Hallo,
eigentlich fahre ich immer einmal zum TA, wenn ein Vogel neu ist. Wenn ich dann noch ein zweites Mal zum TA muss, weil es dem Vogel schlecht geht, ist die Diagnose meist so gewesen, dass nichts zu machen war, was weitere TA-Besuche erledigt hat. Habe halt viele Vögel durch Tumore verloren, einen durch einen Schlaganfall, der halt beim dritten oder vierten Besuch euthanasiert werden musste. Natürlich fahre ich trotzdem unverdrossen zum TA, wenn es einem Vogel schlecht geht.
Vor über zehn Jahren hatte ich mal einen Vogel, der über einen längeren Zeitraum (ca. ein, eineinhalb Jahre) mit Unterbrechungen wegen ungeklärten Durchfalls behandelt wurde. Das würde ich nicht mehr machen, sondern die Behandlung nach dem zweiten erfolglosen Behandlungsintervall abbrechen.
Der Vogel hatte super Stress durch die ewige Fangerei und Medikamenten-Verabreichung in den Schnabel und ist dann trotzdem gestorben (übrigens direkt nach einer Behandlung, war wie Herzinfarkt, das war furchtbar); der andere Vogel begann das Rupfen, dessen Ursache auch nicht durch Abstriche und Kulturen (z.B. weg. Pilzerkrankung) geklärt werden konnte, sodass ich im Nachhinein zu der Überzeugung gekommen bin, das war vielleicht eine Folge des Stress' um ihn her. Er hat einmal fünf, einmal drei Wochen Kragen getragen und wurde täglich zweimal eingepinselt, alle zwei Tage gebadet und hat mir dann so leid getan, dass ich mir geschworen habe, egal, was bei weiteren Untersuchungen rauskommt, der Vogel bekommt keinen Kragen mehr um. Er hat dann übrigens ohne Behandlung, weil nichts körperliches zu finden war, noch fünf, sechs Jahre mit manchmal mehr, manchmal weniger kahlem Bauch und neuer Gesellschaft gelebt und war ein Knaller bis zu seinem Tod mit etwa 13 Jahren.
Also noch einmal, um nicht missverstanden zu werden: Ich fahre mit jedem meiner Tiere, wenn es ihm schlecht geht zum TA! Aber ohne konkrete Diagnose und nach zweimalig erfolgloser Therapie wegen ein und derselben Sache, würde ich, dem Tier zuliebe, das keine Ahnung davon hat, dass die Tortur einem Zweck dient, von weiteren Behandlungen der oben beschriebenen Art absehen und der Natur ihren Lauf lassen. Und natürlich alles tun, damit es noch eine schöne Zeit hat und so gesund wie möglich ist.
Der Freiflug birgt natürlich, zumindest am Anfang, gewisse Risiken und den geübten 'Vogelzimmerblick' habe ich mir erst nach ein paar Hm-Erfahrungen angeeignet (wie z.B. dass Vögel hinter JEDEM Regal verschwinden können, das irgendwie erreichbar ist und nicht nur hinter dem neben dem Käfig). Zum TA musste ich aber trotz kleinerer Unfälle noch keinen Vogel bringen, eine aufgeplatzte Nasenhaut nach Kontakt mit einer Scheibe war das Schlimmste. Und das ist von allein geheilt.
Viele Grüße
Luise