Rupfungen

Diskutiere Rupfungen im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hab mir gedacht, ewig die Rupfungen in den Beobachtungen Thred zu stellen passt auf die Dauer nicht wirklich, da es ja keine Beobachtungen sind...
Hab auch einiges gefunden, jedoch bin ich nie dazu gekommen es einzustellen. Heutefand ich in der Einfahrt unserer Nachbarn diesen eindeutigen Beweis für eine Sperberattacke.

http://i385.photobucket.com/albums/oo300/Deinonychus6/SANY0022.jpg

http://i385.photobucket.com/albums/oo300/Deinonychus6/SANY0021-1.jpg

Amselrupfung

Und letzte Woche war ich im Revier von Habichten unterwegs:

http://i385.photobucket.com/albums/oo300/Deinonychus6/SANY0006-1.jpg

Taubenrupfung

Konnte beide, Sperberweibchen und Habichte, bei ihren Jagdflügen beobachten.

LG Phil
 
Ich sehe hier oft Gerupfe von Waldkauzen Waldohreulen und Turmfalken im Nadelwald. Ich nehme an, der Täter ist dann der Habicht.
Allerdings verstehe ich nicht ganz wie er den Falken fängt. Ich meine bei den eulen ist ja klar, er fängt sie wenn sie tagsüber irgendwo schlafen.
den falken seh ich eigendlich immer bloß im flug.
einmal hab ich auch das gerupf eines mäusebussard gesehen, aber der kann ja vorher schon tot gewesen sein.
 
Ich sehe hier oft Gerupfe von Waldkauzen Waldohreulen und Turmfalken im Nadelwald. Ich nehme an, der Täter ist dann der Habicht.
Allerdings verstehe ich nicht ganz wie er den Falken fängt. Ich meine bei den eulen ist ja klar, er fängt sie wenn sie tagsüber irgendwo schlafen.
den falken seh ich eigendlich immer bloß im flug.
einmal hab ich auch das gerupf eines mäusebussard gesehen, aber der kann ja vorher schon tot gewesen sein.
Alle von Dir genannten Arten (auch der Mäusebussard!) werden regelmäßig vom Habicht geschlagen (der Mäusebussard natürlich i.d.R. nur vom Habichtsweib). Der Habicht ist ein äußerst geschickter Überraschungsjäger. Wenn er mit dem entsprechenden Geschwindigkeitsüberschuß den Falken überrumpeln kann, dann tut sich dieser schwer zu entkommen, auch in der Luft.

VG
Pere ;)
 
So ist es, der Habicht ist äußerst kräftig und aggressiv im Vergleich zu etwa gleichgroßen Greifen.
In einer Ausgabe des DFO wird sogar beschrieben das junge Schrei- und Fischadler schon von einem weiblichen Habicht geschlagen worden sind.
Und genau diese Wildheit übt eine enorme Faszination auf mich aus.

Der Habicht ist der König der Greife !!:zwinker:
 
Der Habicht? Naja ich würd sagen der Steinadler ist da nochmal einen zacken schärfer und von diesem würde dann auch der Habicht zur Beute werden können.
Früher kam es ja auch ab und an vor, dass der Steinadler Kinder geholt hat, ich würd ihm alles zutrauen.
 
@RollyS: Eigentlich war der letzte Kommentar nicht so ganz wörtlich zu nehmen. Das es stärkere Greife gibt ist ja klar. Aber für seine Größe und Gewichtsklasse ist er doch schon ein sehr edler Jäger.

Das Steinadler Kinder geschlagen haben sollen halte ich für Schauergeschichten die genauso wie beim Sperber und HAbicht erzählt wurden um diesen Tieren etwas boshaftes anhängen zu können.

LG Phil
 
Das hat mir ein Falkner erzählt, es ist auch nachweisbar. Vor einigen Jahren gab es auch mal einen Fall wo , ich glaube in Italien ein Kleinkind von einem Steinadler erbeutet wurde. Die Familie hatte in den Bergen Piknick gemacht.
Das kam damals groß in den Nachrichten.
Von der Größe her würde es ins Beutechema passen und dass es en Mensch ist, das erkennt der Vogel ja nicht, er kann es für einen Hasen gehalten haben.

Steinadler von Falknern haben ja auch schon den eigenen Jagdhund geschlagen oder den eigenen Falkner angegriffen und schwer verletzt.
 
