S
streng_geheim
Guest
Hallo zusammen – und frohe Weihnachten!
In diesem Forum bin ich neu und habe leider ein Problem. Ich habe kein Haustier und auch keine Vogelerfahrung. Doch nicht jedes Vögelchen kann sich seinen Vogelpapi aussuchen ... Denn:
Mir ist am frühen Nachmittag des 24.12. ein Kanarienvogel zugeflogen. Er flatterte gegen das Fenster meiner Parterrewohnung. Weil ich dachte, da draußen alleine wäre er auf Dauer nicht lebensfähig, lockte ich ihn in meine Wohnung. Ich bin ja kein Unmensch!
So weit, so gut.
Aushang an die Tür gehängt: „Kanarienvogel zugeflogen“. Eine Internet-Bekannte (Vogelexpertin) angemailt, fleissig im Internet nach artgerechter Haltung recherchiert, heute Tierheim angerufen. Die haben mich an ein spezielles Kleinvogelheim weitergeleitet – doch da war bisher leider nur der Anrufbeantworter dran.
Bekannte, die Vögel haben, habe ich nur weiiiiiiiit weit weg verstreut in Deutschland. Ich hab den kleinen Kerl also noch ca. einen ganzen Tag, bis ich ihn in gute Hände geben kann.
Einen kleinen Schrank mit Glastüren habe ich zum Teil ausgeräumt und in einen Vogelbauer umfunktioniert. Einen echten Ast vom Strauch vor dem Fenster hat er auch in seiner Behausung, mein neuer Mitbewohner. Ich geb ihm fleissig Apfelscheiben zu fressen und frisches Wasser. Krümel findet er bei mir in Massen, da ich häufig am PC Zwieback und Knusperbrot etc. verzehre und in letzter Zeit nicht gerne sauge.
Da ich kein Tierquäler bin, sondern versuche, es dem kleinen gelben Kerl so angenehm wie möglich zu machen, heißt das:
Freiflug.
Entwischen kann er nicht, da ich Fliegengitter vor den Fenstern habe, die ich öffne.
Aaaaaaaber: Es gibt da leider ein Problem. Ich leide seit meiner Pubertät (mittlerweile bin ich 38 Jahre alt) an Waschzwang. Das bedeutet: Schmutz ist mir sehr, sehr unangenehm. Ich muss mich nach der Berührung mit Schmutz unbedingt waschen. Und Schmutz ist überall ... Es gab mal eine Zeit, da war ich seelisch nicht in der Lage, meine Wohnung zu putzen, da ich dabei mit Schmutz in Berührung gekommen wäre. In meinem Sinn „dreckige“ Gegenstände kann ich z. B. nur mit Einmalhandschuhen oder mit Zewa-Tüchern anfassen (welche Verschwendung von Tüchern!).
Es ist mir zwischendurch (vor ca. 7, 8 Jahren) schonmal gelungen, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Mittlerweile geht es. Ich kann meine Wohnung putzen und sie ist ziemlich sauber.
Ähm ... sie war ziemlich sauber. Denn nun habe ich – auf ein paar Tage – einen Kanarienvogel auf Freiflug in meiner Wohnung. Weitere Details überflüssig.
Es geht nicht nur um die punktuellen Hinterlassenschaften. Die sind für einen Waschzwängler wie mich zwar schon Horror genug; aber es geht darüber hinaus: Das süße Vögelchen tappt in seinen eigenen Dreck und – schert sich einen Dreck darum. Dann auf Freiflug, ab durchs Wohnzimmer. Überall hin. Setzt sich auf die Briefwaage, den Drucker, den Taschenrechner, die Bleistifte, das Telefon. Mit denselben Vogelfüßen, mit denen er vor 10 Sekunden durch seinen eigenen Unrat getappt ist (den ich in der vorübergehenden Behausung natürlich so oft es geht zu entfernen suche – mit unwillkürlich angewidertem Gesicht).
Resultat: Ein ganzes Wohnzimmer voller Vogelkacke. Nicht nur die Kleckse, die man ja sehen kann. Nein, auch , wie eben geschildert, ganz fein verteilt. Kein Buch mehr, das offen rumsteht und ich in Zukunft bedenkenlos anfassen kann, kein Bleistift, mit dem ich von nun an drauflos zeichnen kann. (Auf denen ist er auch herumbalanciert – mit Vorliebe sogar!)
Ich weiss, dies ist kein Psycho-Forum. Ich wollte aber auch die „ganz normalen Vogelfreunde“ fragen, wie die mit diesem hygienischen „Problem“ umgehen. Vielleicht ist es für euch ja auch kein Problem?? Wahrscheinlich nicht, denn sonst _wäret_ ihr ja keine „ganz normalen Vogelfreunde“. Was machen diejenigen unter euch, die ihren Lieblingen ihren verdienten und nötigen Freiflug gewähren?
Wie geht ihr damit um? Wie steht ihr zu den Hinterlassenschaften eurer Lieblinge? Was rät ihr mir, als Vogelfreunde?? Soll ich's einfach ignorieren? Einfach anfassen, als hätte da nie ein Vogel gesessen?? Und dann munter in Denkerpose meinen Finger zu den Lippen (an den Mund !!!) führen, als wäre nichts geschehen? Oder soll ichs auf mich nehmen, und meine Wohnung, nachdem ich den kleinen süßen Kerl zum Kleintierheim gegeben habe, von Grund auf reinigen?? (Mich graust es schon bei diesem Gedanken: SCHMUTZ !!!!!! *schauder*)
... jetzt putzt er sich. Süüüß!! - Danke für die Aufmerksamkeit.
