Schnitzerei eines Vogels

Diskutiere Schnitzerei eines Vogels im Forum Vogelbestimmung im Bereich Allgemeine Foren - Hallo liebe Vogel Community. Habe eine kleine Frage an die Experten. Könnt ihr mir sagen auf was für einen Vogel sich diese Schnitzerei bezieht...
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fogäl

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Hallo liebe Vogel Community.

Habe eine kleine Frage an die Experten.

Könnt ihr mir sagen auf was für einen Vogel sich diese Schnitzerei bezieht? (Falls es überhaupt einem realen Vogel nachempfunden wurde)

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Ich danke vielmals.

Gruß, Fogäl
 
Die Klinge ist ein Bajonett der Firma Alcoso aus Solingen und stammt mindestens von 1945 oder sogar früher. Leider wurden die Dokumente bei einem Bombenangriff 1945 zerstört deshalb konnte ich von Alcoso nur eine Datierung anhand des Stempels bekommen.

Der Griff ist demnach eventuell eine nachträgliche Auftragsarbeit bzw ein Einzelstück.

Aber das Messer ist jedenfalls aus Deutschland von der Zeit vom 1. - 2. WK.

Hoffe das hilft.
 
Hallo,
(Falls es überhaupt einem realen Vogel nachempfunden wurde)
ich denke eher nicht. Man stelle sich vor, der Schnabel schließt sich...nicht nur dass der Unterschnabel länger als der Oberschnabel wäre, auch ein komplettes Schließen mit dieser Schnabelform, wäre nicht möglich. Da hat jemand mMn mit viel Phanatsie gearbeitet....ein schönes Stück.
 
Ob der Schnitzer sich genau auf die Maße konzentriert hat oder ob er nur "signalisieren" möchte - was wieder für Möwen spricht - das "Schreien" symbolisiert werden sollte. Wer weiß, vielleicht findet man durch Zufall die Lösung .
 
Da hat jemand mMn mit viel Phanatsie gearbeitet...
Sehe ich ebenso, es ist aus meiner Sicht eher ein Fabelwesen.
Stärke, Kraft und Freiheit sollen zum Ausdruck gebracht werden. Die Drohgebärde drückt alles aus.
Das wäre jetzt meine Interpretation dazu.
 
Ob der Schnitzer sich genau auf die Maße konzentriert
Es ging mir nicht um genaue Maße, sondern ich wollte mit meinen Gedanken ausdrücken, dass sich der Schnitzer um die 1945, nicht an einem realen Vogel orientiert hat.....allerdings erscheint mir die Form des Oberschnabels schon ähnlich wie der einer Möwe. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Moin,
Raubvogel. I.V.m.
der Federzeichnung Etc..... Warum und wer wollte sich eine Möwe als Handgriff fertigen lassen?????
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich finde es schlau in einem Forum für Vogelliebhaber zu fragen. Hätte ja sein können, dass es Jemand weiß. Und das Spekulieren kann ja Jeder selbst entscheiden, ob er da mitmacht oder nicht.

Wo wir gerade beim Spekulieren sind.... Vielleicht war es ja ein Lehrling bei Alcoso, der einen Adler meinte, aber zu wenig Erfahrung hatte ;D
 
Dann stimme ich auch mal ins Lied der Spekulationen ein und hinterfrage mal die Einordnung als Bajonett. Als solches ist es unbrauchbar, da es mit dieser Art von Griff und (Nicht-)Parierstange nicht bestimmungsgemäß an der Waffe (K98) befestigt werden kann. Wahrscheinlicher ist daher, dass es sich um eine Bajonettklinge handelt, die zu einem Hirschfänger aus- oder umgearbeitet wurde.

Unter dieser Annahme können wir auf den Geist der Zeit schauen. Damals war vieles von Überlegenheit geprägt und man neigte dazu, auch Tiere in Hierarchie-Schubladen zu stecken. Und in der Vogelwelt ganz oben stand eben der Adler, der als "mächtiger, heroischer und überlegener Vogel", in idealer Weise die "damals beanspruchten Eigenschaften des Deutschen" verkörperte (man denke nur an den Reichsadler). Das schlug sich natürlich auch in der Jagd nieder, die ebenfalls in diesem Geiste gelebt wurde. So gehören von den Vögeln nur Stein- und Seeadler, Trappe und Auerhahn zum "Hochwild", während alle anderen dem "Niederwild" zugeordnet wurden (und noch heute werden). Insofern wäre mit dieser Denkweise ausschließlich der Adler "würdig" gewesen, dem Hirsch als "König des Waldes" in Form der Anwendung eines Hirschfängers ein Ende zu setzen.

