Hallo,
was in den vorangegangenen Antworten steht ist sicherlich nicht verkehrt - aber wie man sieht, es steht sehr häufig ein "es könnte sein.." drin.
Ab zum Tierarzt! Nicht zögern!
Körner/Schleim würgen und spucken sieht verdächtig nach Kropfentzündung aus - aber da muss ein Kropfabstrich (beim Tierarzt) gemacht werden um zu klären, ob sich Dein Piepmatz einen Pilz oder Bakterien eingefangen hat. Pilze stellt man im Allgemeinen nicht sofort fest, so dass eine Kultur angelegt wird - gleichzeitig werden im Labor direkt Medikamente gegen den Erreger "getestet", so dass Du nach einigen Tagen ein Antibiogramm erhältst, mit Aussage welche Mittel gegen den erkannten Erregber "sensibel" oder "resistent" sind.
Bis dahin wird der Tierarzt sicherlich ein Breitbandantibiotikum verabreichen.
Ich empfand diese "Prozedur" immer als äußerst unangenehm, weil man selbst so hilflos dasteht ... also habe ich mich informiert (Internet, Bücher, Tierarzt, Züchter), was ich selbst tun kann.....
Du kannst Deinem Welli helfen und die Heilung unterstützen, indem Du ihm Rotlicht gibst. Eine Rotlichtbirne erhältst Du für ca. 15€ z.B. bei Kodi. Die Birne in ca. 30 cm aufstellen und eine Ecke des Käfigs bestrahlen. Lass Deinem Welli aber unbedingt eine Rückzugmöglichkeit, wo er sich "abkühlen" kann. Manche Wellis nehmen die Wärme und das Rotlicht an, manche gar nicht... starren erschreckt in die helle Lampe. Das Licht also bitte nicht dem Welli auf den Pelz brennen lassen, wenn er sichtlich aus dem Licht klettert...
Das Licht kannst DU mehrmals täglich 15 Min. anmachen..
Des weiteren kannst Du ihm helfen, indem Du ihm weichtes Futter gibst. Ich koche z.B. inzwischen Hirse (gibt es für 2€ im Lebensmittelgeschäft). Die Hirse wird aufgekocht und dann im Wasser gequollen. Um die richtige Konsistenz zu erhalten muss man halt einige Male probieren, evtl. mal ein bisschen Wasser dazu/wegnehmen...die Körchen werden richtig weich und reizen somit den Kropf nicht mehr so sehr. Meine Wellis futtern die gekochte/gequollene Hirse richtig gern. Achtung - nur kalt oder lauwarm verfüttert, ansonsten verbrennt er sich seinen Kropf und es schadet mehr als es nützt. Wenn er das Futter annimmt, kannst Du nach und nach darüber auch Futterzusätze verabreichen, Aufbaupräparate, Vitamine, etc. Frischfutter sollte man lt. der meisten Tierärzte während einer Kropfentzündung weitestgehend vermeiden, da Frischfutter sehr schnell fault und schimmelt, sich schnell Pilzsporen darauf absetzen und dies bei einem angeschlagenen Welli meist eher zu einer Verschlimmerung führt (falls er nicht sogar evtl. deswegen erkrankt ist).
Hirse... habe ich auch häufig gehört, dass man es bevorzugt verfüttern soll, weil die Körnchen schön rund, ohne Spitzen sind, die wieder den Kropf reizen könnten, nahrhaft, so dass der Welli nicht so schnell abmagert.
Jedoch sagte mir mal jemand, dass sich aber gerade auf Hirsekolben, die ja immer so ein bisserl "staubig" sind, Sporen absetzen können, die den Kropf ebenfalls zusätzlich reizen. Wie gesagt.. hier scheiden sich häufg die Geister. AUSPROBIEREN!!!! Spuckt Dein Welli danach wieder heftig, wegnehmen - ist es das einzige, was er wirklich futtert, erstmal weitergeben, bis Du ein geeignetes Medikament durch den Tierarzt erhältst.
Manche Wellensittiche fressen während einer Kropfentzündung vermehrt Sand oder Kalkstein. Wellensittiche benötigen den sog. "Gritt" um das Futter im Kropf zu zerkleinern, ist somit im Prinzip wichtig - aber bei einer Kropfentzündung überladen sie ihren Kropf häufig mit Sand/Gritt und spucken wieder. Vielleicht beobachtest Du Deinen Welli, ob er tatsächlich vermehrt Sand frisst... falls ja, solltest Du den Vogelsand für einige Tage entfernen und lediglich Kalkstein und Sepiaschale für den Mineralienhaushalt anbieten.
Auf Hygiene achten... mein Welli hat sich einen wohl sehr heftigen Bakterus eingehandelt, der an der Kloake des Wellis zu finden ist. Nun putzt sich ein Welli dort und somit kann ein Keim schnell dort eindringen.... dennoch muss ich derzeit sehr auf die Hygiene im Käfig achten, d.h. täglich den Käfig inkl. Stangen säubern (desinfizieren), damit er dort nicht noch zusätzliche Keime "knabbert". Falls Dein Welli also "Freiflug" würde ich in der Zeit den Käfig regelmäßig GRÜNDLICH säubern (heiß abbrausen, desinfizieren, vor allem: trocknen lassen, da sich im feucht-lau-warmen-Millieu gerne neue Brutstätten für Bakterien bilden).
Das sind alles "Massnahmen" mit denen zu Deinem Welli helfen KANNST, eine Garantie gibt es nicht - aber zumindest SCHADEST DU ihm damit nicht so dass das evtl. ein paar Möglichkeiten sind....
Wünsche Dir toi, toi, toi
Gruß
Birgit