Hi Rosita,
danke für die Unterstützung.
Die
Arcadia Birdlamp...hm. In der Terraristik hat die Beleuchtungsdiskussion und der endlose Zank darüber schon lange Tradition-bei den Vogelhaltern gehts gerade erst los.
Meine Meinung zu der Birdlamp:
Arcadia entwickelt seit einiger Zeit Leuchtmittel mit UV output für die Terraristik. In den letzten Jahren hat die Anzahlö der Wettbewerber auf diesem Gebiet sprunghaft zugenommen und geworben wird vor allem mit dem UVB Anteil. War vor wenigen Jahren noch 2% Standard, kamen bald Produkte mit 5% und seit neuestem 8% UVB Anteil heraus.
Da verkaufen sich solche, die mit weniger als 5% locken, den Terrarianern schlecht.
Aber evtl ja den Vogelhaltern, für die die Diskussion neu ist??
Nun, Grundlage der ganzen Diskussion ist die Tatsache, daß bei Säugern auf dem Weg vom zum aktiven 1,25 Dihydroxyvitamin D obligatorisch Umlagerungsprozesse an Vorstufen stattfinden müssen, die nur in der Haut und nur unter Einfluß von UVB Licht stattfinden (Darum sind Europäer auch hellhäutiger als Afrikaner, weil man mit weniger Schutzpigmenten eben die hierzulande geringeren UVB Dosis besser nutzen kann).
Man vermutet, daß das bei Vögeln und Reptilien ähnlich ist.
Allerdings fehlen interessanterweise noch sorgfältige Studien darüber, wie essentiell dieser Schritt hier ist.
Nachtaktive Reptilien und Vögel kommen zb definitiv problemlos ohne jegliche UVB Exposition aus. Auch weiß man, daß der Vitamn D Bedarf auch zu 100% über die Nahrung gedeckt werden kann.
Was nun die gängigen Lampen auf Leuchtstoffbasis angeht: 2,5 oder 8 % UVB von zB 30 Watt sind schon einmal nicht gerade nennenswert viel, nämlich 0,075 bzw 2,4 Watt insgesamt. Je nach Abstrahlfläche und Abstand kommt davon nur ein winziger Bruchteil überhaupt beim Tier an. Schuppen und Federn sind (interessanterweise!)recht undurchlässig für UVB. Die zur Vitamin D Synthese nutzbare UVB Menge bei Verwendung diesr Lampen liegt pro Quadratzentimeter Haut in der Praxis also im subfemtowattbereich. Es darf bezweifelt werden, daß das ausreicht.
Dazu kommt, daß technisch bedingt die UVB Leistung solcher Lampen schon nach wneigen Dutzend Stunden Brenndauer drastisch nachläßt. In der Praxis müßten Lampen, die 12 Stunden täglich brennen etwa alle 2 Monate ausgetauscht werden, wenn man den UVB output halbwegs zumindest größenordnungsmäßig aufrechterhalten will.
Hinzu kommt noch, daß konstruktionsbedingt ALLE Leuchtstofflampen UVB abgeben. Die billige Baumarkt Lampe ebenso, wie die Arcadia.
Je nach Kundenwunsch wirbt man eben unterschiedlich:
Otto Normalverbraucher will kein UV Licht und beschäftigt sich wenig mit der Technik. Also verschweigt man die paar Prozent.
Terrarianer und Vogelliebhaber wollens, also übertreibt man die Wirkung der geringen paar Prozent UV Dosis der Lampen.
Aquarianer wollens nicht, kennen sich aber mit Lichttechnik aus, also beklebt man die Röhren mit UV stioppender Folie (Man sieht, man muß etwas tun, um bei ganz normalen Röhren den UV output abzustellen).
In meinen Augen wird die ganze UVB Diuskussion vor allem von Leuchtmittelherstellern gepuscht und leider springen die Kunden drauf an.
Vor allem aber geht in der ganzen Diskusssion um UVB etwas m.E wirklich wichtiges aber unter:
Es ist unbestrittene Tatsache, daß bei allen Wirbeltieren eine Vielzahl von Verhaltens und Entwicklungsprozessen tatsächlich Licht-gesteuert ist. dabei spielt in der Regel die absolute Lichtmenge und die Zeitdauer der Lichtphasen die Hauptrolle (vermittelt werden die Stimuli wahrscheinlich vor allem via Epiphyse, die bei Amphibien und Reptilien gar noch selbst lichtempfindlich ist) Sonnenlichtähnlichkeit im Spektrum kann oft vorteilhaft sein, ist aber nicht immer wichtig.