Etwas ratlose Grüße
vom streng geheimen
Waschzwängler ...
In diesem Forum bin ich neu und habe leider ein Problem. Ich habe kein Haustier und auch keine Vogelerfahrung. Doch nicht jedes Vögelchen kann sich seinen Vogelpapi aussuchen ... Denn:
Mir ist am frühen Nachmittag des 24.12. ein Kanarienvogel zugeflogen. Er flatterte gegen das Fenster meiner Parterrewohnung. Weil ich dachte, da draußen alleine wäre er auf Dauer nicht lebensfähig, lockte ich ihn in meine Wohnung. Ich bin ja kein Unmensch!
So weit, so gut.
Aushang an die Tür gehängt: „Kanarienvogel zugeflogen“. Eine Internet-Bekannte (Vogelexpertin) angemailt, fleissig im Internet nach artgerechter Haltung recherchiert, heute Tierheim angerufen. Die haben mich an ein spezielles Kleinvogelheim weitergeleitet – doch da war bisher leider nur der Anrufbeantworter dran.
Bekannte, die Vögel haben, habe ich nur weiiiiiiiit weit weg verstreut in Deutschland. Ich hab den kleinen Kerl also noch ca. einen ganzen Tag, bis ich ihn in gute Hände geben kann.
Einen kleinen Schrank mit Glastüren habe ich zum Teil ausgeräumt und in einen Vogelbauer umfunktioniert. Einen echten Ast vom Strauch vor dem Fenster hat er auch in seiner Behausung, mein neuer Mitbewohner. Ich geb ihm fleissig Apfelscheiben zu fressen und frisches Wasser. Krümel findet er bei mir in Massen, da ich häufig am PC Zwieback und Knusperbrot etc. verzehre und in letzter Zeit nicht gerne sauge.
Da ich kein Tierquäler bin, sondern versuche, es dem kleinen gelben Kerl so angenehm wie möglich zu machen, heißt das:
Freiflug.
Entwischen kann er nicht, da ich Fliegengitter vor den Fenstern habe, die ich öffne.
Aaaaaaaber: Es gibt da leider ein Problem. Ich leide seit meiner Pubertät (mittlerweile bin ich 38 Jahre alt) an Waschzwang. Das bedeutet: Schmutz ist mir sehr, sehr unangenehm. Ich muss mich nach der Berührung mit Schmutz unbedingt waschen. Und Schmutz ist überall ... Es gab mal eine Zeit, da war ich seelisch nicht in der Lage, meine Wohnung zu putzen, da ich dabei mit Schmutz in Berührung gekommen wäre. In meinem Sinn „dreckige“ Gegenstände kann ich z. B. nur mit Einmalhandschuhen oder mit Zewa-Tüchern anfassen (welche Verschwendung von Tüchern!).
Es ist mir zwischendurch (vor ca. 7, 8 Jahren) schonmal gelungen, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Mittlerweile geht es. Ich kann meine Wohnung putzen und sie ist ziemlich sauber.
Ähm ... sie war ziemlich sauber. Denn nun habe ich – auf ein paar Tage – einen Kanarienvogel auf Freiflug in meiner Wohnung. Weitere Details überflüssig.
Es geht nicht nur um die punktuellen Hinterlassenschaften. Die sind für einen Waschzwängler wie mich zwar schon Horror genug; aber es geht darüber hinaus: Das süße Vögelchen tappt in seinen eigenen Dreck und – schert sich einen Dreck darum. Dann auf Freiflug, ab durchs Wohnzimmer. Überall hin. Setzt sich auf die Briefwaage, den Drucker, den Taschenrechner, die Bleistifte, das Telefon. Mit denselben Vogelfüßen, mit denen er vor 10 Sekunden durch seinen eigenen Unrat getappt ist (den ich in der vorübergehenden Behausung natürlich so oft es geht zu entfernen suche – mit unwillkürlich angewidertem Gesicht).
Resultat: Ein ganzes Wohnzimmer voller Vogelkacke. Nicht nur die Kleckse, die man ja sehen kann. Nein, auch , wie eben geschildert, ganz fein verteilt. Kein Buch mehr, das offen rumsteht und ich in Zukunft bedenkenlos anfassen kann, kein Bleistift, mit dem ich von nun an drauflos zeichnen kann. (Auf denen ist er auch herumbalanciert – mit Vorliebe sogar!)
Ich weiss, dies ist kein Psycho-Forum. Ich wollte aber auch die „ganz normalen Vogelfreunde“ fragen, wie die mit diesem hygienischen „Problem“ umgehen. Vielleicht ist es für euch ja auch kein Problem?? Wahrscheinlich nicht, denn sonst _wäret_ ihr ja keine „ganz normalen Vogelfreunde“. Was machen diejenigen unter euch, die ihren Lieblingen ihren verdienten und nötigen Freiflug gewähren?
Wie geht ihr damit um? Wie steht ihr zu den Hinterlassenschaften eurer Lieblinge? Was rät ihr mir, als Vogelfreunde?? Soll ich's einfach ignorieren? Einfach anfassen, als hätte da nie ein Vogel gesessen?? Und dann munter in Denkerpose meinen Finger zu den Lippen (an den Mund !!!) führen, als wäre nichts geschehen? Oder soll ichs auf mich nehmen, und meine Wohnung, nachdem ich den kleinen süßen Kerl zum Kleintierheim gegeben habe, von Grund auf reinigen?? (Mich graust es schon bei diesem Gedanken: SCHMUTZ !!!!!! *schauder*)
... jetzt putzt er sich. Süüüß!! - Danke für die Aufmerksamkeit.
Etwas ratlose Grüße
vom streng geheimen
Waschzwängler ...