Vor diesem Hintergrund dürfte kaum ein anderer Vogel als ein Adler in Betracht kommen. Dass Details nicht so ganz passen, würde ich der künstlerischen Freiheit zuschreiben.

VG
Pere ;)
 
Dann stimme ich auch mal ins Lied der Spekulationen ein und hinterfrage mal die Einordnung als Bajonett. Als solches ist es unbrauchbar, da es mit dieser Art von Griff und (Nicht-)Parierstange nicht bestimmungsgemäß an der Waffe (K98) befestigt werden kann. Wahrscheinlicher ist daher, dass es sich um eine Bajonettklinge handelt, die zu einem Hirschfänger aus- oder umgearbeitet wurde.

Unter dieser Annahme können wir auf den Geist der Zeit schauen. Damals war vieles von Überlegenheit geprägt und man neigte dazu, auch Tiere in Hierarchie-Schubladen zu stecken. Und in der Vogelwelt ganz oben stand eben der Adler, der als "mächtiger, heroischer und überlegener Vogel", in idealer Weise die "damals beanspruchten Eigenschaften des Deutschen" verkörperte (man denke nur an den Reichsadler). Das schlug sich natürlich auch in der Jagd nieder, die ebenfalls in diesem Geiste gelebt wurde. So gehören von den Vögeln nur Stein- und Seeadler, Trappe und Auerhahn zum "Hochwild", während alle anderen dem "Niederwild" zugeordnet wurden (und noch heute werden). Insofern wäre mit dieser Denkweise ausschließlich der Adler "würdig" gewesen, dem Hirsch als "König des Waldes" in Form der Anwendung eines Hirschfängers ein Ende zu setzen.

Vor diesem Hintergrund dürfte kaum ein anderer Vogel als ein Adler in Betracht kommen. Dass Details nicht so ganz passen, würde ich der künstlerischen Freiheit zuschreiben.

VG
Pere ;)
Das hast Du schön gesagt und gut erklärt. Danke! ;)
 
Ich möchte auf ein Detail in der Schnitzerei hinweisen, das die Art etwas einschränkt. Der Vogelkopf zeigt eine ganz ausgeprägte Wachshaut, wie es eben bei Greifvögeln der Fall ist. Das schließt z.B. jegliche Möwe aus.

Ich denke auch, dass das ein Adlerkopf sein soll.

LG
 
Unter dieser Annahme können wir auf den Geist der Zeit schauen. Damals war vieles von Überlegenheit geprägt und man neigte dazu, auch Tiere in Hierarchie-Schubladen zu stecken. Und in der Vogelwelt ganz oben stand eben der Adler, der als "mächtiger, heroischer und überlegener Vogel", in idealer Weise die "damals beanspruchten Eigenschaften des Deutschen" verkörperte (man denke nur an den Reichsadler). Das schlug sich natürlich auch in der Jagd nieder, die ebenfalls in diesem Geiste gelebt wurde. So gehören von den Vögeln nur Stein- und Seeadler, Trappe und Auerhahn zum "Hochwild", während alle anderen dem "Niederwild" zugeordnet wurden (und noch heute werden). Insofern wäre mit dieser Denkweise ausschließlich der Adler "würdig" gewesen, dem Hirsch als "König des Waldes" in Form der Anwendung eines Hirschfängers ein Ende zu setzen.

Vor diesem Hintergrund dürfte kaum ein anderer Vogel als ein Adler in Betracht kommen. Dass Details nicht so ganz passen, würde ich der künstlerischen Freiheit zuschreiben.

VG
Pere ;)
Dem darf ich als Fachfrau nur zustimmen. Das soll ein Adler sein, auch wenn es nicht so aussieht.
 
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