W
Wolga
Guest
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und möchte mich und meine Graue mal vorstellen. Es ist mittlerweile 17 Jahre her, dass bei mir und meiner Familie ein Kongo Graupapagei eingezogen ist. Insofern habe ich viele Erfahrungen mit diesem Geier, der mich damals sofort als Hauptbezugsperson beschlagnahmt hatte. Der größte Fehler aus artgerechter Sicht war natürlich von Anfang an die Einzelhaltung, wobei der Züchter, im Nachhinein gesehen, an keiner Aufklärung/Beratung für so Neulinge interessiert war und nach dem nüchternen „Geschäft“ (Vogel + Käfig + Übergabe - Geld) aus unserem Leben mit dem neuen Familienmitglied verschwunden war. Unerfahren und naiv gingen wir damals davon aus, dass eine Anzeige in der Süddeutschen Zeitung ein seriöser Rahmen ist. Gleichzeitig war das gute Gefühl, eine Deutsche Handaufzucht erworben zu haben und damit keinerlei Wildfänge zu unterstützen. Unser „Simmerl“ ist in dieser langen Zeit unser 3. Kind geworden, frech , intelligent und sprechbegabt. Irgendwann in den ersten Jahren hat dann auch das in vielen Foren und Zeitschriften befürchtete und beschriebene Rupfen angefangen. Im Fall „simmerl“ schaute das so aus, dass die Federn im Hals- und Bauchbereich immer weniger wurden. Allerdings hatte sich unser Vogel auf die nachwachsenden Federn im Stadium der Federstifte spezialisiert, und zwickte diese ab, bevor sie sich öffnen konnten. Die Folge waren viele Tierarztbesuche, wobei verschiedene Veterinäre letztendlich immer auf die Halskrause als der Weisheit letzter Rat gekommen sind. Die Halskrause habe ich auch schon desöfteren zur Sanierung des Bauches eingesetzt, wobei sich der „Simmerl“ von mir alles gefallen lässt und es deshalb überhaupt möglich war und ist. Allerdings tut mir der arme Vogel bei der längerfristigen Prozedur immer Leid und das Resultat sind letztendlich nur einige, aber zu wenig nachgewachsene Federn am Bauch. Vor knapp zehn Jahren hatten wir dann auch einen Verpaarungsversuch unternommen. Zufällig wurde uns bekannt, dass ein Grauer abgegeben werden muß, weil sein Besitzer inhaftiert wird. Die Einschränkung war, dass es sich um einen Wildfang handelte, der jedoch keine großen Marotten zeigte und einfach zu halten war. Im Sinne einer guten Tat für unseren und den neuen „Grauen“ sind wir dort hingefahren und haben „Lotte“ mitgenommen. Zu der Geschichte mit „Lotte“ als Zweitvogel ist nur noch kurz zu sagen, dass unser „Simmerl“ unterdrückt wurde und wir uns schweren Herzens von „Lotte“ wieder trennen mussten. Gott sei Dank hatten wir über Bekannte einen guten Platz bei einem erfahrenen Vogelliebhaber gefunden. Im Nachhinein wurde uns klar, dass man unserem „Simmerl“ nicht einfach einen anderen „Grauen“ dazugesellen kann. Das würden wir Menschen auch nicht wollen. Gestärkt von Berichten (in Foren und Zeitschriften) über gelungene Verpaarungen von „Grauen“ auch nach 20 oder 30 Jahren Einzelhaltung hatten wir zum Jahresbeginn entschieden, uns auf die Suche nach einer sinnvollen Vergesellschaftungsmöglichkeit zu begeben. Dabei bin ich im Google auf meine Idealvorstellung gestoßen: Eine Partnervermittlung, die unseren Vogel in einen Schwarm von Grauen aufnimmt und sich unser Vogel als Vogel erkennen lernen darf – und vielleicht einen Partner selbst aussucht und findet. Und das Ganze ohne Stress und Zeitdruck! Dabei wurde vorab (mittels DNA) auch endlich geklärt, dass es sich bei unserem Grauen um ein Weibchen bzw. um eine „Simmi“ handelt. Unsere „Simmi“ lebt nun seit Ende Januar bei Frau W. im Allgäu und wir waren beim Erstkontakt angetan von dem Sachverstand, der Zuversicht und dem liebevollen Umgang mit allen dort lebenden Papageien. Laut wöchentlicher Info geht es unserer „Simmi“ gut und sie ist integriert und an allem interessiert. Das macht uns zuversichtlich, dass wir uns auf den richtigen Weg gemacht haben und unsere „Simmi“ in den richtigen Händen ist. Wir vermissen unsere Graue zwar sehr, bleiben aber auch langfristig vernünftig und abwartend, und erhoffen uns irgendwann den Tag, an dem wir sie zusammen mit einem Herzenspartner wieder abholen dürfen. Zwischenzeitlich baue ich in meinem Garten eine Voliere mit Schutzhaus. Jedenfalls bin ich froh, dass es Menschen wie Frau W. gibt, die den Einzelhäftlingen wie unserer „Simmi“ eine neue Lebensmöglichkeit eröffnen helfen. ...und meine Erkenntnis/Botschaft ist schlicht und einfach: Keine Einzelhaltung von Papageien! Richtig bewusst wurde mir das, als unser Vogel begann mich „Mensch“ anzubalzen! Vielleicht kann meine Geschichte in dem Forum dazu beitragen, dass ein Papagei weniger in Einzelhaltung kommt. In diesem Sinne grüße ich alle Papageienfreunde.
