Ich kann mich Isrin da nur anschließen: Auf keinen Fall eine einzelne Henne oder einen einzelnen Hahn oder womöglich zwei Hähne! Ich erlebe Sperlis als sehr liebeshungrige Lebewesen, jede Konstellation in der nicht jeder Topf sein Deckelchen bekommt, kann böse enden. Zwar können sich Hähne untereinander auch verstehen, das hatte ich hier selbst eine zeitlang, aber damit war es SCHLAGARTIG vorbei, als sie das erste Mal eine Henne auch nur VON WEITEM gesehen haben. Von da an war Kampf angesagt, vor allem von Seiten des dominanten Hahns Kurt. Und ich kann mir nur ausmalen, was mit meinem kleinen Hahn Eddi passiert wäre, wenn nicht zwei Weibchen im Angebot gestanden hätten...
Wir haben hier im Forum viele traurige Beispiele gesehen, in der Sperlis einander übel zugerichtet haben, auch mit tragischem Ausgang. Aggressionen sollten also unbedingt vermieden werden! Und die Partnerwahl mit allem drum und dran ist meinen Beobachtungen nach das, was Sperlis am meisten zu Herzen und auf die Hormone geht. Sie können sich sehr heftig verlieben und dann auch sehr heftig um das geliebte Wesen kämpfen. Und wenn nur eine Henne da ist, aber zwei oder drei Hähne -prost Mahlzeit. Andersherum ist es aber auch nicht besser, da im Grunde die Hennen diejenigen sind, die ihren Partner wählen. Und die Mädels sind weißgott nicht zimperlicher als die Hähne. Das können kleine Furien sein!
Also nimm bitte ein Pärchen (oder zwei, wie Isrin empfiehlt, dazu kann ich aber nichts sagen). Ja, es kann sein, dass die Hennen dann nicht gerade beste Freundinnen werden. Aber das ist eigentlich kein Problem. Meine zwei kleinen Hennen können sich so ziemlich gar nicht leiden, so richtig nullkommagarnicht, und das von der ersten Minute an, in der sie vom Züchter zusammen in unseren Transportkäfig gesetzt wurden. Die kleinen Trotzköpfe haben es geschaft, sich geschlagene sechs Wochen, in denen sie sich einen Käfig teilten, wie die Maultiere zu ignorieren. Kleine Zickereien gab es zwar auch, aber das wars dann schon an Kontakt. Aber was solls: Jetzt leben sie mit ihren Hähnen zu viert und sind mit den Partnern sehr glücklich. Natürlich kuscheln weder die Hähne, noch die Hennen miteinander, da wird immer ein gewisser Abstand gehalten, aber manchmal sitzen schon mal alle vier friedlich auf einer Schaukel.
Und Eier: Jepp, seit Sonntag habe ich hier das Problemchen mit meiner kleinen Louisa. Sie brütet allerdings nicht, sondern legt "Spiegeleier" aus knapp 1 Meter Höhe. Man merkt schon, dass da was los ist, im Schwarm, Louisa ist etwas aufgekratzt und ihr Hahn Kurt braucht noch mehr Platz um sich rum als sonst. Aber Kämpfe gab es bislang keine, so dass ich sie mit dem anderen Paar zusammen in der
Voliere lassen kann. Gerade wenn Freiflug möglich ist, und das ist ja bei dir der Fall, muss auch das Eier legen nicht unbedingt ein Problem sein.
Aber egal ob du dich für ein oder zwei Paare entscheidest: Lass den Vögeln Zeit, sich erstmal in getrennten Käfigen aneinander zu gewöhnen, und das kann Wochen dauern. Auch wenn das die Geduld strapaziert, es muss sein. Die kleinen Geier sind Gewohnheitstiere und reagieren sehr stark auf Veränderungen, und wenn sie überfordert sind, werden sie nicht gerade "hurra, wir werden ein Schwarm" schreien, sondern "ey, da sind Eindringlinge". Also immer langsam ein Schritt nach dem anderen.
Wenn du Fragen hast, kannst du jederzeit fragen, hier findest du immer jemanden, der das gerade selbst durchgemacht hat