Ja, die Marabus. Ich weiss. Nehme ich mir bei Gelegenheit nochmal vor. Schlampig bearbeitet, aber eben halt auch keine wirklich guten Ausgangsbilder.
Was die Armut in Tansania angeht, war ich übrigens positiv überrascht.
Von allen Ländern vergleichbarer Kategorie, die ich bisher bereist habe, war dort am wenigsten davon zu sehen - und anscheinend nicht, weil etwas versteckt wurde.
Es herrscht Schulpflicht und tatsächlich spricht jeder, aber auch wirklich jeder englisch. Schon mit Achtjährigen kann man sich durchaus über komplexe Dinge auf Englisch unterhalten. Die Landwirtschaft funktioniert und weder habe ich hungernde Leute noch aufdringlich bettelnde erlebt. OK, in den Großstädten gibt es dann doch einige Bettler und auch Elendsviertel.
Aber in kleineren Städten und auf dem Land machen nahezu alle Leute absolut den Eindruck, als ob jeder sein Grundauskommen findet.
An wenigen Ecken ausserhalb Europas habe ich mich ausserdem so sicher gefühlt, wenn ich allein in Kleinstädten und Dörfern unterwegs war.
Auf die Massai wird zwar wohl von manchen tansanischen Stadtbewohnern etwas abschätzig heruntergeblickt, sie sind aber stolz auf ihre Kultur und pflegen sie aktiv. Die Krieger verdingen sich zeitweise als Sicherheitspersonal, wenn sie nicht genug Kühe haben, um sich etwa eine weitere Frau zu kaufen und kommen in ihr Dorf zurück, wenn das Geld dafür reicht. Das scheint ganz gut zu funktionieren. Die, mit denen wir intensiver reden konnten (wir haben einmal in enem Massaidorf übernachtet) waren keineswegs weltfremd oder weltunkundig, aber doch sehr stolz auf ihre Kultur. Fast alle Massai tragen auch täglich traditionelle Kleidung (die Reifensandalen gehören inziwischen dazu) - das Handy sieht man unter dem Umhang halt nicht, aber es ist auch immer dabei.
Natürlich habe wir nur Auschnitte gesehen, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass lebensbedrohende Armut in Tansania weit verbreitet ist.
Malaria und co ist schon relevanter. Trotz Prophylaxe erkrankte in unserer Gruppe einer noch vor Ort an Malaria tropica und Tsetsefliegen waren in der Wildnis teils ein Problem - zumal die auch hoch dosiertes DEET offenbar eher als Würze als als Abschreckung ansehen. Ich hatte neben anderen dann auch einen Tsetse-Stich, der stark schmerzte heftig anschwoll und auch die Lymphknoten anschwellen liess. Da habe ich mir schon Sorgen gemacht und mich daheim testen lassen. Zum Glück negativ. Schlafkrankheit hat auch bei optimaler Behandlung noch eine Sterblichkeitsrate um 10%.
Insgesamt ist eine Tansania Reise schon anstrengend. Vor allem wegen der weiten Entfernungen auf staubigen Schotterpisten. 8, 10, 12 Stunden im Staub ratternd unterwegs zu sein schlaucht, muss aber sein, wenn man etwas sehen will (zwischen den Städten gibt es aber auch sehr gut ausgebaute bequeme Straßenverbindungen). Auch wegen der umständlichen und langwierigen Bürokratie: Aus "we have to wait here for like 15 minutes for the permit, hakuna matata" werden regelmäßig 2, 3 oder 4 Stunden ... und teils auch wegen diverser Verdauungsstörungen, die man leichtmal bekommt, wo das Essen nicht ganz so hygienisch zubereitet wird. Insgesamt eine deutlich höhere Dosis Afrika als zB Südafrika und extrem reich an einmaligen Landschaften und Tierbeobachtungen. Ich kann eine Reise dorthin allen Tier- und Landschaftsliebhabern, die ein wenig gute Nerven und Geduld mitbringen, nur empfehlen.
Leider ists eher teuer und unsere Familienreise mit vier voll zahlenden hat schon eine beachtliche Summe verschlungen.