Ja, es scheint glaubwürdige Schilderungen von "Angriffen" auf Kleinkinder gegeben zu haben. Kleinkind bei der Heuernte auf Decke abgelegt und ein neugieriger Adler schaut sich den kleinen "Wurm" aus der Nähe an etc. Effektives schlagen, da ist die Chance auf einen sechser im Lotto viel grösser!

Beizadler ist wieder ein ganz anderes Thema! Da spielt Prägung etc auch mit. Das kann nicht so verglichen werden.

Von der Beutepalette her, ist die beim Habicht aber doch recht reichhaltiger. Er ist wesentlich wendiger als ein Steinadler und hat eine wesentlich grössere Verbreitung, auch in Tieflagen. Da liegen einfach mehr Möglichkeiten drin, auch wenn ein Steinadler kräftiger ist.
Selbst ein Steinadler Brutpaar kann auch von anderen kleineren Greifen zur Brutaufgabe gebracht werden. Also Grösse und Stärke allein ist nicht alles.

Wir haben ja auch ein paar Adler hier, und ich seh ihn immer wieder auch über meinem Haus. Geniessen und keine Angst haben! Als Beute konnt ich ihm hier um 800m.ü.M z.B. Rotmilan, Katze, Krähe. Gamskitz etc nachweisen.
 
So ist es, der Habicht ist äußerst kräftig und aggressiv im Vergleich zu etwa gleichgroßen Greifen.
Oh, da muß ich aber was dazu sagen: Was versteht man unter Aggressivität? Jeder, der schon mal mit Bussarden hantiert hat, weiß um deren Aggressivität. Auch sind sie innerartlich sehr zänkisch. Habichte sind vom Wesen her anders. Man darf das "aggressive" Verhalten gegenüber Artgenossen und das Schlagen (als Beute!) von Bussarden nicht als Aggressivität fehlinterpretieren. Vielleicht ist das Wort "Aggressivität" gänzlich fehl am Platze, wenn es um die Verhaltensweisen von Wildvögeln geht. :zwinker:

Der Habicht ist der König der Greife !!:zwinker:
Meine Rede! :bier:

Hier nochmal das Zitat von P. ENGELMANN (1928 ):
„Der Habicht ist der vollendetste, vielseitigste Raubvogel, der Räuber schlechthin. An Verschlagenheit, an unerhörter Dreistigkeit und wildem Ungestüm erreicht ihn kein anderes Geschöpf ... Mag ihm der Adler an Kraft, der Edelfalk an Schnelligkeit und Stoßsicherheit in der Luft, der Fischadler im Wasser, die Bodenweihe in der irdischen Kleinarbeit überlegen sein, so übertrifft er sie alle doch an kühner Unverschämtheit, jähem Wesen und bewundernswerter Vielseitigkeit auf der Jagd ..."

VG
Pere ;)
 
Oh, da muß ich aber was dazu sagen: Was versteht man unter Aggressivität? Jeder, der schon mal mit Bussarden hantiert hat, weiß um deren Aggressivität. Auch sind sie innerartlich sehr zänkisch. Habichte sind vom Wesen her anders. Man darf das "aggressive" Verhalten gegenüber Artgenossen und das Schlagen (als Beute!) von Bussarden nicht als Aggressivität fehlinterpretieren. Vielleicht ist das Wort "Aggressivität" gänzlich fehl am Platze, wenn es um die Verhaltensweisen von Wildvögeln geht. :zwinker:

OK, vielleicht ist es wirklich nicht das richtige Wort. Vielleicht sollte man lieber ungestüm oder scharf sagen.

@RollyS: Den Artikel oder die Nachrichten habe ich damals verpasst. Muß wohl ein echter Schocker gewesen sein. Dazu glaube ich allerdings das der Adler sich da etwas vertan hat. Und ich bin der Meinung das er sehr wohl unterscheiden kann zwischen Hase, Mensch oder Murmeltier.

LG Phil
 
Hab auch einiges gefunden, jedoch bin ich nie dazu gekommen es einzustellen. Heutefand ich in der Einfahrt unserer Nachbarn diesen eindeutigen Beweis für eine Sperberattacke.

http://i385.photobucket.com/albums/oo300/Deinonychus6/SANY0022.jpg

http://i385.photobucket.com/albums/oo300/Deinonychus6/SANY0021-1.jpg

Amselrupfung

Und letzte Woche war ich im Revier von Habichten unterwegs:

http://i385.photobucket.com/albums/oo300/Deinonychus6/SANY0006-1.jpg

Taubenrupfung

Konnte beide, Sperberweibchen und Habichte, bei ihren Jagdflügen beobachten.