Unser Auge sieht Licht sehr subjektiv.
Messungen sind da objektiver:
Ein gut ausgeleuchteter Büroarbeitsplatz weist etwa 1000 Lux auf, ein durchschnittliches Wohnzimmer in den meisten Regionen um 500.
Ein trüber Tag in Deutschland hat um die 40 000 Lux. Ein Sonnentag in den Tropen über 100 0000.
Unsere Pfleglinge im Haus leben also im Vergleich zu ihrer Heimat geradezu in Dunkelhaft -und unter all der Diskussion um UV -Spektren und Prozente dnekt kaum einer mal daran, wei wichtig eine hohe Lichtintensität eigentlich ist!
Also Licht an! Aber wie?
Hier mal aus dem Kopf (daher evtl nicht 100% exakt) ein paar Werte, die man bedenken könnte:
Die
Arcadia Birdlamp bringt es, soweit ich das im Kopf hab, brandneu auf knapp 3000 Lux,
OK, jedes Licht , das das Umfeld der Vögel heller macht ist besser als gar keins. Aber wie ich schon sagte: das bringt auch die Baumarkt Lampe-und das wesentlich günstiger.
Problem aller Leuchtstofflampen und Energiesparbirnen ist das Flimmern. Zu hochfrequent für unser Auge, für die Vögel aber deutlich auflösbar und sicher sehr nervend.
Also sollte es für alle Vogelhalter Pflicht sein, für alle(Leuchtstoff) Lampen in Sichtweite der Vögel elektronische Vorschaltgeräte zu verwenden. Dann shiftet das Flimmern nämlich in so hohe Frequenzbereiche, daß auch die Birds das nicth mehr sehen-und die lebensdauer der Leuchtmittel steigt erheblich.
Unsere Sonne liefert Mischlicht mit einer Farbtemperatur von 5-6000Kelvin.
Leuchtmittel für Vögel sollten also möglichst in ähnlichem Berreich liegen.
Auf Dauer am preiswertesten fährt man bei der Verwendung von HQI (oder CDM) Brennern. Eine 150 W HQI der lichtfarbe NDL liefert etwa 18 000 Lux bei so um die 4800 Kelvin-also sehr sonnenlichtnah.
In der Anschaffung sind die Dinger zwar teuer, in der lichtleistung pro Watt schlagen sie aber jede Konkurrenz um Längen. Meine habe ich alle für einen Appel und nen Ei bei ebay ersteigert. Sehen vielleicht etwas gebrauchter aus, mit neuem Brenner (auch jeweils für billig bei ebay) sind sie aber ebenso gut, wie neu.
Das Nonplusultra sind die neuen CDM-R Lampen. Die schaffen bereits mit 70 W den Lichtausstoß einer 150 W HQI. Leider sind die derzeit noch teurer und noch kaum gebraucht erhältlich.
Jedenfalls sozusagen als Fazit mein Standpunkt: Helles Licht ist wichtig. Vitamin D auch-aber es ist nicht ganz klar, WIE wichtig für Vögel da der UVB gesteuerte Prozeß ist (Generationen von Heimvögeln hinter Glas lebten fröhlich und gesund bei hellem Licht ohne jegliches UVB) da verlaß ich mich auf keine Lampe, da wenig gutes auf dem Markt ist (Ausnahme: Sanolux, Ultravitalux, active UV heat und einige wenige andere sind wirklich richtig gut und machen Vit. D Gaben fast entbehrlich..hier könnte man endlos weiter diekutieren), sondern kümmere mich um entsprechend angepaßte Ernährung und eben auch Supplemente.
Lieber eine helle Lampe und keine UVB Quelle als eine zweifelhafte UVB Quelle aber zu wenig Licht.
Zu dunkel gehaltene Vögel kränkeln definitiv leichter und sind weniger aktiv.
Ohne UVB gehaltene Vögel fallen dagegen in der Regel gar nicht negativ auf.
In hellem Tageslicht direkt hinter (UVB völlig filterndem) Glas gehaltene Vögel sind bei gutem Futter munter, fortpflanzungsfreudig und langlebig.
Im dunkeln gehaltene nicht.
Wie komme ich also wohl darauf, Lichtintensität für wichtiger als UVB zu halten?
Soweit zwischen zwei Meetings und daher in Eile mein Standpunkt zur Lichtdiskussion.
Vielleicht ist er ja etwas erhellend