Wolfgang
ich bin neu hier und möchte mich und meine Graue mal vorstellen. Es ist mittlerweile 17 Jahre her, dass bei mir und meiner Familie ein Kongo Graupapagei eingezogen ist. Insofern habe ich viele Erfahrungen mit diesem Geier, der mich damals sofort als Hauptbezugsperson beschlagnahmt hatte. Der größte Fehler aus artgerechter Sicht war natürlich von Anfang an die Einzelhaltung, wobei der Züchter, im Nachhinein gesehen, an keiner Aufklärung/Beratung für so Neulinge interessiert war und nach dem nüchternen „Geschäft“ (Vogel + Käfig + Übergabe - Geld) aus unserem Leben mit dem neuen Familienmitglied verschwunden war. Unerfahren und naiv gingen wir damals davon aus, dass eine Anzeige in der Süddeutschen Zeitung ein seriöser Rahmen ist. Gleichzeitig war das gute Gefühl, eine Deutsche Handaufzucht erworben zu haben und damit keinerlei Wildfänge zu unterstützen. Unser „Simmerl“ ist in dieser langen Zeit unser 3. Kind geworden, frech , intelligent und sprechbegabt. Irgendwann in den ersten Jahren hat dann auch das in vielen Foren und Zeitschriften befürchtete und beschriebene Rupfen angefangen. Im Fall „simmerl“ schaute das so aus, dass die Federn im Hals- und Bauchbereich immer weniger wurden. Allerdings hatte sich unser Vogel auf die nachwachsenden Federn im Stadium der Federstifte spezialisiert, und zwickte diese ab, bevor sie sich öffnen konnten. Die Folge waren viele Tierarztbesuche, wobei verschiedene Veterinäre letztendlich immer auf die Halskrause als der Weisheit letzter Rat gekommen sind. Die Halskrause habe ich auch schon desöfteren zur Sanierung des Bauches eingesetzt, wobei sich der „Simmerl“ von mir alles gefallen lässt und es deshalb überhaupt möglich war und ist. Allerdings tut mir der arme Vogel bei der längerfristigen Prozedur immer Leid und das Resultat sind letztendlich nur einige, aber zu wenig nachgewachsene Federn am Bauch. Vor knapp zehn Jahren hatten wir dann auch einen Verpaarungsversuch unternommen. Zufällig wurde uns bekannt, dass ein Grauer abgegeben werden muß, weil sein Besitzer inhaftiert wird. Die Einschränkung war, dass es sich um einen Wildfang handelte, der jedoch keine großen Marotten zeigte und einfach zu halten war. Im Sinne einer guten Tat für unseren und den neuen „Grauen“ sind wir dort hingefahren und haben „Lotte“ mitgenommen. Zu der Geschichte mit „Lotte“ als Zweitvogel ist nur noch kurz zu sagen, dass unser „Simmerl“ unterdrückt wurde und wir uns schweren Herzens von „Lotte“ wieder trennen mussten. Gott sei Dank hatten wir über Bekannte einen guten Platz bei einem erfahrenen Vogelliebhaber gefunden. Im Nachhinein wurde uns klar, dass man unserem „Simmerl“ nicht einfach einen anderen „Grauen“ dazugesellen kann. Das würden wir Menschen auch nicht wollen. Gestärkt von Berichten (in Foren und Zeitschriften) über gelungene Verpaarungen von „Grauen“ auch nach 20 oder 30 Jahren Einzelhaltung hatten wir zum Jahresbeginn entschieden, uns auf die Suche nach einer sinnvollen Vergesellschaftungsmöglichkeit zu begeben. Dabei bin ich im Google auf meine Idealvorstellung gestoßen: Eine Partnervermittlung, die unseren Vogel in einen Schwarm von Grauen aufnimmt und sich unser Vogel als Vogel erkennen lernen darf – und vielleicht einen Partner selbst aussucht und findet. Und das Ganze ohne Stress und Zeitdruck! Dabei wurde vorab (mittels DNA) auch endlich geklärt, dass es sich bei unserem Grauen um ein Weibchen bzw. um eine „Simmi“ handelt. Unsere „Simmi“ lebt nun seit Ende Januar bei Frau W. im Allgäu und wir waren beim Erstkontakt angetan von dem Sachverstand, der Zuversicht und dem liebevollen Umgang mit allen dort lebenden Papageien. Laut wöchentlicher Info geht es unserer „Simmi“ gut und sie ist integriert und an allem interessiert. Das macht uns zuversichtlich, dass wir uns auf den richtigen Weg gemacht haben und unsere „Simmi“ in den richtigen Händen ist. Wir vermissen unsere Graue zwar sehr, bleiben aber auch langfristig vernünftig und abwartend, und erhoffen uns irgendwann den Tag, an dem wir sie zusammen mit einem Herzenspartner wieder abholen dürfen. Zwischenzeitlich baue ich in meinem Garten eine Voliere mit Schutzhaus. Jedenfalls bin ich froh, dass es Menschen wie Frau W. gibt, die den Einzelhäftlingen wie unserer „Simmi“ eine neue Lebensmöglichkeit eröffnen helfen. ...und meine Erkenntnis/Botschaft ist schlicht und einfach: Keine Einzelhaltung von Papageien! Richtig bewusst wurde mir das, als unser Vogel begann mich „Mensch“ anzubalzen! Vielleicht kann meine Geschichte in dem Forum dazu beitragen, dass ein Papagei weniger in Einzelhaltung kommt. In diesem Sinne grüße ich alle Papageienfreunde.
Wolfgang