LG Phil


Woran lässt sich bei einem solchen Fund denn ablesen, wer der "Täter" war?

LG astrid
 
Im ersten Blick kannst Du unterscheiden, ob es ein Greifvogel oder Beutegreifer wie Fuchs oder Marder war:
der Greifvogel reisst die Federn im ganzen aus, der Kiel ist unversehrt.
Der Beutegreifer wie Fuchs verursacht einen "Riss", das heisst, der Kiel ist wie abgeschnitten.
Gilt auch für Katzen.
 
Danke, diese Unterscheidungsmerkmale kann ich nachvollziehen, aber es wurde ja geschrieben, das eine war ein Sperber, das andere sei ein Habichtopfer. Deshalb dachte ich, dass sich auch die Raubvogelart anhand des Federfundes eindeutig zuordnen lässt.

LG astrid
 
Danke, diese Unterscheidungsmerkmale kann ich nachvollziehen, aber es wurde ja geschrieben, das eine war ein Sperber, das andere sei ein Habichtopfer. Deshalb dachte ich, dass sich auch die Raubvogelart anhand des Federfundes eindeutig zuordnen lässt.
Eindeutig nicht immer, aber sehr oft mit hoher Wahrscheinlichkeit.

Der Sperber rupft oft an anderen Stellen als der Habicht, meist (aber nicht immer) in jüngeren Beständen und gedeckter. Auch rupft der Habicht (vor allem der Terzel während der Brutzeit) die Beute nur sehr unvollständig, oft denselben Vogel an mehreren Stellen verteilt, wenngleich ich dieses Muster auch schon ein mal beim Sperber gefunden habe.

Der Sperber rupft den gesamten Vogel meist sehr sorgfältig an ein und derselben Stelle, sodaß die gefunden Federn oftmals komplett vollständig vorhanden sind.

VG
Pere ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also, bei der Taubenrupfung kann ich nicht feststellen um welche Art Taube es sich handelte, aber anhand der vielen Ringeltaubenrupfungen die sich in dem Waldstück befinden muß der Verdacht auf den Habicht fallen. Beim Habicht findet man auch häufig Kotspritzer am Rupfplatz, eine kleine Hilfe bei Taubenrupfungen.

Sperber (Weibchen) können ebenfalls Ringeltauben überwältigen, allerdings dürfte das nicht die Regel sein. Eine Auflistung der am häufigsten vom Sperber geschlagenen Vögel findest du im Thread "04.02. Vortrag des Nabu Warendorf...".

Bei der Amselrupfung macht schon bereits der Fundort auf den Täter aufmerksam. Direkt vor der Haustür des Nachbarn, mitten in einer Wohnsiedlung... das kann nur der Sperber getan haben. Denn er kommt, im Gegensatz zum waldbewohnenden Habicht, oft in die Siedlungen und jagd Kleinvögel durch die Gärten.

Ein wenig Kenntis über die ansässigen Vögel und Feldbeobachtungen haben natürlich auch was mit der Bestimmung des Täters zu tun.

LG Phil
 
Heute ein frisch geschlagenes Blesshuhn gefunden, mitten aufm Acker, also ohne Deckung.
Der nächste Tümpel ist ca. 100m entfernt. Scheinbar konnte der Wasservogel noch zu einem Fluchtversuch ansätzen welcher ihn aber auch nicht rettete.

http://i385.photobucket.com/albums/oo300/Deinonychus6/SANY0003-3.jpg

http://i385.photobucket.com/albums/oo300/Deinonychus6/SANY0004-1.jpg

Bei den "Beobachtungen Februar 2010" wurde der mögliche Jäger bei einer Blesshuhnjagd abgelichtet.

LG Phil
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss hier mal ganz kurz mittenrein was sagen, bin auch gleich wieder still:

DAS ist vielleicht ein toller Thread! So etwas von interessant und lehrreich................... warum hab' ich da jetzt erst reingeschaut?

Ich bin in Gefieder- und Rupfungsdingen gerade mal ein Stückchen besser als Otto Normalverbraucher ........... das hier ist wirklich was zum Lernen! Danke!

Beeindruckte Grüße
von Stefanie :beifall:
 
Thema: Rupfungen

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