Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt Rassen die sich über viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte langsam
so entwickelt haben, geprägt durch das Klima und die Mentalität der Züchter in einem Landstrich, wie
z.B viele Tümmlerrassen und einige Huhntaubenrassen in Süddeutschland, Österreich und Ungarn.
Ausserdem sind viele Rassen durch Weiterentwicklung oder Rückbesinnung auf alte Werte aus schon
bestehenden Rassen entwickelt worden, wie zB. die deutschen Schautippler durch Einkreuzung von English
Longfaced-Tümmlern aus Englischen Schautipplern (was anfangs nicht so geplant war) oder Altdeutsche
Mövchen, die auf wenigen Bauernhöfen und im Duisburger Zoo die Entwicklung zum (und den Boom der)
kurzschnäbligen Mövchen Mitte des 20.Jahrhunderts verschlafen hatten um dann wiederrum aus dem
Dornröschenschlaf zu erwachen und ungemein beliebt zu werden.
Viele Rassen haben einen alten Ursprung, sind aber über die Jahrzehnte und Jahrhunderte von anderen Rassen
in ihrer Entwicklung beeinflusst worden, so haben vor rund hundert Jahren Bagdetten dafür gesorgt dass
unsere Langschnäbligen Tümmler und die Englischen Magpies zu eleganten Langschnäblern wurden.
Und zu guter Letzt gibt es auch Rassen, die heute existent sind weil ein einzelner Züchter oder eine kleine
Gruppe von Züchtern eine eigene Zuchtidee hatten und diese innerhalb weniger Jahre in die Tat umsetzten,
wie zB. Voorburger Schildkröpfer oder Münsterländer Feldtauben.
Ja, kurschnäblige Mövchen und Tümmler neigen wahrscheinlich eher zu Schnabelmißbildungen als normal-
schnäblige Rassen, aber das ist von den Züchtern ja nicht gewollt.
.