fliegen. Grundsätzlich war sie sehr munter, kletterte viel und zankte sich auch mit den anderen.
Mein Problem war nun aber, dass ich 3 Hähne und nur eine Henne hatte - also besorgte ich noch eine weitere Henne, in der Hoffnung. Diese 5er Konstellation war nicht wirklich zufriedenstellend. Irgendwie schien der ganze psychische Stress Charlotte massiv zuzusetzen.
Wie Du ja weißt, habe ich dann kurz nach Weihnachten die beiden "Sperrmüllis" aufgenommen - eigentlich nur vorübergehend als Pfleglinge, aber: erstens kommt es anders, und zweiten als man denkt: Anfang dieses Jahres zogen alle sieben in die große
Voliere und was soll ich sagen: Charlotte rupft nicht mehr!!!! Ihr Gefieder ist komplett nachgewachsen und es sind keine Störungen oder kahle Flecken mehr zu sehen. Mittlerweile hat sie auch wieder alle Schwungfedern in voller Pracht! (jetzt muss sie nur wieder lernen, dass man damit auch fliegen kann).
Was ich damit sagen will: ich hätte nie gedacht, dass ein 7er Schwarm harmonischer und ausgeglichener ist, als meine 5er Konstellation. Charlotte zeigt es mir jedoch jeden Tag aufs Neue, dass sie in dieser Zusammenstellung viel glücklicher und ausgeglichener ist. Und Paul - der alte Schwerenöter - ist auch nicht mehr 5-7 mal am Tag auf Charlotte, sondern nur noch gelegentlich.
Lange Rede - kurzer Sinn: vielleicht ist der Vorschlag von Bastian genau die Lösung des Problems und wie Du ja schon geschrieben hast, wärst Du ja auch nicht abgeneigt "aufzustocken".
Ich drück die Daumen, dass alles wieder gut wird und ihr schnell eine "Lösung" des "Problems" findet.