A
Addi
Guest
geht nicht mehr lange
Leere Meere durch rücksichtslose Fischerei
Sind unsere Meere bald leer? Und hat der Mensch die Hauptschuld daran? Es scheint so. "Dramatisch", nennt ein deutsch-kanadisches Forscherteam den Rückgang der Bestände bei Tunfischen und anderen großen Raubfischen. Um sage und schreibe 90 Prozent sind die Bestände seit Beginn des kommerziellen Fischfangs in den fünfziger Jahren zurückgegangen, berichten die Wissenschaftler im britischen Fachmagazin "Nature". Es gehe nicht mehr um den Erhalt einzelner Populationen, sondern die Artenvielfalt an sich sei in Gefahr. Rasche Schutzmaßnahmen und Beschränkung von Fangquoten scheinen unausweichlich.
Enorme Zerstörungen
Der Kieler Meeresbiologe Boris Worm und sein Kollege Ransom Myers von der Dalhousie Universität im kanadischen Halifax haben die Fischbestände in den vergangenen Jahrzehnten untersucht. Damals wurde mit dem groß angelegten industriellen Fischfang begonnen. Sie analysierten sowohl die Bestände auf offener See als auch in küstennahen Meeren. Dass die Fischbestände durch die Fischerei kontinuierlich geschrumpft sind war bereits bekannt, das Ausmaß der Zerstörung der Ökosysteme ist jedoch selbst für die Fachleute erschreckend.
Populationen weltweit betroffen
Besonders gravierend: Selbst im offenen Meer, wo bisher noch intakte Fischpopulationen vermutet wurden, sind die Bestände in kürzester Zeit auf zehn Prozent ihrer ursprünglichen Größe geschrumpft. Machen Fischer erst einmal in großem Maßstab Jagd auf eine Art, seien im Durchschnitt 15 Jahre ausreichend, um eine Spezies derart zu minimieren, betonen die Wissenschaftler. Vom Äquator bis zu den Polen stehen daher ganze Arten vor dem Aussterben.
Wahllose Fischerei
Schuld an der dramatischen Entwicklung ist zu einem großen Teil die wahllose Fischerei. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (FAO) schätzt, dass jedes Jahr weltweit etwa 27 Millionen Tonnen Beifang über die Reling gehen. Das bleibt nicht ohne Folgen, sind die meisten Fische doch dann bereits so geschwächt oder verletzt, dass sie wenig später verenden. In der Nordsee sterben nach Angaben des World Wide Fund for Nature (WWF) alljährlich rund 7500 Schweinswale auf diese Weise. Auch zehn bis zwölf Millionen Haie sind weltweit pro Jahr Opfer der rücksichtslosen Fangmethoden.
Beifang vermeiden
Diese Art der Fischerei muss ein Ende haben, fordern daher Umweltschutzorganisationen. Alles was in Netz gehe müsse auch angelandet und verkauft werden. Da sich dann nicht jeder Fang rechne, müssten sich die Fischer zwangsläufig überlegen, wie sie Beifang vermeiden. Außerdem, so die Fachleute: Sollte es nicht bald ein Umdenken geben, werden sich die Fischer ihre Existenzgrundlage bald selbst zerstört haben.
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dpa http://karriere.t-online.de/karr/wiss/biol/ar/CP/ar-raubfische-gef_C3_A4hrdet.html
Leere Meere durch rücksichtslose Fischerei
Sind unsere Meere bald leer? Und hat der Mensch die Hauptschuld daran? Es scheint so. "Dramatisch", nennt ein deutsch-kanadisches Forscherteam den Rückgang der Bestände bei Tunfischen und anderen großen Raubfischen. Um sage und schreibe 90 Prozent sind die Bestände seit Beginn des kommerziellen Fischfangs in den fünfziger Jahren zurückgegangen, berichten die Wissenschaftler im britischen Fachmagazin "Nature". Es gehe nicht mehr um den Erhalt einzelner Populationen, sondern die Artenvielfalt an sich sei in Gefahr. Rasche Schutzmaßnahmen und Beschränkung von Fangquoten scheinen unausweichlich.
Enorme Zerstörungen
Der Kieler Meeresbiologe Boris Worm und sein Kollege Ransom Myers von der Dalhousie Universität im kanadischen Halifax haben die Fischbestände in den vergangenen Jahrzehnten untersucht. Damals wurde mit dem groß angelegten industriellen Fischfang begonnen. Sie analysierten sowohl die Bestände auf offener See als auch in küstennahen Meeren. Dass die Fischbestände durch die Fischerei kontinuierlich geschrumpft sind war bereits bekannt, das Ausmaß der Zerstörung der Ökosysteme ist jedoch selbst für die Fachleute erschreckend.
Populationen weltweit betroffen
Besonders gravierend: Selbst im offenen Meer, wo bisher noch intakte Fischpopulationen vermutet wurden, sind die Bestände in kürzester Zeit auf zehn Prozent ihrer ursprünglichen Größe geschrumpft. Machen Fischer erst einmal in großem Maßstab Jagd auf eine Art, seien im Durchschnitt 15 Jahre ausreichend, um eine Spezies derart zu minimieren, betonen die Wissenschaftler. Vom Äquator bis zu den Polen stehen daher ganze Arten vor dem Aussterben.
Wahllose Fischerei
Schuld an der dramatischen Entwicklung ist zu einem großen Teil die wahllose Fischerei. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (FAO) schätzt, dass jedes Jahr weltweit etwa 27 Millionen Tonnen Beifang über die Reling gehen. Das bleibt nicht ohne Folgen, sind die meisten Fische doch dann bereits so geschwächt oder verletzt, dass sie wenig später verenden. In der Nordsee sterben nach Angaben des World Wide Fund for Nature (WWF) alljährlich rund 7500 Schweinswale auf diese Weise. Auch zehn bis zwölf Millionen Haie sind weltweit pro Jahr Opfer der rücksichtslosen Fangmethoden.
Beifang vermeiden
Diese Art der Fischerei muss ein Ende haben, fordern daher Umweltschutzorganisationen. Alles was in Netz gehe müsse auch angelandet und verkauft werden. Da sich dann nicht jeder Fang rechne, müssten sich die Fischer zwangsläufig überlegen, wie sie Beifang vermeiden. Außerdem, so die Fachleute: Sollte es nicht bald ein Umdenken geben, werden sich die Fischer ihre Existenzgrundlage bald selbst zerstört haben.
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